Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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758dccijVon mancherlei wunderbaren
Alſo iſt diſe frag gantz verwirret vnnd ſchwer/ darzů faſt notwendig das
11Frag von den
@@@fflen
gar
nutzlich
.
leben recht an richten.
Dann wann teüffel ſeind/ beleibt das gemüt oder
ſehl
auch überig/ darumb ſoll man mannlich ſein/ dann das gegenwirtig le
ben
iſt der minſt theil vnſers lebens.
alſo auch mit deren ſelbigen reichtum/
ehr
/ gewalt/ gůter lümbden/ vnnd kinder.
darumb nicht verwunderen/
daß
etliche ſo mannlich/ ja von jnen ſelbs jrer kinden abſterben gedultig-
lich
auffgenommen.
Wann aber nicht anderſt überig/ müſten wir alle hoff
nung
auff gegenwirtig leben ſetzen/ wie auch yetz der mehrtheil thůnd.
diſes
hab
ich in gemein erſt ein wenig wellen anzeigen.
Nun wöllend wir auch anzeigen auff was weiß für faren/ dieweil man
auß
ſchwere bald fälen möchte/ vnnd von wegen deß großen handels/ der
faler
nit wenig gefahrlich ſein wurde.
Dañ an diſem hangen der ſtetten
landtſchafften
regiment/ die kriegßuerwaltungen/ die opfferung vnd Got
tesdienſt
/ darzů alles diſes ſo mẽſchlicher glückſeligkeit dienſtlich geach-
tet
.
Zwar Plato hat nit vnderſtanden mitt gewüſſen argumenten an zei-
gen
daß teüffel ſeyend/ auch die nitt ſo diſem nochgeuolget/ dann es mocht
kein
gewüſſe bewerung darzů erfunden werden.
was auch für bewerlich vr-
ſachen
geweſen/ machtend diſes handel fundament etwas zweyffelhaffter/
weil
alles an der experientz vnnd erfarung hie gelegen.
dann es iſt genůg-
ſam
bekanndt/ daß niemandt mit gewüſſen argumenten vnderſthen wurd
an
zeigen/ daß das feũwr/ oder himmel/ oder einhorn ſeye/ wiewol vnns
diſes
thier feind iſt/ ſonder es lernet die erfarung ſolliches/ vnnd glaubwir
diger
perſonen anzeigung.
Es iſt aber auch Socrates wirdig daß man jm
glauben
ſoll.
alſo daß diſe argument deß Platonis vnnd deren ſo jme ange-
hangen
/ einig fundament jſt/ Socrates ſeye alſo waarhafftig geweſen/ dz
er
auch kein lug wöllenn ſagen ſein leben erhaltenn/ oder etwas anders
ſchandtlichs
beghen.
Es hat aber Socrates offenbarlich bekanndt/ er habe einen beſonderen
geiſt
oder teüffel/ wöllichen er nit nur ein mal geſehen/ oder jme auch in al-
lem
ſeinem leben faſt geheim geweſen/ alſo daß er ihm zeytten etwan ein
ſach
widerrathen/ vnnd zeytten gerathen hatt/ darumb volget daß teüf
fel
ſeyend.
Faſt eben auß diſer vrſach hat ſich Ariſtoteles in die diſputatz nitt
wöllen
einlaſſen.
dann wann er darwider geweſen/ wurde er wider Socra-
tem
gehandlet/ vnnd der luge geſtraffet haben.
Ob er auch wol ſagt es habe
diſer
etwan die waarheit verhalten/ hat ihn doch vnbillich gedaucht/ diſen
felſchlich
vnnd on genůgſamme vrſach an klagen/ vorab weil er auch et-
was
vyl wider Platonem gehandlet.
Vyleicht hat er auch kein gewüſſes
vnnd
krefftig argument/ wie er vermeinet/ an zeigen daß teüffel ſeyend.
Er was auch offentlich allen religionenn oder Gottesdienſten/ darzů dem
Apollo
ſelbs wider/ alſo daß er für gottloß gehalten/ vnnd in großer ge-
fahr
deß gemeinen manns halben ſtůnde.
Vnnd ſo vyl mehr daß er geſehen
den
Platonem darumb angenem/ weil der die meinung vonn den teüfflen
eingefüret
.
Es iſt auch gleüblich/ der habe etwas geſehen/ ſo der meinung
von
der teüfflen weſen/ änlich iſt.
deßhalben er vermeinet/ weil er vyl höche
re
ding geſchriben vnnd gediſputieret/ inn ſollicher zweyffelhafftigen ſach
ſich
in kein gefahr begeben.
Wann Socrates auch angezeiget bette/ wie
diſer
teüffel geweſen/ hette er on zweyffel die ſchwere frag/ ob ſie ſeyẽ o{der} nit/
hingenom̃en
.
dann er iſt waarhafftig/ vnd vyl beſſer weder ich geweſen.

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