Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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697dcxliſachen/ Das fünffzehend bůch. daß der größer theil dergeleichen reden fablen ſeyend. Es iſt aber nun faſt
angezeiget wohar doch diſe vngereimbte fablen der maſſen zůgenommen.
namlich deren geyt/ wölchen nochgelaſſen vnd vergönnent/ ſolchen ſachen
noch zů fragen vnnd zů ſtraffen.
demnoch die eyttelkeit vnnd thorheit/ de-
ren ſo hie verfälet/ vnd die begird zů etwas neüwes/ auch die vnwiſſenheit
der nateürlichen vrſachen vnnd zůfälen.
Als vor zeytten ein finſternuß deß Mon worden/ vermeinten etliche der
Mon were durch etlicher zauberwerck von himmel hinab gezogen.
darumb
ſpricht Horatius/
Wölche mit zauber ſtimm ſo groß/
Das gſtirn vnnd Mon von himmel ſchloß.
Vnnd Vergilius/
Durch zauber kombt von himmel bald/
Der Mon in ein andere gſtalt.
Die Circe auch Vlyſſis gſellen/
Mit jrer red hat enderen wöllen.
Es bricht auch bald durch das geſang/
In matten gůt ein kalte ſchlang.
Wölche Propertius mit diſen worten verſpottet.
Man ſagt von vyl betrug vnd liſt/
So bey den zauber künſten iſt/
Wolan ſo mach daß diß ſchön weib/
Ein liebe hab zů meinem leib/
So glaub ich daß das gſtirn vnd Mon/
Durch eüwer red müß zů eüch ghon.
Man möcht ſo vyl fablen bey einem Philoſopho billich beſcheltẽ/ wañ es
nit beſſer were gantz ſchöne verß dañ lauttere fablen zů beſchreibẽ.
Deßhal-
ben wañ einer der gantzen welt ordnung bedencket vnd wol erwigt/ wirt er
verſthen dz nicht vmb ſonſt beſchicht/ dieweil die natur auch in einem ſtuck
nit verfälen mag.
Es iſt aber die vrſach in der mehrtheil dingen verborgen/
weil deß ſchöpffers weyßheit größer/ ehe dann etwas erſchaffen/ dann vnſe
re/ wölche yetz vollkommene erſchaffne ding ſehen.
Man ſoll aber hie zů erſt bedenckẽ ob die hexen oder vnholden (welche ge
11Ob hexẽ oder
vnholden ſeyẽ
meinlich nachtfrauwen von Strige dem vnglücklichen nachtuogel alſo ge-
nennet) ſeyend oder nit.
Diſes ſeind arbeitſelige bettelweiber/ ſo in thäleren
wonen/ vnd ſich mit keſtenen oder wilden kreütterẽ ſpeißen/ wann ſie auch
nit etwas milch hetten/ möchten ſie nit leben.
darũb ſeind ſie mager/ vnge-
ſtalt/ tieffaugen/ bleich vnd ſchwartz/ alſo dz man an dẽ geſicht erkennet/
daß ſie voll Melancholey oder ſchwartzer verbrenter gallẽ ſeind.
Sie reden
nit vyl/ ſeind gantz doll/ vnd habẽ ein kleinen vnderſcheid von denẽ ſo der
böß geiſt beſeſſen hat.
in jren meinungen ſeind ſie ſteyff vnd alſo beſtendig/
dz du möthteſt dencken/ wañ du allein jr red anſichſt/ wie vnerſchrocken vñ
ſtandthafftig ſie von dem ding ſagẽ/ welches aber nie geweſen/ vnd nit ſein
mag/ es were alles waar.
deßhalben kein wunder/ daß von der geleichen ge
berden/ diſe/ ſo der Philoſophey vnerfaren/ gar fein betrogen werdẽ.
Daß
aber diſe {der} Melancholey gar voll ſeyen/ zeiget jres leibs narung/ deß lufft
gelegenheit/ jres angeſicht vnd leibs geſtalt an/ auch jrethorechte red/ wel
che gantz voll vnmüglicher dingen ſeind/ vnd jr ſeltzã geſicht wañ ſie redẽ/

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