Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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180cxxiiijVon mancherlei wunderbaren circklẽ vnderſcheiden/ als wañ die natur wölte anzeigen dz man nitt die
tze
frucht/ wie andere/ ſonder allein den einen theil eſſen ſolle.
Demnach
ſeind
die Cucumeren vnd Welſch kürpſen.
Es můß aber der beümẽ frucht
ſafft
ſubteil ſein/ weil er durch das holtz hinauff ghen můß/ darzů feiſt/ da
mitt
er an dem zweig nitt aufftrockne/ weil ſie in einem jar küm̃erlich mag
außwachſen
.
Wir haben vor angezeigt das der ſaur guſt geſchmack/ am
mehrſten
bey einer ſubteilen ſubſtantz ſein můß/ Deßhalben iſt die gröſte
frucht
in den hitzigen landen ein Coccus vnd kern/ an der lẽge wie ein hül-
ſen
/ ſo man gemeinlich Caſſia neñet.
In vnſeren landen die Citranen/ wöl-
che
etwan bey x pfund ſchwer werden/ wiewol ſelten.
demnach ſeind die küt
tenen
/ darnach die pferſig/ granatöpffel/ vnd treübel/ wiewol diſe frucht
nitt
einerley gattung/ vnnd etwan treffenlich groß würt.
Die gewechs habẽd auch ein vnderſcheid an {der} farb. Iacea oder {der} treyfal-
tigkeyt
kraut/ ſo auß der violen art iſt/ hatt allwegen oberſt an der
blůmen
blauwe bletter/ niderſt gele/ in der mitte weyſſe.
das kraut Ga-
leſen
hatt nitt in den blůmen ſonder bletteren/ ja an einem blatt treyerley
farben
/ bey dem ſtengel gruen/ in mitte rot/ obereſt wie die dürre baum
bletter
/ ſtrauwfarb/ doch obereſt on allen ſchein.
diß kraut hatt bletter
gleich
dem mangolt/ ettlich neñend es Geloſien/ die andere Giglien.
Eintheil vermeinet ſie diene wol dem fallenden ſiechtagen/ die ander
den wunden.
Wir habẽd aber nitt weil ſolliches alles auff diß malen auß
zůlegen
/ onder wöllend vyl mehr diſes anzeigen/ dieweil mir beide kreü-
ter
bekant/ warum̃ die natur in beiden ein ſolliche enderung/ in den ande
ren
aber gar nicht/ vnderſtanden habe.
In der Galeſen iſt vylicht ein heitte
re
vrſach/ dañ ſie hatt ein ſubteilere feüchte vnnd gröſſere werme/ deßhal-
ben
wirt das außereſt dürr/ vnnd das in der mitte rot/ als ein mittle farb
zwiſchen
dem grüenen vnnd grauwblauwẽ/ wölches wir auch ein ror farb
nennen
möchten.
Wir habend von Iuppiters blům/ wölches ein art der
violen
/ ſo garkein geſchmack hatt/ an einem anderen orth geſagt/ mitt de-
ren
es vyl ein andere rechnung.
Es laſſet ſich aber anſehen/ als
wann
die natur in allen blůmen/ vnnd nitt allein in deren bletteren/
nit
ſo vnderſcheidenlichen in den farben jren ſchimpff getribẽ habe.
dann
ettliche
ſeind an geſtalt wie die lilien vnnd doch mancherley weg anzůſchau
wen
wie der pfyffholter vnnd ſom̃er vögel flügel/ alſo hatt die goldwurtz
vnnd
papelen/ blůmen ſo auß mancherley farben gezieret.
Alſo auch die
blauw
lilien in mitten jrer blům/ vnnd iſt doch keine des Iuppiters blům
gleich
/ die weil in anderen die farben eigentlichen vnderſcheiden.
Deß-
halben
entſthet ein ſollche vylfaltige farb in den blůmen/ von wegen jrer
ſubteilen
ſubſtantz vnnd kleinen feüchtigkeyt.
Aber in der viol art iſt der
feüchtigkeyt
mehr/ dañ der hitz natur erdulden mag.
deßhalbẽ mag der far
ben
vnderſcheid allein in die gröſſere theil kom̃en.
darum̃ iſt auch diſe blům
kalt
vnnd hatt keinen geruch.
Daß aber die blůmen mitt ſchwartzen ſtrichẽ
vnderſcheiden
werden/ vnnd aber doch klein ſeind/ iſt die vrſach/ daß die
krafft
/ vnnd warmer dampff/ die weil er nitt krefftig/ allein geſtracks fa-
ret
.
darum̃b iſt auch nöten daß kein kochung in der blům/ ſonder allein
am
ſtil ſeye.
Es ſeind auch ettliche vnderſcheid in den dingen/ ſo doch allein
alſo
an ſehen vnnd nitt in der warheitt ſeind/ deßhalben wir vermeinen
ſolliches
ein wunderwerck ſein.

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