Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

List of thumbnails

< >
171
171 (cxv)
172
172 (cxvi)
173
173 (cxvij)
174
174 (cxviij)
175
175 (cxix)
176
176 (cxx)
177
177 (cxxi)
178
178 (cxxij)
179
179 (cxxiij)
180
180 (cxxiiij)
< >
page |< < (cxxxi) of 997 > >|
187cxxxiſachen/ Das ſechſt bůch. ſo ein gůten geruch als die weyſſen/ wölche aber purpur farb die ſchmeckẽd
am
aller beſten.
die gälen ſtincken mechtig. wie ghet diſes ? die roten ſind
vyl
trocken.
es begibt ſich aber daß in einer ſubteylen ſubſtantz/ was tro-
cken
iſt/ bald verreücht/ wie auch in den wilden roſen.
dieweil aber die weyſ
ſen
vyl feücht ſeind/ ſchmecken ſie nitt wol/ vnnd behalten den geruch lẽ-
ger
.
vnnd weil die purpurfarb getemperiert/ ſchmeckend ſie gar wol/ vnnd
behalten
den geruch lang.
Die gele farb wirt an den gewechſen/ wañ die natürliche werme verſchwũ
den
.
doch nitt alſo gel wie der ſaffran/ ſonder wie die roſen gewon ſeind/ o-
der
der ſtrauwhalm/ oder der dürren bletteren/ darumb überkommen ſie
ein
böſen geruch.
Deßhalben ſchmecket kein blům/ ſo diſer farb/ recht wol.
Es iſt aber bey vns ein geler öpffel/ ſo wol ſchmecket/ namlich von Man-
dragora
/ aber nitt faſt.
Ich hab einẽ anderen geſehen/ ſo dem geleichet/ der übelſchmecket/ vnd
auch
nitt vyl.
Ich hab das gewechs nitt geſehen/ vnnd ob wol diſes eines
kalten
temperaments/ iſt es doch nitt ein art der Nachtſchatten.
dann de-
ren
frucht ſeind rund/ eben/ an geſtalt vnnd gröſſe wie die blůtöpffel/ ſo
den
pfebenen gleichend/ vnd ein klein mitt tieffen känneleinen vnderſchei-
den
.
Wir habend auch in diſem jar erſt in vnſer ſtatt die Comaren geſe-
hen
/ wölche an geſtalt vnd geſchmack den erdbeeren geleichend/ doch ſeind
ſie
vyl gröſſer/ vnd werden ſpäter zeittig.
ſie ſeind auch lieblicher von der
gröſſe
vnnd ſeltzamkeytt wegen.
Bey vns iſt auch ein rote art bliti des vngeſchmacktẽ binetz oder Maiers
wie
der purper.
ich hab den ſtam̃en vnnd die bletter zertheilet/ do iſt es alles
innwendig
gleich rot.
es wachſet an den dürren orten/ man glaubet auch es
ſeye
der binetz/ wölcher auß des orths eigenſchafft ſeiner natur kom̃en.
das ſchellkraut hatt ein gel ſafft/ die wolffs milch ein weyſſen/ vnnd iſt doch
der
ſtengel vnnd bletter recht gruen.
aber der blitum oder vngeſchmack bi-
netz
iſt rot/ wie gemeldet.
die vrſach iſt/ weil der minder theil in inen recht
gekochet
.
Deßhalben was von im ſelbs fleüſſet/ als ſo von dem geeder nitt
recht
außgeteilet/ das behaltet ein andere farb dann der ſafft.
Aber der bli-
rum
verenderet ſich gar/ von wegen der dünnen vnnd leidlichen ſubſtantz.

darumb
iſt auch offenbar daß diſes köl nit gar kalt vnnd feücht iſt/ wiewol
es
faſt vngeſchmackt.
Dann jnn einer art ſeind vyl vnderſcheid/ als der langen/ breitten/ rau-
hen
/ vnnd miltten bletteren.
wie der rätig/ ye milter diſer bletter hatt/ ye
minder
auch die wurtzel ſcharpff iſt/ dann ſie iſt minder trocken.
wölche aber
kleiner
/ die ſeind auch ſcherpffer/ vnnd deßhalben in den getemperierten
vnnd
vngeſchmackten beſſer.
in den anderen aber böſer/ wölche knöpffech-
tig
vnnd rauch ſeind/ die verdeüwet man leichtlicher/ dann ſie laſſend ſich
zerreiben
.
Noch iſt ein anderer vnderſcheid in dẽ gattungẽ/ als in der Nachtſchat
ten
/ vnder wölchen ein art vorhanden/ ſo alſo ſchlaffen machet/ das
ſie
allen ſchmertzen ſtillen mag/ deßhalben ich ſie auch vyl im brauch hab.
Es habend auch die Schotten diſes krautt vnder den wein gethon/
11Schotten @-
ſtigkeyt
.
vnnd die Dennmarcker mitt jrem fürſten Stenon alſo gefüllet/ vnnd
ſchlaffen
gemachet daß ſie jren gantzen hauffen vnnd zeüg auff den boden
gar
außgetilcket.
Der Boethius zweyfflet ob diſes vyllicht der art ſeye/

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index