Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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830
830 (dcclxxiiij)
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823dcclxvijſachen/ Das ſiebenzehend bůch. einer mauren vmbgeben/ es ſeind zweierley behauſung darinnen/ ein theil
vnder
der erden/ vnd die ander ob der erden/ bey den drey tauſent fünff
hundert
.
Wir habend ſelbs ein theil ſo oben auff ſthond geſehen/ vnd reden
was
wir erfaren haben.
Von denen aber ſo vnder der erden ſthond/ habẽ
wir
allein gehöret.
Dann die fürgeſetzten inn Egypten/ wolten diſe keines
wegs
anzeigen/ ſprechende/ es werend deren Künigẽ begebnuß darinnen/
welche
den Labyrinth zůbauwen angefangen/ darzů der heiligen Crocodi
len
.
darumb zeigend wir allein vonn dem vnderen theil an/ was andere er-
faren
.
die oberen aber hab ich ſelbs geſehenn/ welche alle menſchliche werck
weit
übertreffen.
dann die außgeng durch die tächer/ vnd die eingẽg durch
mancherley
ſäl/ brachten mir ein große verwunderung.
auß dem ſal kom̃et
man
in die gemach.
von den gemachen in andere ſäl. Deren einbauw vnd
wänd
ſeind alle von gůtem ſtein/ mit wunderbaren figuren vnnd bilderen
geziert
.
es ſeind alle ſäl zům größeren theil mit weyſſen ſteinẽ ſeülen zůring
herũb
gemachet.
an dem orth da der Labyrinthus ein end hatt/ iſt ein ſchö
ne
Pyramis geſpitzte ſaul/ viertzig ſchritt hoch/ in welcher faſt vyl große
thier
gehauwen/ bey welcher der weg vnder die erden geth.
Weil auch der
Labyrinthus
der maßẽ geſtaltet/ iſt doch der ſee Myrios/ bey welchem der
Labyrinth
erbauwen/ noch vyl wunderbarer.
Das ander exempel hab ich auß dem Plinio genommẽ/ welches alſo lau-
tet
.
Ich můß auch etwas von dem Labyrinth inn Italien reden/ welchen
Porſenna
der Künig in Hetruria gemachet ihm ſelbs einer begrebnuß/
daß
auch hiebey der außlendiſchen Künigen eytelkeit/ von den Italienerẽ
überwunden
wurde.
Er iſt bey der ſtatt Cluſien begraben/ an welchẽ orth
er
auch ſein begrebnuß in einem viereckechten ſtein gelaßen/ ein yede ſeyten
hat
dreyſſig ſchů/ vnnd fünfftzig ſchů hoch.
niderſt was es quadriert inn
vier
gleichen ecken/ vnnd hatt inwendig ein wunderbar Labyrinth.
wann
einer
darein eylet on ein kneüwlin faden/ mocht er nitt mehr den außgang
finden
.
Ob diſem viereckechtigen grab ſthond fünff Pyramiden vnnd ſeü-
len
/ an den vier ecken vnd in der mitte/ nidereſt ſeind ſie fünff vnd ſieben
tzig
ſchů breit/ hundert vnnd fünfftzig ſchů hoch.
welche alſo erhöcht vnnd
zůbereitet
/ daß zůoberſt ein möſchener ring vnnd hůt ob allen geweſenn/
an
welchen glöcklin an kettenen gehangen.
wann diſe von dem wind getri-
ben
/ habend ſie weit vnd breit ein groß gethöß gemachet.
Es ſeind auch etliche nam̃haffte Antiquitetẽ vnd alte ding ſo noch vor-
11Achi gra@. handen/ als das grab Achillis inn Phrygia an dem Sigeiſchen gebirg bey
Troade
.
Demnach des Proteſilai/ welcher auch für Troy gezogen/ vnnd
Laomedamie
ehegemahel geweſen/ auß Theſſalia bürtig.
Bellonius ſagt/
man
ſehe diſe beid von weitnuß/ wann man ghen Conſtantinopel ſchiffet/
dann
ſie ſeind auff bühlen.
das eine auff Gymneſiẽ gibel/ daß ander auff
Larganen
gibil.
Man ſagt es ſeye auch Hãnibals begrebnuß in dem ſchloß
Lybiſſa
noch vorhanden.
Lybiſſa iſt ein ſtatt in Bithinia/ welche auff heü
tigen
tag Diacibe genennet.
Sie iſt zerſtöret/ vnd aber noch das ſchloß auff
einem
bühel/ ſo vmbmauret iſt/ ſonſt lauffet dz meer an die ſtatt.
Es ſeind
auch
in Ebrom auff heütigen tag noch Abraham vnnd ſant Iacob (ſo ein
brůder
des Herren genennet) begrebnuß/ vmb welche der Mahumetiſchen
tempel
ghond.
Alſo weit iſt menſchlicher bracht vnnd
hoffart
kommen.

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