Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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449cccxciijſachen/ Das acht bůch. Alſo hatt man aberglauben mitt der tauben hertz/ wann man die wartzen
nit angerüret/ ettlich berürend ſie mit ſaltzkörneren/ vnnd verbrẽnend die
dann im bachofen.
Ich acht daß diſer dingen aller vrſach ſeye/ der artzney
krafft/ der menſchen whon/ des wercks ſchlechtigkeit/ vnd daß es ſich onge
fahr begibt.
Zů ſollichem dienet auch etwan des geſtirns lauff. In gleichem
aberglauben rathet auch Aetius/ man ſoll ein hund fleiſſiglichen vergra-
ben/ welcher auß der kranckheit geſtorben/ ſo er von dem menſchen bekom
men/ dann er vermeinet daß der mertheil alle große kranckheiten/ võ wel-
chen der menſch erlediget/ den hund ankommen.
Wann man an feüchten
orthen ſchlaffet/ oder zwiſchen neüwen wänden/ vorab wann die gewölbd
ſeind/ bringt große kranckheit/ als ſchmertzen/ feber/ blindheit/ lammung
der ſpannaderen/ verlierung der gedechtnuß/ vnſinnigkeit/ vyl koders
vnnd ſtarcke flüß.
Ein ſalb die gar wol weychet/ mach alſo. Nimb des öl võ dem gäl in eye-
11weychend@
ſalb.
ren/ lauteren honig/ yedes zwen theil.
lauter hartz/ junckfrauwen wachs/
yedes einen theil.
Loröl fünff theil. vermiſch es vndereinander/ ſeche es
durch/ vnd ſtreich ſie an der Sonnen an.
Artzney die brennen vnnd bla-
ſen auff ziehen/ bereitet man alſo.
Nimb vngelöſchten kalch zwen theil/
ſaltz vnnd ſeyffen jedes ein theil/ zerſtoß diſes/ vermiſch es/ breñs/ vnd leg
es über das orth.
Ein anders/ durchſtich das orth mit einer glüenden gu-
fen/ vnnd reib die ſtatt mit der rinden vonn einer haſelnuß ſtauden/ dem-
nach leg das gel von eyeren lauw darüber.
wann man das orth mitt einem
glüenden gold brennet/ wirt es vnſchedlich vnd heylſam ſein.
Ein anders/
mach auß einem rätich redlin oder ſchnitz/ vnnd laß ſie auff einem glüen-
den ziegel warm werden/ vnnd leg nach einander fünff oder biß inn die
neün über.
Damit du erkennen mögeſt ob der mann fruchtbar oder vnfruchtbar
22Fruchtbare
zůerkennen.
ſeye/ ſo laß deſſen ſaamen oder natur inn das waſſer/ iſt er fruchtbar/
ſo fallet er züboden.
wann er gar fruchtbar/ ſo bleibt er hert bey einander/
dann er iſt wol gekochet/ wann er ſich aber zertheilet/ iſt er nitt fruchtbar.
Inn den frauwen aber/ wann der rauch von den zepfflinen/ mitt wölchen
die můter bereüchet/ in die naſen reücht/ vnnd die farb ſo man inn die eck
der augen thůt/ den ſpeichel ferbet/ erkennet man daß ſie fruchtbar ſeind.

wo nit/ ſeind ſie vnfruchtbar/ als Ariſtoteles ſagt.
Wann nun ein frauw fruchtbar vnd aber nit entpfacht/ ſo laß jren von
ſtũd an nach dem beyſchlaff ein zepffllein hinein/ auß bleyweiß/ weyrauch/
vnnd bech.
dann von des bechs geruchs/ zeücht ſich die můter oben zůſam
men/ die bleyweiß vnnd weyrauch aber ſterckend inn.
alſo haben die alten
diſe artzney gebraucht.
Ettlichen frauwen wañ ſie geberen thůnd die lenden wee/ welche kümer-
33Geburt zů
erkennen.
lich geberen mögen.
ettliche entpfinden einen ſchmertzen in dem affter/ die
geberen bald.
ettlich zů niderſt jm leib/ die geberen ſchwerlich. wañ den jun-
genkinden/ ſo erſt geboren das blůt zů dem nabel harauß lauffet/ ſterbend
ſie.
die erfarenen hebam aber/ treibend das blůt zů dem nabel wider hinein
vnnd bringend jnen das leben wider.
So bald die kind an die welt kommẽ/
hebend ſie von ſtundan die hend zů dem maul/ vnnd ſchreiend.
ſie ghend
auch in vier vnd zwentzig ſtunden zů ſtůl.
Wañ der 7. monat vorhandẽ/ fahẽ ſie an zů zänen. vnd dz vm̃ ſo vyl ehe/

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