Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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912dccclviAußzug von allen
Es iſt aber das fürnemmeſt an dem diemant/ daß auch ſeine ſtücklin vnnd
abſchabeten
koſtlich ſeind/ dann ein ſcriptel verkaufft man vmb ſechs gold
kronen
.
mitt ſeiner herte zerſpaltet er alles edelgeſtein/ iſt dem grabenn
nutzlich
vnd von nötẽ.
Mit ſeiner abfeileten wirt er gebaliert vnd geriben/
vnd
mit keinem anderen/ von wegen der herte.
Darumb ſagt man wann ein ſpieß/ oder ſpitz eines pfeils/ oder ſchwerts
mit
diemant bulffer beſtrichen werde/ durchtringe er alle waffen/ als ban-
tzer
vnnd anders.
dann das eyſen oder ſtahel wirt heiß von demm ſtreich/
vnnd
durchtringet das ander eyſen.
Wann du frageſt was für vnderſcheid zwiſchend demm adamant vnnd
Carfunckelſtein
ſeye/ dieweil ſie beid glitzend/ vnnd weiſſer weſſeriger farb
ſeind
?
So ſprich ich/ der glantz vnnd ſchein deß adamants iſt leblich vnnd
ſtarck
/ alſo daß er nitt allein glitzeret vnnd ſcheinet/ ſonder er zwitzeret.
Er wirt auch nitt von dem eyſen/ waſſer/ feüwr/ alter vnnd brauch ver-
enderet
/ beleibet alle zeyt inn einer geſtalt.
wölliches alles der Cryſtall nitt
thůt
/ dann er wirt geſchwind alt.
Wann der diemant erwermet/ zeücht er
auch
die aglen vnnd ſtupfflen an ſich/ geleich wie agſtein.
wann er an den
lincken
arm gebunden/ daß er das fleiſch berüere/ bewaret er den menſchen
vor
der nacht forcht/ das hab ich ſelbs erfaren.
Die grünen ſtein/ nit allein Smaragd/ ſonder alle andere/ als Praſius/
vnnd
Topazius/ ſeind für andere dem feüwr vnderworffen.
Ein vrſach iſt
die
überflüſſige feüchtigkeit die halber verzeeret iſt.
Dann wie Ariſtoteles
11Ariſt@ Me@eo ſagt) die metall werden auß feüchter exhalation vnd dampff/ die ſtein auß
truckner
/ ſie habend auch jre narung/ dieweil ſie größer werden/ dann was
größer
wirt (wie Galenus ſagt) das můß narung haben.
Ludouicus Vartomanus ein Römer ſchreibet/ daß der Künig Pege
(das iſt ein ſtatt in India) Carfunckelſtein habe/ die man Pyropos nen-
net
/ in ſollicher größe vnnd glantz/ daß wo einer den Künig inn einem fin
ſteren
orth funden oder geſehen/ hat er vermeinet die Sonn ſcheine ihn an.
Sein eigenſchafft iſt das gemüt auffwecken/ vnd frölich machen/ dann die
farben
ſterckend die lebliche geiſter.
Opalus iſt ſchöner dann ein Carfunckelſtein/ wie Plinius ſpricht in dem
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bůch vnnd ſechßten capittel.
Opalus hatt ein dünner feüwr/ weder der
Carfunckel
.
Der Ametiſt iſt wie ein ſcheinende purpur/ der Smarago wie
das
grün meer/ alſo wunderbarlich ſcheinend ſie alle.
Sein größe iſt wie ein
haſelnuß
.
Er wirt in der Inſel Zeilam gefundẽ/ in dem Orientaliſchen In-
dia
.
vnd dann von dem feüwr ſo wunderbarlich mit farben bereitet.
Saphyrus iſt der fünfft/ der noch dem Diemant inn der ordnung vol-
22Saphyr. get/ gar hert/ blauwer farb/ vnnd den augen angenem.
dann es erfröuwet
das
geſicht nicht mehr/ weder ein Smaragd vnnd ein Saphyr.
der erfröu-
wet
auch den menſchen/ vnnd ſo er getruncken/ iſt er gůt für die Melancho
ley
/ auch für deß Scorpions ſtechen.
Es ſchreibet Albertus Magnus/ daß
allein
von ſeinen anrüren Sant Anthoni plag geheilet werde/ vnnd ſolle
zweymal
erfaren ſein.
Aſtroites hatt äſchfarbe flecklin/ wirt vonn ihm ſelbs inn wein oder eſ-
33Aſtroites. ſig bewegt/ vnnd geht wie die thier/ jetz fart er einer ſeyten/ dann ghet er
widerumb
hinderſich.
den ſtein vnd ſein tugent hatt Rabbi Aben Ezra wol
erkennet
.
er iſt gemein bey vns.

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