Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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713dclvijſachen/ Das fünffzehend bůch. vnderſcheiden/ dieweil die red von bewegung der zungen harkommet/ vnd
des
gemüt erkantnuß gleichförmig iſt/ vnder welchen allwegẽ eines in den
thieren
manglet.
dann die hünd ſchmeichlen/ vnd laßen ein ſtimm auß/ die
dem
frölichen gemüt gleich iſt.
doch thůnd ſie diſes nit mit der zungen bewe
gung
/ ſonder allein durch des luffts treibung.
wann die vögel ſingen/ voll
11Die red ge-
hört
allein
den
menſchen
bringend ſie es mit der zungen/ vnd iſt doch mehr hinder der ſtimm/ ſo mit
jres
gemüts anfechtungen ſtimmet.
vnd damit ich es mit einem wort anzei
ge
/ iſt gar kein thier/ dann der menſch/ das da erkennet was er thůt/ wie-
wol
es etwas thůt.
Dieweil dann die red ein bedeütliche ſtimm iſt/ alſo daß
der
ſo etwas erkennet/ etwas bedeüttet/ mag allein der mẽſch recht reden.
man mag aber leichtlich verſthan was ſie bedeütten/ vnd daß diſes der thie
ren
ſtimm ſeind/ weil wir ſolliches in vns ſelbs erfaren.
Es laßet ſich aber
anſehen
/ als wann der menſch kein ſtim̃ des zorns hette.
dann ſie haben diſe
nit
wie andere thier.
weil der mẽſch vnder allen grim̃igen thieren am wenig
ſten
wüttet.
es iſt aber die zornige ſtim̃ den thierẽ alſo gemein/ daß auch die
zanckenden
tauben vnd küngelein/ die ſelbigẽ außlaßen.
doch haben allein
die
grim̃e leüt diſe/ iſt ein griß gram̃en.
es brauchen die enten die ſelbige
offt
/ weil ſie auch von den anfechtungẽ ſich erkützlẽ.
deßhalbẽ ſeing die ſtim
men
der ſelbigen anfechtungen zeichen.
Deßhalben kein wun{der} wañ man
von
den ſelbigen ſtim̃en die weiſſagungen genom̃en.
dañ ſie zeigen ein trau-
rige
/ fröliche/ hungerige/ liebhabende/ o{der} geile begirden loßung durch
die
anfechtung an.
man bedacht auch hiemit des vogels natur/ geberden
vnd
narung.
wiewol/ ſo vyl die ſtim̃en belangt/ ſie auch nit ſo liſtig fleiſ-
ſig
geweſen/ dz ſie ſolliches vermercket/ vnd habẽ alſo die dollen vnd vnkün
dige
erfinder diſer kunſt/ den gemeinen man betrogen.
dieweil die vnbeſten
digkeit
vnd eytelkeit diſer kunſt mencklichem bekañt.
oder es můß ein pact
mit
dem teüfel ſein.
Nach des vogels natur vnd geberden hatt man jre zaal
bedacht
/ vnd das land/ dañethar ſie geflogen/ vnd wo ſie ſich geſetzet/ vnd
allwegen
hie ein rechnung auff vns gemachet.
ES hatt Spurina diſer kũſt ein größere zeügnuß geben. dañ wie
diſer
geopffert/ in dem opffer kein hertz gefundẽ/ hatt er Iu-
lio
Ceſari geantwortet/ es were jm ein gefabr des tod vorhandẽ/
welche
ſich auch nit über den xv tag Mertzens erſtrecken.
Diſe
hiſtorien
beſtetigen auch des Keyſers wort bey dem Suetonien.
dañ er ſpricht/ ſoll es für ein wunderzeichen halten/ wañ das viech kein
hertz
hatt.
es werde alles frölicher ghen/ wann es jm gefalle. er hatt auch an
dem
xv tag des Mertzen/ Spurinen red verlachet/ nam̃lich der xv tag iſt
kommen
/ als wolte er ſagen/ vnd bin ich doch geſund.
es wirt auch diſer hi-
ſtorien
beweyſung von des Cicero anſehen her beſtetiget/ welcher der ſel
bigen
zeit gegenwürtig geweſen.
weil ich es auch nit beſſer mag beſchreiben/
will
ich deſſen wort ſelbs anziehẽ/ Es iſt ein großes argument anzeigũg/
dz
ſich ein klein vor des Keyſers tod begebẽ.
dañ wie er an dẽ tag geopffert/
als
er erſt in dem guldenẽ ſeſſel geſeſſen/ mit dem purpurkleid herfür

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