Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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76xxVon mancherlei wunderbaren dig vnd weich. welches nitt ſein möchte/ wañ es an ſeiner natur als gar kalt
wäre
wie weich es iſt.
Darum̃ mag dz waſſer nitt hert zůſam̃en gefrorẽ ſein/
wañ
es hitzig iſt.
dañ die weiche geſtalt behalttet es für eigen.
Es iſt auch nitt eigẽtlich feücht/ dieweil ob wol die erdẽ trockẽ/ {der} lufft nit
warlich
alſo/ ſõder weich iſt/ alſo dz noch diſer eigẽſchafft drey vnderſcheid
genommen
werden.
daß waſſer weich fließig/ die erden trocken hert/
{der} lufft am aller weichiſten lauterſten.
diſe vnderſcheid můß mañ auch in
vermiſcheten
dingen gleicher geſtalt nem̃en.
Ein yedes vermiſchet ding iſt
an
jm̃ ſelbs kalt/ wann es kein leben an jm̃ hatt.
dann es bedarff einer wer-
me
/ vnnd iſt weich/ oder noch weicher/ oder hert/ oder etwas mittels zwi-
ſchen
diſen.
dann wie des weichen oder herten vermiſchung ſein/ alſo würt
auch
daß waſſer vermiſchett.
Dañ wir habend angezeigt daß allein zwey ele
ment
den vermiſcheten ſeind/ darum̃ iſt der warheyt nicht recht gemi-
ſchet
.
dz waſſer mag wol weicher ſin/ ob wol ettliche an jrer art für weicher ge
achtet
.
Alſo halten ſich diſe ding/ vnnd ſeind einem anderen orth angezei
get
.
Mañ můß aber nun diſes bewyſſen/ daß nicht alſo ſein möge/ wie etlich
daruon
reden/ wie auch der pfeffer nitt warm/ oder daß Aizoum kalt.
dann
von
dẽ trocken vnnd feüchten/ weil es kein qualiteten eigenſchafften
elemẽtẽ
/ möchte es vyllicht wol ſein.
aber wie geſagt/ mögen diſe gemiſchet
nitt
alſo an dem werck ſelbs ſein.
Wañ nun der pfeffer mag warm ſein/ wirt
er
auch an dem werck vnnd mitt der that etwas ſein.
Es ſeye wie es wölle/
weil
die that ſelbs dem vermögen vorghet/ dann es iſt jm̃ vermögen ein ſol
lich
ding/ wie daß ſelbig ietz ſchon iſt/ wirt ein qualitet vor der erſten ſein/
wölches
doch der red nitt gleich.
Demnach weil etwas mitt der that eint-
weders
warm/ vnnd der ſinn ſolliches falſch befindet/ oder kalt/ vnnd alſo
würt
dem kalten oder auß dem kalten als ſeinẽ eigenen vrſprung ein wär
me
entſthen.
Diſes zeiget der ſiñ ſelbs an. dañ wañ einer dẽ pfeffer keüwet/
entpfindet
er nitt gleich der wärme/ ſonder würt zum erſten vermercken dz
er
auff die zũgẽ breñet/ dẽnach auch {der} wärme jm̃ entpfindt.
Deßhal
ben
bekant/ wie dz feüwr durch die bewägũg auß dẽ ſteinẽ geſchlagen/ alſo
bringt
auch auß des pfeffers ſchärpffe die wärme.
wie auch in dẽ entpfin-
dlichẽ
inſtrumentẽ/ alſo auch jm̃ magẽ/ läberẽ/ anderẽ orthẽ.
Darum̃ iſt
diſes
nitt die erſt qualiter im̃/ ſonder etwz anders.
hatt dẽ aber dẽ
men
der qualitet gebẽ/ auß {der} nam̃en mãgel/ dieweil kein andere nam̃en inn
ſo
vnderſchüdlichẽ dingẽ jrẽ ſonſt gebürẽ wöllẽ.
Dañ dẽ erſtẽ qualitetẽ ſther
eigentlichen
/ das ander darauß entſtanden/ darinnen habend ſie auch
den
nammen bekommen/ wie die auſſerliche qualiteten/ vnnd würckun-
gẽ
/ als die werme des feür iſt.
dañ es wärmet erſt/ dẽnach brẽt es/ wer
met
nitt darũ dz es breñet.
Ich weiß wol wie diſer veraltet irthũ gar ſchwär-
lich
auß {der} mẽſchẽ gemüterẽ zůbringẽ iſt/ vorab {der} taglönerẽ/ die auß des Ari-
ſtotelis
Galeni nam̃en/ ich will {der} lehr halbẽ geſchweygẽ/ jr narũg be-
ſoldũg
überkom̃en.
So doch diſe/ die ſollichẽ gründẽ nachuolgẽd in gar ſch-
wäre
fragen fallend/ wölche ſie nimmer mehr recht mögen außlegen.
darum̃
iſt
es beſſer die warheit etwan anemmen/ wiewoletwan ſpath/ dann nim-
mermehr
.
darum̃ mögẽd die vermiſchete ding kalt o{der} warm ſin/ doch habẽd
ſie
vorhin ein andere qualitet/ durch wölche/ entpfindũg von natur o{der} auß
dem
ſiñ/ die werme oder kälte vnſere leib kom̃et.
wie auch vn{der} diſen ſo mit
{der} that ſind/ die erſte qualitetẽ {der} anderen vrſachen/ alſo ſind auch denẽ ſo

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