Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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154xcviijVon mancherlei wunderbaren weil dañ ſiben werden gezellet/ werdend allein fünff beleiben/ wañ man die
weyſſe
vnnd die ſchwartze dannen thůt/ wölliche nitt nach der proportz ent-
ſthond
.
Vnd das recht/ dañ wölche vil vermiſchet/ die nimpt man nicht
an
.
darumb wañ man diſe hinweg thůt/ beleiben der geſchmacken/ ſympho-
neyen
oder ſtim̃en/ vnnd der farben ſiben.
Auß einer gleichförmiger vermi
ſchung
aber deß ſchwartzen vnnd deß weiſſen/ entſthet das rot.
wölche farb
dieweil
ſie auß denen proportzen iſt/ ſo vor gemeldet/ weder angenem/ nach
vnder
die edlen farben zůzellen.
dann wann du růß vnder die milch thůſt/
wirt
ſie rott.
Deßhalben ſeind diſe drey farben/ weyß/ ſchwartz/ vnnd rott/
weder
lieblich nach angenem/ dann ſie werdend gemachet auſſerthalbenn
der
erſten proportzenn/ oder ſeind gar einfalt vnnd ſchlecht.
wann auch die
vnder
anderenn farben gemiſchet/ ſo werdennd ſie nach minder angenem/
dann
ſie verderbend die proportzen anderer farben auch.
Es ſtimmen auch
diſe
nitt ſamen/ dann allein inn anzeigung der erſten farben.
Alſo iſt die
erſt
farb nach dem weyſſen grün/ vnnd entſthet auß einer trifachen weyſſe
vnd
halben ſchwertze.
Dañ die roten frücht/ als die kirſen pferſich ſeind
erſt grün/ demnach gäl/ vnnd letſt rott.
deßhalben ſcheinet das grün
treffenlich
/ dann es hatt vil weyſſe in jm.
die gäle farb aber/ oder vil mehr
die
guldene/ hatt zweymal ſo vil weiß als ſchwartz.
Die purpur farb oder ro
ſeyen
rott/ hatt anderthalb mal ſo vil weiß als ſchwartz/ vnnd iſt vil ange-
nemer
die/ wölliche vil weiß hatt/ dañ ſie mehret ſich inn kurtzer zeytt
inn
dem weiſſenn.
Himmelblauw hatt anderthalb ſo vil ſchwartzes als das
weiß
.
Die purpurblauw farb hatt zweymal ſo vil ſchwartz als weiß. Ich nen
nen
yetz purpur die viol farb/ nach Ariſtotelis meinung.
Daß man aber die
farben
halbiere/ vnnd nach ein dritten theil dem einenn gebe/ laſſet man
hie
vnderwegen/ wie auch inn denn ſtimmen.
dann die iſt an jren ſelbs nitt
angenem
.
Alſo findet man etliche farben/ die nitt lieblichen ſeind/ dann ſo
man
diſe mitt anderen vermiſchet/ als namlich die ſeind/ wölche das rott ü
bertreffen
/ oder nitt gar rott ſeind.
In allen farben aber iſt kein vnderſcheid zwiſchen den liechten vnd dun-
11Die liechtenn
farben
.
cklen farben.
Die farben ſcheinend/ inn wöllichen ein liecht iſt/ vonn wegen
deß
glaſtß/ oder der feüchte/ wölliche ſie angenommen.
deßhalben iſt keines
buluers
farb ſcheinbar.
darzů kümerlich deren dingen ſo dem buluer gleich
förmig
.
die farben ſeind liecht/ wölliche dem weiſſen etwas nachend. deßhal-
ben
ſcheinet das ſilber/ demnach das gold/ darnach vnder den edlen geſtei-
nen
der Smaragd/ dann er iſt grüen.
Es ſeind auch etliche ding/ die liecht
ſeind
/ vnd durchſichtbar/ als der Saphyr leüchtet/ ſcheinet/ iſt durch ſicht
bar
/ vnnd wol gefärbt.
Der ſpiegel glitzeret/ vnnd leüchtet nitt. das gold
leüchtet
/ vnnd glitzeret/ iſt aber nitt durchſichtbar.
Noch dem grüenen
ſcheinet
ſcharlach/ demnach himmelblauw.
die viol vnnd purpur farb
gar
nitt/ ſie iſt aber treffenlich angenem.
Wann die eyſenfarb ſcheinet/ heiſ
ſet
man ſie Iuiubinen farb/ vnd ſcheinet nur ein wenig.
Doch hatt Ariſto-
teles
von den ſcheinenden farben gar vil geſchriben.
wir müſſend aber mer-
cken
/ wiewol die durchſichtigen ſchwerlich geferbt/ daß die weiſſen gar nitt
durch
ſichtig.
dann weil ſie darumb weiß/ daß ſie das liecht nitt von jnen laſ-
ſend
/ mag kein weiſſes dargegenn ſein/ vnnd alſo einen durchſchein haben.
Deßhalben iſt die liechte farb/ mitt einer notwendigen glitzere/ oder durch
ſchein
.
dann eintweders wirt diſe von dem liecht begriffen/ vnnd iſt durch-

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