Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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754dcxcviijVon mancherlei wunderbaren licher treffenlich große ſachen vollbracht/ vnnd die Rhodiſer vor Rath be-
ſchirmet
hat.
Hie wurde ein ehrgeyttiger Ariſtoteliſcher Philoſophus bald
auffſthen
/ diſes für nicht halten vnd verlachẽ.
diſes iſt auch die gröſte weyß
heit
vnſerer zeyt.
dann man mag bald ein yedes ding verachten/ damitt
man
für weyß gehalten werde.
ſolliches iſt zwar nitt loblich/ ſonder dem
höchſten
beſchelten.
Es iſt aber loblich wann man deß Cato meinung fleyſſig erwiget/ dann
ich
hette nitt vermeinet daß diſer ſolliches geſchriben/ wann er es nit erfa-
ren
hette.
dem erſten ſoll man diſe zwen bůchſtaben S F/ ſo dem anderen ma
len
geſchriben/ außlegen.
darumb bedeüten ſie/ ſcilicet fracto/ das iſt/ nam
lich
dem gebrochnen glid.
Als wann der verſtand were/ du ſolt im nammen
deß
krancknen diſe wort ſprechen.
Nimb ein grün rhor/ vier oder fünff ſchů
lang
/ diſes ſpalt in der mitte von einanderen/ ſo iſt gewüß/ es wirt wider
ſammen
wachſen.
es thůnd auch diſes nit allein deß rhor ſtuck/ ſonder auch
die
von einem haſelnuß baum.
Ob aber diſes auch on ſolliche wort beſchehe/
iſt
nit genůgſam bekannt.
Etliche ſagen ja. ich acht es habe hie faſt ein han-
del
/ wie mit einem ring der bewegt iſt.
dañ der geneigt will machet/ daß die
ſtuck
wider zůſammen kommen.
die ſach wirt in kurtzem vollbracht. darum̃
volget
harnoch.
Sprich ſolches biß ſie zůſammen kommen.
Die ſo da ſagend es komme on beſchweerung wider zůſammen/ achten di
ſe
krafft ſtande nit in deren will/ ſo es hebẽ/ ſonder in deß rhor eigenſchafft.
dann es lebt noch/ darumb erwölet man ein grünes/ nitt allein damitt es
möge
gebogen werden/ ſonder daß gar kein krafft inn dem iſt/ ſo kein leben
hatt
/ man richte es dann leben digen cörperen.
wann dem alſo/ můß di-
ſes
auch beſchehen/ ſo man es an zwen pfal bindet.
wie ich diſes erfaren wöl-
len
/ hab ich es nitt gefunden/ vyleicht auß kürtze der zeytt.
wie ich aber die
ſtuck
nebendtſich geleget/ hab ich geſehen daß ſie ſich oben auß gekrümmet
hattend
.
dann der mehrtheil grünes ſo lang iſt/ wirt krumm/ wann es ſoll
dürr
werden.
es wirt aber das rhor gar bald dürr/ von wegen der großen
le
ſo es hatt/ vnnd der ſubteylen eigenen feüchtigkeit.
Ich hab aber von den
beſch
weerungen inn den artzneyiſchen handlungen geredt/ alſo daß ich hie
kürtzer
ſein wird.
Vyleicht iſt diſes auch etwas der geleichen/ ſo ich inn einem jungen ha-
11Eines hüns
kopffzů
durch
ſtechen
.
nen inn meinem hauß erfaren hab.
Man ſchreibet diſe wort/ Gibel gott
gabel
/ vnnd thůt ſie demm vogel auff den ſchnabel.
dann ſticht man jn mit
einem
ſcharpffen pfriend oder nadel/ gerad inn der mitte durch das haupt/
ſo
ſpringet das hůn vmb einanderen vnnd lebet/ vorab inn dem Sommer.
Deſſen vrſach iſt daß des hůn kopff vnnd hirne inn zwey gebein zerthei-
let
.
das gebein iſt inn der mitte zwifach/ vnnd ghet der ſpitz hindurch/ da er
am
füglicheſten mag.
darumb lebet diſes mit vnuerletzetem hirne. Es ver-
meinet
dañ auch der vnuerſtanden böffel/ es ſeye diſe krafft in den worten.
Wann aber die krafft an den worten were/ warumb beſchicht es nit auch
an
eines gitze/ menſchẽ/ oder hundßkopff/ ſo durchboret iſt?
oder wañ man
dem
hůn den kopff überzwerch durchſteche.
Alſo iſt die vernunfft ein meiſte
rin
aller dingen.
Als ich neüwlich diſes geſchriben/ namlich an dem vierten tag Chriſtmo-
nat
/ ſagt es wer ein teüffel in Hieronymi Liten vnſers burgers hauß/

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