Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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880dcccxxiiiiAußzug von allen wölliche in andere lauffend/ trücknend nitt allein andere flüß/ ſonder auch
die
meer auff/ in die ſie lauffend.
Es ſagt auch Herodotus/ daß Achelous
wöllicher
in das meer geloffen/ ſo vyl ſand mitt ihm gefüret (alſo werdend
die
meer außgetrücknet) daß er die Inßlen Echinaden faſt der erden ge-
füget
.
Polybius zeiget an daß die Tanais vnd andere fluß/ das Euxiniſch
meer
vnnd Meotiſche pfützen/ ſeiner zeyt/ alſo erfüllet/ daß es nit mehr
dann
ſieben ellen tieff waſſer gehabt/ vnnd von dem ſaltz ſüß worden iſt.
Strabo zeiget in dem zehenden bůch an/ daß auß den Echinadiſchẽ Inß
len
etliche ſchon der erden gethon/ vnnd die überige von tag tag auch
zůgefüget
werden/ alſo daß die auſſerſte allein noch fünffzehen ſtadien von
dem
fluß Achiloo ligen.
Dieweil wir aber von waſſerflüſſen angefangen meldung zethůnd/ ſthet
11warumb kein
lufft
bey dem
Nilo
.
vns auch zebedencken/ warumb allein der Nilus kein ſanfften lufft vmb
ſich
gehabt.
dann diſes zeiget Herodotus eigentlichen an. Dann es ſoll vn-
ſer
einige ſorg ſein/ aller dingen vrſach erfaren/ damitt wann ſich etwan
mit
der zeyt in etlichen ſachen/ etwas zůtragen/ daß in anderen auffgehört/
wir
nit zweyffelhafftig ſein dürffen.
Deßhalben entſthet der ſanfft lufft wann das waſſer ein werme von der
Sonnen
entpfanget.
Solliches anzeigung iſt daß diſer in dem ſommer
morgend
vnd abend/ vnd nit mittag/ bey den flüſſen entſthet.
dann wañ
die
Sonn allein erhebt/ vnnd nitt in die höche zeücht/ wirt der lufft durch
deß
waſſers bewegung getribenn.
wann nun diſer von dem waſſer erkület/
machet
er ein ſanfften lufft/ wölliches wir auffgang vnnd nidergang der
Sonnen
/ in dem ſommer bey den flüſſen entpfinden.
Weil aber deß Nili
anfang
on allen zweyffel yenſydt dem Capricorniſchen winter circkel iſt/
er
gantz in der heiſſen zona dahar faret/ mag er den ſanfftẽ lufft gar nit ent
pfahen
.
dann ob wol etwan einer entſthet/ wirt er doch von ſtundan durch
die
große werme der Sonnen verzeeret.
Wie auch der fluß den lufft erkület/ alſo wirt er in geleichem lauff von al
lem
jrrdiſchen wůſt gereiniget.
darumb iſt keiner geſaltzen. doch möcht di-
ſes
wol ſein/ wann etwan von dem nechſtgelegnen orth ein geſaltzene mate-
ry
darein füre.
ob aber wol diſes auß gemeldeter vrſach ſein möchte/ findet
man
doch diſes kein exempel.
Alſo weil Nilus von dẽ aller weytgelegneſten
landen
dahar lauffet/ vnd durch der Sonnen werme wol außgetrücknet/
füret
das aller geſündeſt waſſer mit jm.
Es ſeind aber alle meer geſaltzen
bitter
/ wie harnoch eroffnet wirt.
Daß nun die flüß durch das regenwaſſer
gemehret
werden/ ſehend wir offt bey vns/ dieweil die gar abgenommenen
flüß
noch dem regen alſo groß werdend/ daß ſie auch über die felder lauffen.
Es werdend auch etliche bech an wöllicher boden nicht mehr dann ſtein vor
handen
/ vyl tag ſo groß vnnd waſſerreich/ allein von dem regen vnnd zer-
ſchmoltzen
ſchnee/ daß man vermeinet es ſeyend groß waſſerflüß.
dar hat
ein
bach kein vnderſcheid von dẽ fluß/ dann daß er nit allwegen der geſtalt
beleibt
/ dieweil ſein vrſach alſo iſt/ wie vorgemeldet worden.
Deßhalbẽ wañ
du
die berg morgen beſichtigen wurſt/ ſeind ſie naß.
vnd lauffet alſo das
waſſer
von auſſen vnnd innenhar zůſammen/ vnnd werdend anß vyl be-
chen
ein fluß.
wann nun diſer durch den rägen vnd zergangenen ſchnee nit
gefürdert
/ wurde er bald abghen.
Man hatt auch der ſelbigen zeyt an we
nig
waſſer genůg/ nit allein weil der runß wenig waſſer halten mag/ ſonder

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