Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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456ccccVon mancherlei wunderbaren daß darauß werden ſoll/ wañ deren vyl zůſamen kom̃en? Wann dz gůt ab-
nim̃et/ ſo wachſet die ſchuld/ die ſorgfeltigkeit/ angſt vñ not.
Wañ diſes zů
nim̃et/ iſt mehr arbeit/ gefahr/ ſchuldner/ alſo dz du auß einẽ vnglückhaffti
gen der aller vnglückhafftigeſt ſein wirſt.
vorab in diſem alter/ ſo nitt allein
ſchwecher dañ die anderen/ ſon{der} auch verachtet wirt.
Alſo wirſt du von ye-
derman verachtet/ dañ allein von denen nit/ ſo etwas von dir zů erwarten
haben/ o{der} dich förchten.
die dich förchtẽ/ die haſſen dich. die etwz zůerwartẽ
haben/ haſſen dich nit allein/ ſon{der} begeren ernſtlich deinen todt.
Wölche et
was beſſers ſeind/ oder dir nach verwant als die kinder/ deren vnderſthet
ein theil auch etwas.
Deßhalben wañ du menſchlicher ſachen ſubſtantz nach {der} vernunfft recht
bedenckeſt/ dieweil gar kein vollkom̃enheit darbey/ ſonder vyl angſt vnnd
not/ ſthet ſie gar in hoffnung vnd forcht.
Du darffſt auch nit denckẽ daß die
gewaltigen etwas glückſeliger dañ die anderen ſeyen/ dañ ſie haben auch dz
ſie küm̃ert.
Was haben ſie mehr wollüſt vnd freüd dañ ander leüth. So vyl
die ſpeyß belanget/ greyffet der koch vnd die bůben wan ſie zů ſtůlgangen/
mit vngeweſchenen henden alle ding an.
was haben ſie dann für ein luſt an
der ſpeyß?
Sy mögen mit frömbdẽ weyberen zů ſchaffen haben/ wiewol di-
ſe auch etwan wüſt ſeind?
es haben aber der Keyſer vnnd Künig in Franck-
reich die Frantzoſen bekom̃en.
was hat ſie jr reich geholffen. Es ſeind große
reichtumb vorhanden?
du biſt aber durch diſe von den erben verhaſſet/ es
ſeyen kinder/ verwandten/ ſchwäger/ o{der} durch das Teſtament geordnete/
oder der gemein ſeckel.
Dañ {der} ſun begert yetz deß vatters tod. Du meinſt du
wölleſt all dein gůt allein den kinderẽ verlaſſen.
diſes hat man kurtzlich wol
geſehen an dem Künig von Engelland/ wie es nit gůt/ wann man ein iun
gen ſun/ der nach vnder den vögten iſt/ zů einem Künig verlaßt.
Wiewol Künig Heinrich der vatter auch in dẽ gfälet/ weil er ſolte durch
11wie ſich ein
Künig halten
der ein iungẽ
ſun hinder im
laſſet.
ein geſatz verſehen haben/ dz keiner mehr dann ein jar im Regiment ſolte be
liben ſein/ auch nit zwen fründ/ oder auß einem geſchlecht/ alſo dz ſie zůmal
die höchſte ämpter trügen/ als namlich ſeind Fürſten/ die geheimſte Rhät/
hauptleüth über den ſchiffgezeüg/ ſeckelmeiſter/ deß Künigs kämerling/
vögt auff den ſchlöſſeren/ vnd in der hauptſtatt.
Nach hat er mehr gefälet/
daß er der verurtheileten kinder für ſeine geheimſtẽ Rhät gehabt.
dañ wañ
er diſe recht verurtheilet/ warumb hat er der ſchandtlichen leüthen kinder
alſo wöllen harfür ziehen?
wañ jnen aber vnbillich beſchehen/ ſolt er ſie ge-
förchtet haben/ damit ſie nit etwan die ſchmach ſo jnẽ begegnet/ rechẽ möch
ten.
Darumb hat er vylfaltigcklich gefälet. Laß aber ſein dz das diſer/ der
das Teſtament gemachet/ nit geirret/ ja dz man allen fleyß anwende/ möch
te aber auch nützlich ſein/ daß diſe ſubſtantz die vmbhar/ als in einem kreiß
lauffet/ lang beſthen möchte?
Wo ſeind ſo vyl herlicher Künig der Egyp-
tier/ Perſier/ Scythier/ Griechẽ/ vnd Römerẽ?
Wo iſt ein gſchlecht der al
ten/ ſo allein zwey tauſet jar geweret/ derẽnam doch allein nach vorhandẽ?
Was mag man dann hoffen oder wünſchen in diſem handel? Dieweil aber
zweytauſet jar gehen dem ewigẽ/ man bedencke das vergangẽ oder zůkünff-
tigkaum einen puncten zůuergleichen/ was ſolle man in ſollicher endrung
vnd vnſtandthafftigkeit für ein hoffnung/ ſicherheit oder wolluſt ſetzen?

wz mag auch in diſer kugel getreüw/ ſicher/ oder vyl minder beſtendig belei
bẽ?
darũb iſt es kein ſubſtãtz/ ſon{der} als ein ſchattẽ vñ ein traum deß ſchattẽ.

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