Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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836Vorred. von rechter weißheit oder nateürlichẽ dingẽ verſthẽt/ noch zůſagen weißt/
der
ander aber gantz fein bedencket aller dingen vrſprung/ art/ vnd natur/
der
Elementen vermiſchung/ erhaltung/ vnd würckung.
Ia welcher ver-
ſthen
kan was regen/ wind/ ſchnee/ Tonder/ Commer vnd der gleichẽ ſeye.
Was der metallen/ kreüteren vnd thieren natur oder eigenſchafft/ wz das
gemüt
ſeye/ vnd was treffenlicher gabẽ ein menſch von Gott entpfangen.

Sollicher
iſt warlich vnder anderen menſchẽ wie ein groß klar liecht gegen
dem
kleinen duncklen/ vnd die Sonn gegen den Sternen zůrechnen.
Weil ich nun diſes bedacht/ vnd vorhin das groß vnnd kunſtreich werck
des
nam̃hafften vnd hochgelerten herren Hieronymi Cardani von Man-
cherley
wunderbaren vnd nateürlichen künſtlichen ſachen mit Gottes hilff
auß
dem Latein in das Teütſch gebracht/ vnd aber vorgemeldter herr auch
ein
ander bůch/ von Subtiliteten vnd künſtlichẽ ſachen/ welches nit min-
der
luſtig vnd nutzlich/ dann das erſt zůachten/ beſchriben/ hab ich nit mö-
gen
vnderlaßen/ gůtem Teütſcher nation/ auch daſſelbig zůhanden ze-
nemmen
/ vnd nach meiner kleinfüge verteütſchẽ.
vorab weil vyl namhaff-
tiger
vnd wunderbarer ſachen hie bedacht/ welche in vorgendem werck we-
der
angezogen noch gemeldet worden.
Weil aber etliche ſtuck dariñen gantz
ſchwer
zůuerſthon/ vnd zům theil auch vorhin eroffnet/ hab ich ſolliche vn
derlaſſen
/ vnd allein die fürnempſten puncten vnd artickel auff dz kürtzeſt
darauß
gezogen/ damit ein yeder weyſer verſtendiger man auß ſollicher
arbeit
kente/ ein zimlichen verſtand nateürlicher vnnd künſtlicher ſachen
bekommen
/ darzů die liebliche wunderwerck Gottes/ ſo vyl vnd jm müg-
lich
verſthen.
Solliche mein fleyß vnnd arbeit hab ich/ günſtiger lieber herr Lux/ für
mencklichem
eüch wöllen eignen/ vnd vnder eüwerem nam̃en laßen auß
gehn
/ weil jr ein beſonderer liebhaber der weißheit vnd tugeten alle zeit ge-
weſen
/ vnd auch vonn eüweren lieben ehrlichen elteren ein zeit lang den
ſtudüs
vnd gůten künſten gethon/ vnnd bey den ſelbigen erhalten worden.
In welchen jr der maßen/ auß angeborner demůt vnd freündtlichkeit/ vn
derrichtet
/ daß jr zeitlich vor anderen ehren empterẽ gebraucht/ in große
ehrliche
geſipſchafft vnd freündtſchafft angenommen/ mir nit zweiflet
jr
werden mit der zeit gemeinẽ Vatterland/ mit ſampt dem beſcheidenẽ her
ren
Wernher Wölfflein eüwerem lieben ſchwager/ treffenlich nutz vnd für
ſtendig
ſein.
Demnach weil wir vor vyl jaren/ vnd faſt von kindtheit an ei-
nanderen
wol bekannt vnd gůt freünd geweſen/ auch in ſollicher freündt-
ſchafft
biß auff diſen tag verharret/ vnd mit der hilff Gottes in zůkünffti
gem
weyter verharren wöllen/ wie ich dann hie offenlich vor mencklichem
bezeügen
.
Bitt alſo jr wöllen diſes mein fürnemmen in allem
beſten
verſthen/ vnnd mich wie bißhar laßen be-
folhen
ſein.
Geben Baſel den 5.
tag
Hornungs.
Año
1559
.
Heinrich Pantaleon der freyen künſten
vnnd
Artzney Doctor.

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