Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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434ccclxxviijVon mancherlei wunderbaren
Dann ettlich träum habend jr weiſſagung von einer nateürlichen vrſa-
chen
/ welche alſo ſchandtlich zůuerläugnen/ wie ſchedlich ſie ſeind zůunder-
laßen
.
Dergleichen habend Hippocrates vnd Galenus angenommen/ wie
wol
ſie auch die anderen nit verachtet.
Die alten habend diſen brauch ge-
habt
/ daß ſie die forchtſamen träum niemand eroffnet/ ſonder jnen ſelbs al
lein
erzellet/ darzů abgetriben vnnd abgewendet.
wie ſolliches zůgangen/
mag
man auß Perſio wol verſthen/ als er ſagt/
Damit du ſolchs ernſtlich erlangſts/
In Tibers fluß heimlich verſchwangſts
Das haupt gar frü ein mal oder zwey/
Die nacht mit waſſer reingeſt darbey.
Darumb hatt man billich allwegen gefragt wie die träum waar ſeyend?
vnnd wannen har diſe bedeütẽde ding? Es geth eintweders / wie an dem
himmel
/ auß beſonderer krafft der thieren/ oder gewechſen/ oder ſonſt
ein
gewüſſer arth geſtaltẽ ſthond/ als der ſchlangẽ oder roſen.
diſe vrſachen
aber
ſchaden nach der würckung jrer natur/ oder ſeind nutzlich.
darũb zei-
gend
die einbildungen/ ſo nit von der ſpeiß oder feüchte/ ſonder auß kraffe
des
geſtirns/ oder anderen vrſachen entſtanden/ on daß diſe vrſachen mit
dem
menſchen vermiſchet ſeyend/ deßhalben würt der menſch alſo geſiñet.

Wann
einer ſicht daß er ein fluß trincket.
iſt der fluß ein krefftige vrſach/ ſo
ein
yeden beſonderen menſchen wirt hinnemmen.
dann das trinck en zeiget
an
/ daß er werde hinein den innerlichen glideren kommen.
alſo bedeütet
er
daß diſe gewaltige vrſach die eingeweid bewegen werde.
dieweil aber der
menſch
ſolliche bewegung nit erleydẽ mag/ zeiget es jm den todt an.
Sonſt
iſt
noch ein andere arth daß die geyſter elnem ſolliches anzeigen/ doch nitt
ſo
gar offenbar/ damit ſie nit Gottes will verhinderen/ oderkein komliche
re
inſtrumenten haben/ ſolliches anzůzeigen.
Dann wir vnderweiſen die
hünd
rößer/ wañ ſie aber reden könten/ wurdẽ ſie haben wöllenm/ m@n
möchte
ſie vyl baß vnderweyſen.
o{der} damit ſie vns in die knechtſchafft brin-
gen
/ wann wir die träumaußleger vmb rath anſůchen/ o{der} weil ſie nit förch
ten
daß man ſie ſtraffen möge/ wann ſie jrren.
Die dritt weyß iſt/ daß ſolliche krafft nit in der bildnuſſe/ ſonder inn des
außlegers
gemüt ſteth/ auß anzeigung des geyſt.
darumb ſagend auß jnen
nit
alle ein ding vorhin.
Als Iulio Ceſari getraumet/ er were bey ſeiner
ter
gelegen/ haben jm die waarſager angezeigt/ er werde der gantzen welt
herr
werdẽ.
Es hatt aber Hippias ein Athenienſer/ wie er der Barbaren ge
zeüg
in Marathonen gefüret/ auß dem ſelbigen traum nit mehr erlanget/
dann
daß jm ein zan außgeſchlagen auffder erden gelegen/ vnnd alſo nits
mehr
beſitzung der erden erlanget/ dañ der zan groß geweſen.
Darũb ſteth
diſe
krafft in des waarſagers gemüt/ dañ er hat ſolches von einẽ geiſt.
Die
erſt
rechnũg iſt gewüßer/ die ander leichter/ die drit dienet beidẽ gleich.
Wann aber yemand von denen fürwürffe ſo die träum begeren/ antwor
ten
wir/ daß diſe ihr gantz gemüt auff diſen handel gewendet/ vnd entpfin
den
bald auch der geringſten vrſachen.
dann als lang der menſch lebt/ wirt
er
etlichen vrſachen/ ja gar vylen vermiſchet/ wann er entpfindet daß diſe
vorhanden
/ mag er auch des himmels würckung verſthen.
dann vnſer ſeel
iſt
als ein ſpiegel.
Damit ich aber wider dem handel komme/ dieweil die träum nateür-

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