Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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512cccclviVon mancherlei wunderbaren die dicke feüchte wol außzůwerffen/ treybet den ſchweyß auß/ hinderet den
krampff
/ vnnd dienet faſt wol den nieren.
Wann man folium Indum
oder
Indiſch blatt hette/ machet es für ſich ſelbs faſt ſchöne wein.
Es gehö-
ret
aber das Schönum mehr der artzney/ ob es wol ein gůttẽ geſchmack
hat
.
dann es iſt nit gleich ein yedes ding ſo ein gůten geruch hat/ in den wein
thůnd/ wie auch die roſen vnnd violen nit.
doch thůt man die roſen kom
lich
in den eſſig/ vnnd iſt diſer geruch dem eſſig gůt/ aber dem wein nitt.
die
violen
dienend keinem.
Ich weyß wol daß ich diſe herrlich gůtt trenck et-
wan
in Teütſchland getruncken/ doch iſt mir vergeſſen an wöllichem orth.
wann du recht mit vmbgheſt/ ſeind ſie gar gůt. Was auß negelin/ zimmet/
oder
imber bereittet wirt/ hatt ein ſtarcken geruch vnnd geſchmack.
wann
man
über diſe drey ſo in einem lümplin ligend/ brenten wein ſchüttet/ vnnd
demnach
den becher mit weſchet/ gibt es dem wein ſo man trincket gar vyl
.
es ſeind liebliche vnnd milte wein/ wölliche man mitt muſcatnuß vnnd
Amomen
alſo an ſtatt der vorgenden bereittet.
dann wann ſie recht tempe-
riert
/ überkommen ſie ein feine lieblichkeit an geruch vnnd geſchmack.
Ich
mein
ich habe rechten Amomum gſehen/ doch will ich nit darum̃ kempffen.

dann
was ligt daran wann er ſchon nicht iſt?
wann er nun ein feinen liebli-
chen
geruch hat/ alſo daß du ab allen ein wolgefallen tragſt.
Man mag aber
nit
allein auß einfachen/ ſonder auch vermiſchten artzneyen die krefft/ waſ
ſer
/ öl/ vnnd geruch außziehen.
gleicher geſtalt mag es mit dem feüwr/ wer
mung
/ oder außtruckung beſchehen/ wann du nur der natur nach fahreſt.

Doch
ſoll man allein diſes wüſſen/ daß die zůſamen geſetzten artzney/ vmb
ſo
vyl ſchwecher dann die einfachen ſeind/ ſo vyl die kunſt ſelbs von der na-
tur
an ſtercke überwunden wirt.
deßhalben habend ſie nit vyl öl/ mögend
auch
die werme nit ſo lang erzeügen/ vnnd faulen bald.
man mag auch ſeltẽ
mitt
diſtillieren etwas außrichten.
dann nur allein durch Marye bad. ſonſt
fahrend
alle krefft hinweg/ oder es werden die artzney verderbt vnd nit ge-
diſtilliert
.
doch bſchicht diſes auch nach eigenſchafft deren dingen/ auß wöl
lichen
ſie gemachet ſeind.
Man ſoll auch in den diſtillierungen auff der zůſamen kommung der be-
11Queckſilber
auſ
ziehẽ
wegungẽ acht nem̃en.
als wañ dz queckſilber dz feüwr fleücht/ hinab fah-
ret
.
Wölche nun dz queckſilber auß der erden ziehend/ die legen grund in gle
ſer
/ ſo ein eng mundloch habend/ demnach wann ſie diſe vergraben/ ſtellen
ſie
andere geſchirr darunder/ vnd machend oben ein feüwr darauff/ alſo fa-
ret
das queckſilber auß zwifacher vrſach hinab/ von der ſchwere wegẽ/ vnd
weil
es deß feüwrs rauch fleücht.
Es iſt nach ein andre komlichkeit hie/ nam
lich
daß auch ein gering feüwr hie genůg thůt/ ſonſt wurde es von einẽ gro-
ßen
verzeert.
darum̃ ſoll man es vnder ein kleins ſetzen. Es iſt auch ein klein
feüwr
genůg leichten dingen/ als violẽ.
alſo ſoll man in der kochung auff
alle
ding acht haben/ dann über diſes/ daß die ſubſtantz von einem zimlichẽ
feüwr
den mehrentheil verzeert/ wirt auch das überig verderbt/ vnd fahret
alle
krafft daruon.
Man machet auch etliche diſtillierung durch ſchwitzen/ als dann diſe iſt/
auß
wölcher ein beſonder augen ſelblin wirt/ vonn wöllichem vyl übelgeſe-
hende
/ oder die flecken in augen gehabt/ oder ſonſt entzündet geweſen/ über
alle
hoffnung ſeind geſund worden.
Man thůt im alſo. In dem Meyen wañ
die
kreütter blüen/ ſamblet man am morgen mit dem tauw augen kreüter/
3737[Handwritten note 37]

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