Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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407cccliſachen/ Das acht bůch. beleibend/ ſeind ſie ſchwach/ als die von einem mangelhafftigẽ anfang har
kommen
/ vnd nit daß eines vor der zeyt/ vnd das ander nach der zeyt noth
halben
geboren worden.
dann es iſt bekanndt/ daß etliche knäblin ſpadt ge-
boren
werden/ biß ſie ſtarck ſeind/ vnd die meitlin ſchnell.
darzů iſt die wer-
me
ein vrſach/ daß die knäblin wachſen/ vnd in můtter leib jrem ſtadt
mẽ
.
Alſo das recht von Ariſtotele geſagt/ die ſubteyle feüchte mach die weib
lin
wachſen/ vnd ſtreck ſich deßhalben ſchnell auß.
Von den ſinnen/ Das xli. Capittel.
DAß die ſinn ſeyen/ iſt mencklichem bekannt. wir habend auch im
bůch
von den Subtiliteten angezeigt/ wie vyl jren ſeyend/ vnd
vrſach
geben warumb ſo vyl ſeind.
jre krefften aber habend wir
zům
theil angezeigt/ vnd zům theil nit.
dann wölcher ſinn iſt im
menſchen
doller dann der tact vnd angriff?
vnd entpfinden wir
doch
deß ſteins in der blaſen/ durch das inſtrument.
dann ſo wir den mit dẽ
fingeren
greyffend/ in wölchen wir das inſtrument haben/ entpfinden wir
deß
ſteins nit anders/ dann ob wir jn aurüreten.
wie aber ſolliches zůgang/
mag
kaum angezeiget werden/ vnd beſchicht doch.
wir entpfinden auch der
größe
/ wañ wir dz inſtrument auß vnd ein thůnd.
man entpfindet jn auch
durch
das gehör/ wölches vrſach anderen zeyten angezeigt.
dann das ge-
töß
kom̃et nit allein durch ein läre ſtatt/ ſonder auch ein gantzes orth.
Der ſiñ aber iſt ein ding/ das in der thieren leib etwas verſthen mag/
11was der ſ
ſeye
.
ſein gewüſſes orth hat.
Daß aber ſolches allein möge verſthen am werck
ſelbs
nitt verſtande/ iſt auß dem bekanndt/ daß der menſch nit wüſſet was
das
gehör were/ wann er aufferzogen wurde/ do er kein getöß hören möcht.
er wurde ſich auch verwunderen warũb vns die ohren geben weren. Es wirt
aber
ſolches mögen auff viererley weg verſtanden/ namlich als ein rechte
ordnung
/ oder ſo mit einem anderen verſtanden werde.
vnnd iſt doch an jm
ſelbs
kein ding/ das in einer beſonderen arth/ als die materien ſeye.
oder ge-
leich
als ein vorbereitung einer weichung etwz entpfahen vnd anſich
nem̃en
.
oder nach etwas beſſers dann ein vorbereitung/ als ein ſiñ iſt. Dañ
das
gehör iſt etwas/ ob es wol nicht höret/ iſt aber kein ſiñ/ dañ ſo er mit
der
that etwas entpfindet.
das aber auch {der} ſiñ etwas anders im werck ſeye/
dann
ein vorbereitung/ beweyſet diſes/ ſo wir in der ſinnen inſtrumenten ſe
hen
.
dieweil auch der ſinn ein beſondere eigenſchafft der entpfindtlichkeit/
vrtheilet
er auch von den eigenen dingen/ ſo jm entgegẽ ſthond.
Es iſt aber
zweyerley
ſinn/ ein innwendiger vnnd auß wendiger.
ſie haben diſen vnder-
ſcheid
/ daß der außwendig aller dingen geſtalt nitt behaltet/ darumb iſt er
nit
/ wann das ding ſo jm entgegen/ nit vorhanden.
der innwendig aber be-
haltet
ſolliche/ ob wol das ſo jm entgegen/ nit vorhandẽ/ ia auch im ſchlaff.

Doch
hat der tact vnd angriff nach ein einbildung deß warmen vnnd kal-
ten
/ doch nit wie der ſinn/ ſonder als ein theil/ ſo bey dem ſinn iſt.
Es behal
tet
auch der guſt vnd geſchmack die ſüſſe vnd bitterkeit.
doch nit in jm/ ſon-
der
am nechſten orth darbey.
dann die entpfindtliche eigenſchafften vnnd
qualiteten
ſeind auch an leiben.
In dẽ geſicht aber vnd gehör werdend die
geſtalten
nitt behalten/ ſonder etwas gemeines/ als der blitz in augẽ/ dz

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