Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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672dcxviVon mancherley wunderbaren
Von wunderzeichen an wilden vnnd vnge/
zempten
thieren/ Das lxxiiij Capittel.
VNder diſem namen will ich alle thier/ darzů die vögel/ fiſch/
ſchlangẽ
begriffen haben.
dañ ob wol derẽ vyl für wunderbar ge
halten
/ ſeind ſie doch alle nateürlich.
Weil ſie aber von nateürli-
chen
gebotten/ vnd aber nicht von allen (dañ man findet nicht
der
geleichen) ſonder von gewonlich en abgetretten vnd irrend/
haltet
man ſie wunderbar/ vnd alſo für wunderzeichen.
Als ein weyſſe krey/ darauß dañ auch ein ſprich wort worden. wölche doch
11weyſſe kreyen Rhodiginus hinder der alten vnſer Frauwen kirchen/ ſo ein roßlauff von
vnſer
ſtatt ligt/ geſehen hat.
man hat die krey ſo weyt hinder der kirchen ge-
ſehen
/ als weyt von der ſtatt biß der kirchẽ iſt.
man hatt auch diſe nit nur
ein
mal geſehen/ ſonder etliche monat lang.
Diſes iſt beſchehen als man zalt
M
D viij jar/ wie dann auch die volgende that zeigend.
dann es zeiget Rho
diginus
an/ es ſeye gleich vor dem großen niderlag der Venediger geweſen/
vnnd
ſeye die ſelbige durch diſes neüwes wunderzeichen bedeüttet worden.
Doch was ſie nit gar weyß/ ſonder bleich/ alſo dz etlich federen im kopff
flüglen
/ einer ſchwartzen röte geneigt.
Es hat auch der Künig von Engelland zeytten Bapſt Calixten/ Al-
phonſen
dem Künig in Sicilien ein rappen geſchickt/ der vor weyſſe ge-
lantzet
geweſen.
doch haben wir deren vrſach an anderen orthen angezeiget.
man ſoll auch nit daran zweyfflen/ wañ die kunſt der natur hilff kom̃et/
man
möge dergleichen finden.
doch wöllen wir nun anderen ſachen kom
mẽ
.
dieweil diſes nit vnſerem fürnem̃en/ vnd mehr an diſes orth gehört/
da
wir von den wunderbaren thieren gehandlet.
Wann die immen an vngewonlichen orthen ihre heüßlin vnd fauen berei
tend
/ zeiget es ein verderbung vnnd verlierung überkommener gütteren
an
.
dieweil man diſe thierlin/ wann ſie honig vnd wachs für ſich zůſamen ge
tragen
/ mit dem rauch gemeinlich tödet/ oder mit gewalt vnnd forcht eines
thönenden
eyſen außtreibet.
Diſes wunderzeichen hat ſich vor zeytten Bar
batio
deß fůßzeügs hauptman zůgetragen/ vnder Keyſer Conſtanten.

nitt
vmb ſonſt.
dieweil er vmb einer liederlichenn vrſach wider ſein ver-
dienſt
/ vmb eines anderen ſchuld verurtheilet/ vnnd vmb ſein leib vnnd
gůt
zůmal kommen.
Als der Keyſer Valentinianus in {der} ſtatt Sabaria geweſen/ iſt ein nacht
22Eülen geſang eül obereſt auff ſeinem bad geſeſſen/ ein traurig vnnd kleglich lied füren
de
.
es was auch der Keyſer zůgegen. deßhalben etlich geweſen ſo mit ſteinen
vnnd
pfeylen ihr geſchoſſen.
vnnd ob ſie wol noch jr troffen/ mochten
ſie
doch diſe nit hinweg treiben.
Alſo iſt der Keyſer bald hernoch/ daßkü-
merlich
ein tag darzwiſchen ſich verloffen/ gechlingen geſtorben.
es warend
wol
auch andere zeichen/ aber gar gemein.
diſes aber was gantz krefftig.
Wann ich recht gedenck/ hab ich von einem meiner gůten fründen gehö-
ret
/ daß man vor zweyeniaren Genua eines Balenen kopff auß dẽ meer
33Baleuẽ haupt gezogen/ wölliches lang an dem geſtad gelegen.
Diſes war alſo groß/ daß
man
von dem rachen biß dem mund neünzehen ſchritt gemeſſen.
was ſol
te
diſes anderſt bedeütten dann daß Corſyca ſolte verloren werden/ vnnd

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