Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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630dlxxiiijVon mancherlei wunderbaren nit alſo böß/ daß man allein deren halben ein Fürſten verlaſſen mag. Die-
weil
es aber den artzney bücheren nit ſthet/ von diſen dingen handlen
(als Galenus bezeüget) vnnd aber doch von gemeldeter vrſach wegen not-
wendig
/ hab ich es an diſem orth müſſen außrichten.
Dieweil aber etliche
ſtuck
an anderen orthen beſſer/ hab ich allein deren dingen ein exempel
anzeigung
wellen geben/ vnd nit ein vollkom̃ene handlung vollfůren.
Es iſt ein gediſtillieret waſſer/ ſo ein ſchön vnd rot angeſicht on ſchaden
machet
/ darzů lang beſtendig/ das hab ich auß Geßnero genommen.
nim
deß
gebrenten wein/ der dem dritten mal gediſtillieret ein pfund/ der be-
ſten
breſilgen zwey lot/ zechen negelin/ darzů ſo vyl körnlin der kleineren
cardamomlin
/ cubeben fünffkernlin.
das holtz machet man ſpenlinen/
das
überig ſtoſſet man/ vnnd ſeüdet es in dem brenten wein/ doch nur ein
wenig
/ vnnd thůt das geſchirr wol / dann diſtillieret man es in Marien
bad
oder bey einem kleinen feüwr.
Man ſoll aber die beſten ſpän an dem ſel-
bigen
holtz erwelen/ dieweil man auch ander holtz/ ſo die ſelbige farb hatt/
darfür
offt verkaufft.
das überig macht im ein gůten geruch/ alſo daß man
diſes
waſſer auch trinckenn möchte/ dann die breſilgen iſt vnſchedlich.
daß
man
aber diſe ſoll anſtreichen/ iſt auch wol gleüblich/ dann ob es wol nit ge
ferbet
/ mag es doch anders ferben.
dann es iſt ein geweſſerete farb darbey.
darumb mag man die krafft mehren/ vnnd an wöllichem theil mangel iſt/
das
überig probieren.
es zeücht auch das geblüt an ſich/ dieweil es hitzig
ſcharpff
/ alſo daß die nateürlich farb dardurch gemehret wirt.
Ich ſetz auch
diſes
nit für ein form deren man allein volgen/ ſonder für ein regel/ damit
man
der geſtalt auch andere zůbereiten möge.
als namlich die ſeind/ ſo auß
milch
/ broſem brott/ weyß vom ey/ eingedunckten ſchwamm in das waſſer/
campher
/ zuckerten alat/ weyß corallen/ kalch/ eyerſchalen vnd andern be
reitet
werdend/ dann diſe ding machen weyß vnd trücknen ab.
Wölches a-
ber
klar machet vnd abtrücknet/ doch nit weyß/ iſt von ſchnecken/ ſaltz/
limonen
ſafft bereitet.
Es ſollend aber die heüßlin von dẽ ſchnecken gethon
werden
/ vnd deß limonen ſafft ſo vyl ſein/ daß er die ſchnecken bedecket.
Di
ſes
ſeind gar feine ſtuck/ doch můſt du allzeyt bedenckẽ/ wie du es brauchen
wilt
.
Es ſeind auch etliche ſtuck ſo auff beid weg gůt ſeind/ man diſtillier die
oder
brauch ſie gleich wie ſie an jnẽ ſelbs ſeind.
als auch auß Geßnero diſes/
ſo
haltet/ Aron wurtzel/ ſchlangen kraut/ lilien wurtzel/ geſchöllte zißer erb
ſen
/ bleyweyß/ ammelmel/ gerſten/ weich oder ſchwartz oder Frantzöſiſche
ſeyffen
/ ſo in einem hafen gekochet/ dann geſtoſſen ſeind.
thůn tragacanth
vnnd
Arabiſch gumme darzů/ ſo in bonen blůſt gediſtilliertem waſſer zer-
laſſen
/ auch kleine ſchnecken/ ſo ſeüwſchnecken genennet/ wölche in limonen
ſafft
weich worden/ vnd chryſocollen.
dann mach mit ſchweinen ſchmer vnd
bonen
blůſt waſſer ein ſalb/ oder diſtillier es in waſſer.
diſes wirt auch gůtt
ſein
/ dann es leütteret vnnd erleüchtet das angeſicht wunderbarer geſtalt.
Den bart ferben ein gewüſſe kunſt. nimb ein lot ſcheidwaſſer/ in diſem
11Bart fer-
ben
.
zerlaß ein halb lot lautter ſilber/ diſem thůn zwölff lot roßwaſſer/ vnnd
weſche
es wolab.
bey diſem iſt kein gefabr/ wann es ſchon das fleiſch be-
rüeret
/ doch wirt der bart nitt ſchwartz/ ſonder gäl daruon.
das ſilberglett
ſo
das gold farb hat/ mit hageich äſchen/ ferbet nit allein das haar an dem
menſchen
/ ſonder auch an vierfüſſigen thieren.

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