Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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236clxxxVon mancherlei wunderbaren man vermercket/ dz die leüwen ye an dem dritten tag etwas ſchwecher ſind.
demnach ſpricht Varro daß die geyſſen allwegen daß feber haben. Darumb
hatt
man ein geſatz gemachet/ dz man kein geiß für geſund verkauffen ſol/
ob
ſie wol recht eſſen trinckẽ/ darzů geſund mögẽ ſein.
Deßhalbẽ hinderet
nicht
das die kranckheyt allenthalbẽ vorhãdẽ/ alſo dz alle thier in einer art
mögend
kranck ſein.
doch ſeind ſie nitt alle kranck. Es ſeind auch die leüwen
ſo
ledig/ nitt kranck/ dañ ſonſt wurde Ariſtoteteles diſes nitt verſchwigen
haben
.
Es iſt noch überig bedencken warum̃ ettliche thier on füß/ ettlich mit
zweyen
/ ettlich mitt vieren/ ettlich nitt mehr begabet ſeind?
warumb auch
die
ſchenckel mancherley form habend/ was auch für zeichen an allen/ vnd
wie
die bewegung in allen thieren beſchehe.
Diſes iſt wol vorhin von Ariſtotele gehandlet/ doch alſo dunckel/ daß e-
ben
die außleger/ wölche ſunſt mitt groſſen bůcheren/ die ding/ ſo der ge-
ſchriben
/ vnnd gantz leicht verſthen/ gar ſchwer gemachet/ diſe zwey
cher
in wölchen er von denen ſachen geredt/ gar nit angerüert/ wölche doch
die
aller ſchöneſt ſeind/ ſo Ariſtoteles ye geſchriben hatt.
Diſes iſt der menſchen gemein brauch/ daß ſie in heiterẽ darzů vnnützen
ſachen
ein groß geſchwetz machen/ aber die duncklen ding/ ſo faſt nutzlich/
gar
verlaſſen/ ja mitt keinem wort weder angreyffen nach außlegend.
Die
weil
auch Ariſtoteles in allen ſeinen bücheren eines hohen verſtands/ iſt er
11Ariſtotelit
lob
.
doch nitt allein in diſen zweyen bücheren am verſtendigeſten geweſen/ ſon
der
ſich auch ſelbs weyt übertroffen.
es iſt auch kein wunder/ dañ er hatt di
ſe
geſchriben/ wie erietz alt/ die bücher von {der} thieren hiſtoriẽ auß gema
chethatt
.
Darumb iſt vns wie dem Hercules/ ye das ſchwereßt verlaſſen
worden
.
dem erſten müſſen wir diſes fundament ſetzen/ daß alle bewegung be
22Der thieren
bewegung
.
ſchicht in den thieren/ ſo etwas anders růwet.
deßhalben ſehẽ wir/ daß wir
vyl
baß lauffen vnnd ſpringen inögen/ wann wir ein ſtein in beſchloſſenen
henden
tragen.
dann diſe zůſammen ſchlieſſung haltet die oberen glider zů-
ſammen
/ auff wölche ſich der menſch ſtellet/ vnnd alſo die nideren glider
ſchneller
vnnd bas bewegen mag.
Es iſt noch ein ander zeichen/ wañ wir auff einem fůß ſthond/ vnnd mit
dem
anderen ſpringen oder gon wöllen/ můß der ein vor ſtill ſthen/ ehe ſich
der
ander bewegen möge/ oder wañ er noch auff dem einen allein ſthet/ mag
er
nicht ghen.
ſolliches iſt genůgſamm offenbar/ wañ wir es an vns ſelbs o-
der
an den vierfüſſigen thiren acht haben.
dann wann ſich ein fůß bewegt/
růwet
der ander/ wañ ſich zwen bewegen/ ſo růwend zwen.
Ia wann der
menſch
ſpringen will/ ſpringt er mitt ſam̃en thonen füſſen/ vnnd bewegt
die
oberen glider nit.
Wann auch die vögel vnnd fiſch/ von wölchen doch ein gröſſerer zweyf-
fel
/ ſich bewegen/ halten ſie den athem an ſich/ vnnd ſetzen den gantzen leib
ſteyff
/ vnnd vnderſthond mitt den flüglen vnnd gefider darzů faren oder
fliegen.
Vnnd in gemein/ was ſie am anfang der bewegung thůnd/ behaltẽ ſie/
ſo
lang die bewegung wäret.
Wie ſolliches anfang der bewegung etwas
krefftiger
dan harnach beſchicht.
Ob wir aber wol ſolliches angezeigt/ mag
man
doch wol darab zweyfflen/ wann wir nitt diſes beweyſen vnnd vrſach

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