Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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644dlxxxviijVon mancherlei wunderbaren anderen orth angezeigt. dann was ſoll ich von dem grauwblauw ſagen/ die-
weil
es ein nam̃/ der vyl dingen gehört/ iſt/ nit vyl vnderſcheid hatt?
doch habend alle grauwblauwe ding etwas weiß vnd grün bey jnen/ wie an
den
roren/ vnd keſten rinden/ katzengrauw augen/ ſo doch mancherley iſt/
vnd
an dem kraut Vlua/ ſo in den bronnen gemeinlich iſt.
Es iſt aber offenbar daß diſe farben treffenlich vnderſcheidenn/ welche
doch
alle vnder dem grauwblauwen nammen begriffenn.
Hyſgin farb
iſt
dem purpur gar geleich/ doch nit ſo lieblich wie die violfarb.
Vorzeiten
was
ſie in Franckreich gemein/ weil die purpur kernlein theür waren/ vnd
iſt
beſſer dann die iuiubin/ vnd etlicher geſtalt jren gleich.
Die bleich farb
ſicht
man an den krancken/ noch beſſer an den ſterbenden/ die faſt ubel
erſchrocken
ſeind/ aber am aller beſten an den geſtorbenen/ fürnemlich wel-
che
von den wunden oder durch langwirende kranckheit abgeſtorbenn.
die
nechſt
farb darbey iſt vnlieblich/ wañ das weyß als mit einẽ rauch ſchwartz
vnnd
verduncklet wirt.
etlich nennend ſie Suaſum. ich frag aber dem nam-
men
nicht nach/ es iſt genůg daß ſie allein auch dem bleichen enlich iſt/ die-
weil
in dem bleichen auch ein dünckle/ vnnd ein ſchwertze mitt dem weyſſen
vermiſchet
iſt.
Das braunſchwartz iſt etwas dunckler/ vnd faſt wie der Mo
ren
oder kaatfarb.
ettlich thůnd auch der dürren rebblatt farb darzů/ vnd
habend
kein gebreüchlichen nam̃en/ doch zeygend ſie diſe farb an/ ſo eygent
lich
bey vns ein dürre roſen genennet wirt/ dann ſie iſt wie an dürren roſen.
vnd deßhalben/ damit ich den handel auß mache/ dunckel roſeyenrot. vnd
darumb
auch nitt ſo ſcheinbar wie das roſeyenrot/ weil mitt dem liecht die
weyßen
farb an den roſen abghet.
Vber diſes ſeind noch ſieben ander farbẽ
die
zůſammen geſetzet ſeind/ doch zwo nitt allein beſonder/ ſonder auch an
roſen
gar ſcheinbar.
ſchiltechtig ſo die Italiener gemeinlich Pomalat nen-
nen
/ vnnd dann geſprengt/ welches nit ſo groß flecken als der ſchiltechtig/
ſonder
klein vnd geſprengt hatt/ doch ein yedes in gewüſſer ordnung.
Das
wir
aber fleckechtig genennet/ wann es on ordnung vnd maaß der größe fl@
cken
vnd mancherley farben hatt/ darzů geſprenget.
Die mancherley farb
iſt
von diſen vnderſcheidenn/ weil ſie diſe farb nitt an vyl/ ſonder an einem
ort
hatt/ anderſt dann die vorgemeldten.
Alſo iſt die Melochen farb von
der
papelen blůmen.
dann wie du daſelbſten zwo farben ſiheſt/ alſo kom̃en
ſie
überein/ dergeſtalt daß jren vyl diſes für ein einfache farb gehalten.
Ein
zertheilte
farb iſt diſe wann große theil vnderſcheidene farben habenn/ als
in
den ſittakuſten vnd gemaalten menſchen.
Die ſchaumechtige farb iſt am
äpfflen
/ von dem ſchaum alſo genennet/ dann ſie ſein nit weiß/ es ſey dann
auch
ein wäſſerige farb damit vermiſchet.
Es iſt auch ein vngewiſſe ma@
nigfaltige
farb/ als an der tauben halß/ vnd an den ſeydenen tücheren/ di@
auß
einer anderen farb gezettlet/ vnd auß einer anderen eingetragen wor@
den
.
diſe farb iſt auch mancherley. doch nit zümal/ ſonder es enderẽ ſich jr@
geſtalten
.
alſo ſeind diſes xxvij farb/ welche den fürnembſten xxiiij far-
ben
geſtellet/ machen in gemein ein vnd ſechtzig/ der edlen vnnd gemeinem
farben
.
An diſen allen gemeinlich ſeind vier ding zůbedencken/ der farb beſten-
11An den farbë
zůbedencken
.
digkeit/ gleichheit/ glantz/ vnd dicke.
dañ an einem yeden wirt das gelobt/
das
ſteyff vnd nit wäſſerig iſt.
ſie ſoll beſtendig vnnd nit zergencklich ſein/
gleich
vnd nit mancherley oder veraltet/ heitter vnd nit dunckel.
diſes

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