Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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326cclxxVon mancherlei wunderbaren gelegenheit genom̃en. Damit ich aber widerũb dẽ handel kom̃e/ ſetzet ma
11Meerhaſs. in die vierte arth den meerhaſen/ wölliches dz ſterckeſt gifft in dẽ tranck iſt/
wie
auch die alten bezeügen.
doch iſt es vnſeren zeytten faſt vnbekañt. Ae
lianus
ſagt/ diſer habe haſen haar an jhm/ doch ſey es mehr für därm dann
haar
rechnen/ wölcher we{der} mit dẽ garn nach růtten möge gefangen wer-
den
/ ſchwim̃en leichtlich in dẽ meer entpor.
wañ man diſen anrüret/ auch
allein
mit einẽ ſtecken/ ſagt man er ſterbe bald/ wie auch {der} Küniglin.
Es er
zellet
Rondelletius in vnderem meer ſo zwiſchen {der} welt harfleüſſet/ dreyer-
ley
arthen/ wölche er geſehẽ habe.
Die erſt ſeye den ſchnecken geleich/ ſo kein
ſchalen
o{der} heüßlin haben/ wölche auch mit hörneren begabet ſeyen.
dz maul
ſeye
gar ſubteil vnd ſtande am ruckẽ/ als wañ es vmb getreyet were.
bey dem
ars
habe ſie gefider/ wie {der} ſepia eingewicklet/ vnd ſeye auff der rechten ſeiten
der
linckẽ nit gleich/ wölches dañ billich verwunderẽ.
Das recht theil deß
haupts
ſeye eines zigenen o{der} weglins haupt geleich.
an der lincken ſeitẽ ſeye
ein
loch wölchẽ er die fleiſchine ſubſtantz außſtrecket.
zwiſchen diſen beidẽ
theilen
iſt ein ſpalt/ an ſtatt deß mauls.
Mit der dinten vnd dẽ überigen iſt
er
einem Loligo geleich/ am geſchmackt einem fiſch/ doch gantz vnlieblich.
30[Figure 30]
Wañ man das weiblin von einanderẽ theilet/ wölches wir
hie
beſchribẽ hand/ machet es vnwillen vnd erbrechen/
vnd
bringt den ſchwangerẽ frauwẽ ein mißburth.
Die ander
iſt
in den iñerlichen theilen der erſten geleich/ aber außwen-
dig
iſt ein großer vnderſcheid.
es wirt auch mehr dẽ mennlin
verglichen
/ weil es dzmaul nit auff dẽ rucken hat/ auch kein
hürnene
ſubſtantz harfürghet.
ſie hat zwẽ fleiſchige anheng/
vnd
iſt die recht ſeiten {der} lincken geleich.
Die dritte arth aber hat ein glantzen
de
ſubſtantz/ wie ein Cryſtall/ aber in der geſtalt/ wie du hie beſeitz ſicheſt.
an dem luckeren theil haltet es etwas ſchwartz an jhm/ als wann es dintten
were
/ vyllicht iſt es der ſaamẽ.
diſes bringt allein von dẽ anſchauweu/ haupt
vnd
augen wee.
Solliche ding hab ich/ als deß meers außwürffling/ nit als
wann
es meerhaſen weren/ beſchriben.
dañ was iſt an diſen den haſen gleich?
es
iſt auch deß giffts/ wölliches doch das fürnem̃eſt zeichen/ an diſen für
tödtlich
gehalten wirt/ gar kein meldung beſchehen.
Vyllicht iſt die beſchrei
bung
eines anderen außwürfflling/ ſo von Bellonien beſchehẽ/ etwas kom̃
licher
der ſach.
darumb wöllen wir auch das ſelbig gar kurtzlich harnach
ſetzen
/ wiewoldiſes auch kein meerhaß mag genennet werden.
Dem ſeye a-
ber
wie im wölle/ ſo iſt es doch gewüß/ dz diſes nit alle der meerhaſen arthen
ſeind
/ dieweil ſie an geſtalt einanderen gar geleichend.
es mag wol ſein dz ei-
nesauß
diſer zaal/ in wölchẽ ein krafft deß giffts verborgen iſt/ einẽ theil
vnd
nit an der gantzen arth/ ſo es wol erzeittiget/ etwas grauſammer ſeye.
Damitt ich aber wider der ſach kom̃e/ ſagt er/ es ſeye der meehrhaß ein
22Meerhaſen ge
ſtalt
.
vngeformieretes thier/ eines ſtarcken geſchmack/ geler farb/ wölches man
vylfaltigcklich
zwiſchen den inſeln Cycladen findet.
Er faret in dem meer
dohar
mit einem glantzenden leib/ vnd iſt nit größer dann ein ganß ey/ an
der
geſtalt iſt er hogerechtig/ kaal/ vnnd iſt der mehrtheil mitt dem geeder
durch
einander geſchrencket/ mit holkälen vnderſcheiden/ vnnd gantz luck
wie
ein ſchwam̃.
mit diſen ſtrecket er den gantzen leib auß/ vnd zeücht in zů-
ſamen
/ ſchwim̃et auch alſo dohar.
er hat ſieben anheng/ ſo mit vnzaalbaren
ſchnebelinen
vnderſcheiden/ mitt wöllichen er dem maul die ſpeyß reichet.

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