Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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829 (dcclxxiij)
830
830 (dcclxxiiij)
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822dcclxviVon mancherlei wunderbaren
Wo iſt diſer ſtein auß graben/ wo hatt man ihn können hauwẽ/ wie hatt
man
ihn gefüret/ vnd hernach alſo eigentlich auffgeſtellet?
alſo daß ſich in
diſem
handel vier wunderwerck erzeigend.
Die Pyramides habend von
den
Coloſſen diſen vnderſcheid/ daß die Coloſſen ein bildnuß bedeüten/ als
die
Aegyptiſchen ein Sphingen/ ſo an dem vnderen theil ein löuw/ am
oberẽ
ein junckfrauw geweſen.
Die Pyramides ſeind alles geſpitzet ſeül. Es
ſthond
gar vyl Pyramiden vmb Memphis/ welche noch gantz ſeind/ jetz ſo
vyl
jar har/ vnd on alle bãd.
Diſe aber ſo Rom vorhandẽ des C. Seſtij/ iſt
mit
bley vnd eyſen vnderſtützet/ vnd wacklet doch an allen ecken.
Es ſeind
zwo
fürnemliche in Aegyptẽ.
die eine iſt kleiner/ aber von einem gantzẽ Ba
ſalten
ſtein/ welches ein arth des Aegyptiſchen marmolſtein/ vnnd herter
dann
eyſen iſt/ welche die metz Rhodope ſoll gemachet haben.
die ander iſt
größer
/ welches höhe bey den tauſet ſchů hatt/ dann man ghet ccl.
ſtafflen
hinauff
/ vnder welchen ein yede ein ellen hatt/ vnnd fünffthalb ſchů hoch
voneinanderẽ
ſeind.
es ſeind aber bey yeder ſtafflen noch drey kleine an dem
eck
hinzů gethon/ damit man komlichen möge hinauff ſteigen.
nidereſt
iſt
ſie viereckechtig/ vnd hatt yede ſeitten cccxxv gemeiner ſchritt.
Inwen-
dig
iſt ſie hol/ vnnd ghet das loch gegen Mitnacht.
Es iſt auch ein tieffer
ſod
.
vnd in mitte der ſaul iſt ein ſchön gemach auß einem geballierten ſtein.
in der mitte ſthet ein grab von ſchwartzem marmorſtein.
Iſt diſes nitt auch ein groß wunder/ daß Iamblicus auß dem Seleuco
11Mercurius
Trimegiſtus

vyl
geſchri-
ben
.
anzeigt/ es habe Mercurius zwentzig tauſent bücher geſchriben/ vonn al-
ler
dingen anfang/ auch göttlichem vnd teüffeliſchem gewalt?
Es iſt aber
noch
mehr/ daß Menetus anzeigt/ welcher nit von zwẽtzig tauſent/ ſonder
von
ſechs vnd dreyſſig tauſent vnnd fünff hundert bücheren meldung ge-
gethon
/ ſo Mercurius Trimegiſtus ſoll geſchriben habẽ.
Gleichſam er hun
dert
jar gelebt/ vnd von dem anfang har/ alle tag ein bůch geſchriben het-
te
.
deßhalbenn will ich ehe ein verß für ein bůch verſthen/ dann es iſt auch
vyl
.
doch habend diſe nit verß oder linien/ ſonder gantze bücher beſchriben.
Man ſolte diſes vnder der menſchen wunderwerck zellen/ wann es gewüß
were
.
weil es aber auß der ſchůl kommen/ do ſo vyl fablen geſagt/ hab ich es
hiehar
ſetzen wöllen/ da ich vonn ſachen red/ an welchen nit ſo vyl gelegen.

Man
ſoll auch wiſſen wie vyl jren geweſen/ daß ſie in der leiberey verbrun-
nen
/ welche Ceſar angezündet hatt.
Vnnd zwar wannes ſchon nur verß
vnnd
nitt bücher geweſenn/ were es doch ein wunderbarer handel/ daß ein
Prieſter
vnnd Künig der ſelbigen zeit/ in einer ſach/ ſo mancherley het-
te
/ erfinden mögen.
Man ſoll auch hie der Labyrinthen bauw eingedenck ſein. es wirt genůg
22Labyrin
thus
.
wann ich von diſen zwey exẽpel angezogen/ das ein auß Herodoto in Aegy
pten
/ welcher alſo ſpricht/ Wañ einer auß der Griechen red die maurẽ vnd
geſtalt
diſes wercks beſichtiget/ wirt er die arbeit koſten/ ſo an diſen La-
byrinthum
gewendet/ nit verſthen.
Wiewol aber auch ein lobwürdiger
tempel
Epheſo ſthet/ auch einer in Samo/ warend doch die Pyramides
vnd
ſeülen jrer red nach größer/ deren ein yede großen vnd vyl gewaltigen
beüwen
bey den Griechen zůuergleichen.
Es übertrifft aber der Labyrin
thus
diſe alleſammen.
Dann er hatt zwölff ſäl ſo bedeckt ſeind/ vnd ſthond
die
thüren gegen einander über/ aber gegen Mitnacht rürend ſie einan-
deren
an.
alſo vyl ghond auch gegen Mittag/ vnnd ſeind außen har mitt

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