Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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916dccclxAußzug von allen wider den fallenden ſiechtag. Vnnd wie deſſen vyl iſt/ alſo iſt auch der beſt
ſeltzam
.
dann wölliche überflüſſig ſeind/ werdend bald vollendet/ was aber
bald
vollendet wirt/ mag nit vollkom̃en ſein.
Darumb iſt das gůt ſeltzam.
Er wachſet zůſammen/ vnnd wirt hert von dem lufft/ wann er auß dem
meer
gezogenn iſt.
dann der lufft trücknet die dünne feüchtigkeit/ vnnd
treibet
die kelte zůſammen.
Er wirt auch mitten in dem ſommer von dem
lufft
erkeltet/ dann das hinein tringet/ wirt kalt/ vnnd ſo der lufft zerſtört
wirt
/ erkalter er/ wie anzeiget.
Deß recht roten/ vnnd ſcheinenden Corallen wie ein carfunckel/ eigen-
ſchafft
iſt/ wañ er an den hals gehencket/ vnd die haut berüret ſo der mẽſch
kranck
iſt/ ſo der bald kranck werden will/ oder wañ er gifft getruncken/
aber
noch nit entpfindet/ wirt er gantz bleich/ vnd verleürt ſein glantz/ dz
du
dich darab verwundern můſt/ wölches ich offtermalen wargenommen.
Die vrſach iſt daß der dampff/ wöllicher dem menſchen noch nit überlegen
iſt
/ plaget die dünne ſubſtantz deß corallẽ wunderbarer geſtalt/ als man er-
faren
hatt.
Ein edelgeſtein wirt in das ander verwandlet/ von dem feüwr. der glitzẽ
11wie ein Sa-
phyr
in Die-
manten
ver-
wandlet
werd
de Saphyr/ wöllicher ſonſt einer vermiſcheten farb/ gold gethon/ wirt
ob
dem feüwr allgemach geſchmeltzet/ das gold beleibt alſo heiß drey oder
vier
ſtund/ darnoch den ſtein darauß gethon/ biß er allgemach erkaltet/ ſo
haſt
du ein Diemant.
dann es beleibet ein edelgeſtein/ wirt auch mitt der
feilen
nit berüret/ aber die himmelblauw farb verghet gantz vnnd gar.

diſem
handel nimbt man nur gemiſcheter farbẽ Saphyr/ dañ ſie ſeind wol
feiler
/ vollkommenlicher/ vnnd werdend geſchwinder verwandlet.
Diſer
ſo
es zům erſten erfunden hat/ iſt bald mechtig reich worden.
Das iſt aber verwunderen/ daß etliche ſprechen/ die gebachenen ſtein
22Gebachë ſtein
ſchwer
.
ſeyend ſchwerer dann ehe ſie in den ofen geſtoſſen werden.
Die vrſach möch-
te
ſein.
Wann ſie gemachet ſeind/ werden ſie an der Sonnen gedörret/ über
kommend
auch nitt wenig luffts/ wöllicher den ſtein vyl leichter machet/
dann
ſo er mit feüwr außgebrennet iſt.
Darumb wann er zůſammen getri-
ben
/ wirt er ſchwerer/ ob geleich die feüchtigkeit verzeeret iſt.
Wölliche zie-
gelſtein
über die maſſen gebachen/ ſeind ſchier eyſen farb/ darumb hatt die
farb
vnnd ſchwere ein geleiche vrſach.
Diſes ſeind die köſtlicheſten berlin/ wölliche runde ſchelffen habend. Die
33Berlin. edleſten vnnd beſten wachſend auß den runden Muſchelen/ vnnd ſeind a-
ber
nit gar rund.
die anderen wölliche nit edel/ doch rund/ wachſen auß lan
gen
/ geleich das widerſpil.
Diſe Muſchelen ſo mit holkälen vnderſcheiden/
wachſend
vnnd halten ſich vnden in dem meer.
darumb iſt es fabelwerck/
daß
ſie von deß himmels tauw entpfahen.
Die vnedlen vnnd ſchlechten ber
lin
wachßẽ auß Nacaron (dañ alſo neñet man die langẽ Oerſten o{der} Muſche
len
) darumb daß ſie mit holkälen vnderſcheiden ſeind.
Die berlin werdend bald alt/ vnnd ſeind darumb den ſteinen nit ver-
gleichen
.
Sie wachſend bey dem Indiſchen meer/ gegen mitnacht gelegen/
bey
der Inßel Cubagua/ auch in dem Mittegigen bey Terarequi/ vnnd in
vyl
anderen orthen.
Sie werdend gelobt wann ſie weiß glitzend/ vnnd rund
ſeind
.
In einem gehalt ſeind vyl berlin/ doch der kleineſten/ derẽ ſeind auch
an
dem meiſten.
die großen ſeind ſeltzam. große vnnd gar ſchön/ darinnen
nichts
mangle/ ſeind am ſeltzammeſten.

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