Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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860dccciiijAußzug von allen haltet die ſo kein leben haben. Wann er aber frey vnnd offen ſthet/ verder-
11Eingeſchloſ
ſen
lufft.
bet er die vnlebhafften ding/ vnd erhaltet die lebendigen.
dann durch ſein
bewegung
frißet er die vnlebhaffte ding/ deßhalben wann er durch dz orth
faret
/ zerſtöret er ſie/ der thieren werme aber reiniget vnnd erkület er.
Wañ
er
aber eingeſchloßen vnd ſich nit bewegt/ erhaltet er die ding/ ſo durch die
faulung
vnuerletzet ſeind/ dann weil er nit bewegt/ frißt er diſe nit auß.
Wann er aber vnbewegt/ verderbt/ zerſtöret/ vnnd feület er die thier/
vnd
was ſonſt faulen mag.
Es wirt aber der eingeſchloſſen lufft der maßen
verderbt
/ daß Keyſer Antonini zeitenn/ Auidij Caſſij kriegßknecht/
Babylon
in Seleucia/ ein trog gefunden/ inn des Apollo tempel/ verhof-
fende
ſie wurden gold darinnen finden/ da gieng ein ſollicher faulet lufft
herauß
/ daß ein peſtelentz inn dem gantzen land entſtůnd.
Diſen treib der
wind
auch in Griechenland/ vnd hernach auch ghen Rom/ alſo daß faſt der
drittheil
menſchen auff der gantzen welt/ in diſer Peſtelentz/ grund gien
gen
.
Er wirt auch durch die Metalliſchen dämpff vergifftet/ darumb er-
friſchet
man diſen mitt den blaßbelgenn inn den ertzgrůben.
ſonſt wurden
die
liechter erlöſchen/ vnd die ſo zůnidereſt werend/ erſticken.
Deßhalben
wirt
der lufft durch die bewegung gereiniget/ vnd kommet alſo wider ſei
ner
eigenen vnd lauteren natur.
Alſo wann man die frücht oder das geträid vnder die erd behaltet vnnd
einſchleüßt
/ verderbet es den lufft/ vnnd wirt auch hargegen wider ver-
derbt
.
Vnnd ob wol diſes etwas ſpäter inn Ceütſcher nation beſchicht/
auß
kelte des luffts/ verderben ſie doch auch inn ettlichen jaren.
Man be-
haltet
aber die frücht auß geleichen vrſachen lenger vnder dann ob der er-
den
.
Doch vermeinet man es lige an etlichen orthẽ ſicherer da der lufft hin
durch
ghet/ nit daß der lufft ſolliches erhalte/ ſonder weil der ſo kelter iſt/
nicht
verderbet.
Dann der mertheil platz/ da der lufft hindurch ghet vor-
ab
an hochgelegenen orthen/ ſeind kelter dann die eingeſchloßene.
Es wirt der lufft auch von den erdbidmen vergifftet. Dann wann der
22Peſtelentz vr
ſach
.
lufft herfür kommet/ der vyl welten har in der erden verſchloſſen geweſen/
bringet
er ein große Peſtelentz mit ihm.
darumb volgend gemeinlich auff
große
erdbidem/ vergifftete Peſtelentzen.
Diſe plag entſthot auch nach der faulung/ als nach großen niderlagen/
waſſers
not/ vnnd abgang der heüwſchrecken.
Diſe Peſtelentz kommend
von
dem lufft.
Welche aber nach dem hunger volgend/ ſeind einer ande-
ren
arth.
Doch endert ſich die Peſtelentz auff vyl weg. dañ es zeigend glaub
wirdige
ſcribenten an/ daß Conſtantinopel (welche vor zeiten Byzantz
geheiſſen
) ein wũderbare Peſtelentz entſtãden/ welche ein ſolliche art hatt/
daß
die krancken/ oder die kranck wolten werden/ vermeintend ſie wurden
von
einem anderen menſchen geſchlagen/ vnnd deßhalbenn alſo betrübt/
dz
ſie inn ſollichem ſchrecken ſturbend.
Zwar diſes iſt gewüß/ dzſo mancher
ley
peſtelentz als auch zeit ſeind.
doch iſt keine die über drey jar wäret/ die
33warumb Pe-
ſtelentz
nit ü-
ber
drey i@r
wäret
.
vrſach iſt mancherley.
erſt/ wañ ſie ſo lang gewütet/ iſt faſt niemãd mehr
vorhandenn
/ den ſie hinnemmen möge.
demnach weil der lufft einer gantz
leichten
ſubſtantz/ mag er kein lengere feülung erdulden.
dañ es iſt vorhin
geſagt
/ was gefaulet/ mag nit mehr faul werden.
Es iſt auch nit wol müglich/ daß der lufft ein ſolliche zeit nie bewegt wer
de
/ vnnd ein wind auß dem/ ſo faulen gemachet/ entſtande.
Dann es iſt

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