Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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676dcxxVon mancherlei wunderbaren
Solliches vrſach habend wir in fragen vnd räterſchen angezeiget. dann
diſes beſchicht nit allein in großen laſteren/ weil vyl übelthäter auch wider
jr hoffnung entrünnend.
Auch nitt von forcht wegen/ weil doch vyl ſonſt
dapffer vnd freuel genůg ſeind.
ſonder diſes beſchicht/ als offt man ſoll zů
grund ghen/ vnnd das ſtündlin deß tods vorhanden iſt.
Diſes iſt genůg-
ſam bekanndt/ daß ſolches ein zeichen iſt/ vnnd offt vrſach iſt zů der künff
tigen verderbtnuß.
Ich hab auch ein mann geſehen/ der Anno M D xl zů dẽ todt veruthel
11Ein verurthei
lete perſon kö
@et daruon.
let/ vnnd zwen ſtreich mit dem ſchwert entpfangen hatt/ wölcher doch vo@
allem volck in der ſtatt Caſtranouẽ oder Neüwenburg in {der} Turoner landt
ſchafft erhalten worden.
Er hat vorhin angezeigt che man jn zů dem tod ge
füret/ vnnd wie er auff der wallſtatt geſtanden/ es wurde alſo zůghen.
von
dẽ ſelbigẽ tag an/ wölches der xxviij tag Wintermonat geweſen/ iſt er noch
ſeinem willen überfeld gezogen alſo wund/ vnnd iſt alſo ein zeytlang bey dẽ
leben beliben.
Man ſagt daß diſes vor xxx jarẽ zů Carauagien auch ſoll beſchehen ſein.
es iſt auch die hiſtorien daſelbſten abgemalet/ vnnd diſes wunderwerck vn-
ſer lieben frauwen zůgemeſſen worden.
doch will ich anzeigẽ was ich daruon
halte.
weil der erſt verwundet geweſen/ zeiget er an/ daß er nit durch Gött-
liche hilff erhalten worden.
weil aber ein zeytlang daruor niemand gerichte@
worden/ was die axs oder das ſchwert roſtig/ wölches dann der hencker nie
geachtet hat/ vnd was diſer ſo ſolt gerichtet werden/ mannlich vnd ſtarck/
ſo durch ſein ſtarcke glider erhalten worden.
Sonſt iſt noch einer zů Cremona von dẽ galgen entrunnẽ/ als der ſtrick
gebrochen war.
Solliches iſt ein heittere anzeigung der Fürſten blödigkeit.
dann diſes iſt ihr befelch/ wider wölchen der land tuogt handlet. Wann nun
einer ſo vnbillich verurtheilet gelediget/ wirt die Oberkeit jrer vngerecht@
keit anklagt.
wañ jnen aber billich beſchehen/ wirt der gerechtigkeit verwal
rigung verhinderet.
wañ man mit betrug vmbghet/ ſo haben auch größere
laſter/ boßheit/ vnnd ſchaden in gemeinen nutz ſtatt.
doch iſt diſes gewüß/
daß einer zů dem anderen mal gehencket/ vnnd wunderbarer geſtalt erhal-
ten worden.
wie er nun zů dem dritten mal durch deß richters liſt erwürget/
hat man ein gantz beinene gurgel an jm gefunden.
Sonſt iſt noch ein anderer geweſen/ wölcher zů dem anderen mal herab
gefallen/ als der ſtrick zerbrochen geweſen.
Wie man jn aber zů dem dritten
mal anknüpffet/ iſt er geleich vmbkommẽ/ weil der ſtrick größer vñ ſtercker
geweſen.
deßhalbẽ beſchehen derẽ dingen vyl on ein wunderzeichen/ etwan
von natur/ oder ongefahr/ oder mit betrug.
Es hat ſich vor zweyeniaren begeben zů Rom daß in der armen weyſen
22Döchteren be
ſeſſen.
hauß alle meitlin (deren wie ich vernimb bey den lxx geweſen) alle von dem
böſen geiſt in einer nacht beſeſſen.
man hat auch derẽ keiner biß zů diſer zeyt
ob wol ſchon zwey iar verloffen/ mögen helffen.
Die vrſach mag vyllicht vß
deß ſelbigen orth dampff/ oder von dem waſſer kommen ſein.
dann das waſ
ſer enderet die haar vnd die feüchtigkeit.
es mag auch wol ein betrug ſein.
Ich keñ yetz ein mañ/ welcher in ſeiner iuget vj gantzer iar vñ noch mehr der
gleichẽ gethõ/ als wañ er ein teüffel ſehe/ damit er noch ſeinẽ willẽ lebẽ möch
te/ vnd ſich die leüth alle ab jm verwundertẽ/ darzů alſo in allẽ wolluft da-
har füre.
es beſchehen vyl ding in menſchen. wann aber einer mitt ſteyffem

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