Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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958dcccciiAußzug von allen vnd geſtanck überwindet/ darzü döuwet er vnd dünneret/ hangt auch von
wegen
der feißten feüchtigkeit faſt ſteyff an.
Die maaſen in dem angeſicht nimbt gediſtillierter eſſig hinweg/ deßgelei
chen
eyerſchalen vnd weinſtein.
morgens ſoll es mit pappelẽ waſſer/ in wöl-
chem
krüſch ſeye/ abgewaſchen werden.
Das weiß von einem ey/ vnnd das
vonn
dem ey ſchwitzet/ pappelen blůmen/ vnd zucker durch einanderen ge
thon
/ machen ein glitzerechtig angeſicht.
Die hend werdend weiß vnd weich gemachet mit rinder gallen vnd waſ-
ſer
/ oder ſeiffen von palmen öl.
Etliche thůnd gemeiner ſeiffen die geſtoſ
ſene
gilgen wurtzen/ die anderen nemmen muſchelen/ etliche die äſchen von
dem
fiſch ſepia/ diſes iſt alles erfaren.
Wölche die läffzen vnd hend vor ſchrundẽ behüten wöllen/ darzů ſie lind
vnnd
eines gůten geruchs machen/ die ſollend wolgeſchmackte feißte darzů
brauchẽ
/ welche in {der} apoteck zůbereitet werdẽ.
deren iſt eine pomata geneñt.
Kracow iſt ein kind geboren worden/ mit einem langen ſchnabel oder
11wüderwerck. ſchnorpffen/ wie ein elephant ſo jm für ſein naſen gieng/ mit runden geflüg
leten
augẽ/ mit eſel ohren/ mit zweyẽ augen ob dẽ nabel/ einẽ meüßſch wätz/
aber
doch zweyſpeltig vnd lang/ alſo dz er über dz haupt mocht reichen/ an
füſſen
vnd henden vier gerade finger/ geleich wie ein happich.
die drey wer-
den
aber zůſamen gehafftet/ wie die genßfüß/ vnder den achßlẽ/ an ellenbo
gen
/ vnd ob den kneyen hat es hundßköpff gehabt/ alſo dz der ſelbigẽ vier
waren
.
Diſe wunderbar geburt hat drey ſtund gelebt/ darüb iſt nitt ver-
wunderẽ
/ dz Pauſanias ſagt/ ſeiner zeyt habẽ die weiber wunderzeichen
geboren
/ ſo vyl ſcheützlicher dañ {der} Minotaurus geweſen/ welliches ein hal-
ber
menſch/ vnd halber ochs was.
dann der Minotaurus ſoll auch biß auff
etliche
jar/ wo es anderſt nit fabelwerck iſt/ gelebt haben.
Sebaſtianus Munſterus ſagt dz Mentz zwey weyber/ vnder wölchen
die
ein ſchwanger geweſen/ mit einanderẽ geredt habẽ/ da iſt ein andere dar
kom̃en/ vnd hat diſer beider köpff zůſamẽ geſtoſſen.
Als die ſchwangere
geneſen
iſt/ hat ſie zwey döchterlin gebracht/ wölche von {der} ſtirnẽ an biß auff
die
naſen zůſamen gewachſen warẽ/ vnd kondten nit we{der} beſeytz ſehen.
Di-
ſes
wunderzeichen hat biß auff die zehen jar gelebt.
Wie dz ein geſtorbẽ/
von
dẽ überigen abgeſchnitten wordẽ/ iſt dz an{der} auch bald hernoch verſchei
den
/ veilicht von forcht/ o{der} von ſcham/ vnd auch von traurigkeit.
was ar
men
ends es ſonſt genommen hab/ iſt mir vnwiſſend.
Es iſt gewüß dz die ſchwangeren weiber leichtlich erſchrecket mögen wer-
22Schwangeren
begirden
.
den/ vnd dañethin die kinder jr letze daruon entpfahen/ vnd dz wortzeichẽ
an
die welt bringen.
Alſo hat diſe gethon/ vnd ſeind {der} zweyer kin{der} köpff an-
einander
gewachſen.
wiewolich nit glauben kan dz es allein von der zůſam-
men
ſtoſſung wegen geſchehen ſeye/ dann die weiber ſtoſſen offt ongeferdt
die
beüch zůſamen/ die kinder wachſen aber darumb nit zůſamen.
Ich hab ein wunderzeichen geſehen/ wölches den halben theil eines knäb
lins
/ von dem nabel an biß vnderſt jm hat/ alſo dz es mit deß kneblins
ſchwentzlin
harnet.
Man trůg diſes wunderzeichẽ vm̃einander/ es war auff
die
xxv jar/ der theil deß knäblins {der} in jm gewachſen war/ ſahe wie ein zehẽ
järig
kind/ wie man auß den füſſen vnd henden ſehen kondt.
Die monſtra vnd wunderzeichen leben in můterleib/ vnd werden außge
macht
/ damit vnd ſie geborẽ werden.
welche aber an die welt kom̃en/ die wer

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