Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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558Von mancherlei wunderbaren necheren/ vnnd thůn wider eins darzů/ vnnnd nimb ein theil deß vnder-
ſcheids
von diſem vnderſcheiden/ nach der Minuten vyle/ die über der ge-
raden
/ ſo erſten genommen/ vnderſcheid vorhanden/ vnnd die ſelbigen
dem erſten vnderſcheid.
Wir wöllend aber diſes beleiben laſſen/ vnd anderen dingẽ/ ſo gemei-
11Hültzene flie
gende
tauben.
ner ſeind kom̃en.
dann es iſt ein frag ob die hültzene taubẽ/ ſo von Architen
dẽ
Tarentinen gemachet worden/ wie wir das ſelbig anderen zeyten auß
dẽ
Gellio angezeiget/ möge auch bereittet werden?
namlich die von jren
ſelbs
fleüge/ vnd nach dẽ ſie růwet/ vnbeweglich ſeye?
dañ ich hab offterẽ
malen
ſeül vnd bildtnuſſen auff dẽ tiſch ſpacieren geſehẽ/ auß krafft der ver
borgenen
rederen.
darzů ein fliegenden vogel/ doch nach nitt für ſich ſelbs/
ſon
{der} er hieng an einẽ ſeil.
deßhalben mag es kümerlich ſein/ dz einer von jm
ſelbs
auffare/ dann die band müſſen ſteyff ſein ſo jn bewegen.
vnd ſeind dar
ſchwerer/ dañ dz ſie ſich mit eigener krafft möchten vmbtreiben.
Wañ ſie
aber
anfang bewegt vnd getribẽ/ vorab wañ ein gůter wind wäyet/ mag
ſolches
wol ſein/ von wegẽ deß großen geflügels vnd {der} rederen krafft.
Deß-
halbẽ
můß deß leibs ringferigkeit/ der flüglen größe/ {der} rederen ſtercke/
der
winden hilff zůſamẽ kom̃en.
Wölches die genß vnd ſchwere vögel nit vn
derlaſſen
/ damit die tauben in gewüſſer ordnung auffliegen/ aber in vnge-
wüſſer
krafft deß feüwrs/ wie auch die ampelen.
dañ alſo wirt ſie ſich von jr
ſelbs
auffrichten/ die flügel bewegẽ/ aber doch geleich auff hörẽ/ dañ dz feür
beleibt
nit/ vnd mag man diſem kein matery geben/ die kein ſchwere habe.
Diſe ding beſchehen im lufft. aber in dẽ herten vnd glatten boden/ wann et
wz
in dẽgewicht ſthet/ wirt es gar leicht.
Darũb füret man die laſt gar leicht
lich
auff dem eyß als bey den Schwaben.
es iſt auch der Teütſchen ſpil/ etwz
von
einem hund gefüret werden.
wañ es aber auff einem puncten ſtünde/
bald
fallen möchte/ můß der wagẽ an vier orthẽ die erde berürẽ.
dañ wie ein
yedes
greifflich ding ſechs theil hat/ mag diſes ſo ſchwer iſt/ nit überſich fal
lẽ
/ auch nit vn{der}ſich/ von wegẽ deß boden/ wañ nun diſes an der rechten
lincken
/ darzů hinden vnd vornen auffghalten wirt/ vnd das ein theil von
dẽ
gegentheil gehinderet wirt/ mag es an kein orth fallen.
wañ es aber mit ſo
vyl
achſen auffgehalten/ wurde es durch etlich hinderung von einanderen
ghen
vnd zerbrechen.
wann aber etwas rotund/ vnd auff einem puncten in
dem
gewicht ſthet/ rüret es den ebnen boden an/ wie es von Euclide ange-
zeigt
wordẽ/ vnd lauffet faſt gern bey {der} achs vm̃.
darũb ſeind die wägen mit
vier
rederẽ die läſt fürẽ/ gãtz kõlich erfundẽ.
Man mag aber nach diſen
andere
ſo geringer ſeind machẽ/ man kan auch andere auffgericht auff einẽ
ſtachel
faſt ſcharpffen achſen fürẽ/ wañ die ſeiler beidẽ orthẽ dz heben.
Man hat auch ein rechnung mit den zeyt ſtunden/ wölliche von ſand ge-
22zeytſtunden. machet/ biß auff diſen tag/ nit über ein ſtund halten.
doch hatt man diſe
kleineren
theilẽ gebracht.
Es hat aber die teglich zeytglock ſo vyl re{der}/ dz
den
werckmeiſteren ein iargelt darzů verordnen můß.
vnd iſt doch diſes nit
genůg
/ dañ wie ſie über die zeyt/ alſo wöllẽ ſie auch über vns herren ſein/
habend
wir hie zwiſchen kein rechte ſtund.
alſo wann man harauß nimmet/
das
rad anſchicket/ der zincken wider angeſtellet/ die lam̃el geſtrecket/ lauf-
fet
ein halb iar hin.
Deßhalben hat ein Polender oder Sarmata dẽ Fürſten
Hieronymo
Palauicino ein ſand ſtund gemachet die xxiiij ſtund haltet/
auß
dem aller ſubteyleſten bley bulffer/ als anderẽ zeyten angezeiget iſt.

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