Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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391cccxxxvſachen/ Das ſiebend bůch. narung/ auß diſer die leib/ auß denen die geberden. Ich will ſolliches allein
mitt
einem exempel beweyſen vnnd anzeigen.
Die vrſach deren dingen/ daß
etliche
weicher dann ein geringer hund deß Occidentaliſchen Indien/ die
andere
grimmer dann die wiſelin/ oder gifftigen naterenn/ iſt (domitt ich
ein
exempel gebe) daß inn dem Aconito vnnd wolffskraut drey theil ſeind
der
verbrenten erden/ der reinen aber ein theil/ vnnd deß waſſers ein theil.
deß verbrenten aber vnnd faſt verderbtenn zwen theil. wann man nun di-
ſes
an jren krefften bricht vnnd vermiſchet/ wie geſagt/ wirt das Aconitum
darauß
.
wann man diſes harnach widerumb zerſtoßt/ vnnd das gewicht be
leibt
/ wirt ein nater/ wann die wider zerſtoſſen/ wirt ein menſch der giffti-
ger
iſt dann ein nater.
darumb eſſend faſt der mehrtheil alle thier/ auch die
vergifftete
/ gifftige ſpeyſen.
als die nater/ krotten/ verdorbene erden/ vnd
vergifftete
kreütter.
Es beſchicht auch ſelten daß die menſchenn ein ſolliche
böſe
natur bekommen/ weil ſie ſelten vergiffte ſpeyß brauchend.
doch eſſend
die
Indier nateren vnnd (wölliche nach wüſter) leüß/ darzů garttenkrot-
ten
/ wiewol nitt alle/ ſonder in etlichen landen.
Es zeigt auch Albertus an/ er habe ein meitlin geſehen/ ſo dreyer iarenn
alt
/ wölliches wann es ledig gelaſſen/ den ſpinnen geloffen/ erwütſcher
vnd
begirlichen gefreſſen hab.
es ſeye auch diſes nit allein auß diſem brauch
nitt
geletzet/ ſonder auch feißter worden.
Darumb iſt kein wunder/ daß die
Numidier
alſo grauſam ſeind/ dann ſie freſſend Camelthier vnnd gebrat-
tene
ſtrauſſen.
Sy ſeind auch in der treffenlichen ſtatt Feſſa in Affrica offt
kranck
/ dañ ſie brauchẽ ſpeyſen von mäl früchten/ das dreymalen im
tag
.
Es enderen ſich auch die menſchen vyl ehe an geberden dañ am leib/ die
weil
ſolliche ehe mögen verwandlet werden.
es helffen auch andere vrſachen
darzů
/ als die gewonheitenn.
Es mag auch ein kleine feüchte die geberden
verwandlen
/ weil der geiſt faſt bewegt.
aber in ein andere geſtalt/ mag es jn
nitt
verenderen/ es verwandlen dann ſich das hertz.
Solliches aber mag
ſchwerlich
beſchehen/ es ſterbe dann einer/ oder es beſchehe allgemach.
Darumb beſchicht diſes peſtilentz zeyten. doch ſeind die leib ſo alſo be-
kümmerct
/ auch ſterben gerüſtet.
Deßhalben mögend die narung in al-
le
naturen die menſchen verenderen/ ia auch die hünd/ als etwan vor in vr-
ſachen
der taubheit beſchehen.
darumb ſoll man ſich wol befleiſſen/ was ein
yeder
für ein narung habe.
Wölliche nun vyl wildbret vnnd gewürtz in der
ſpeyß
brauchen/ werden alle grim̃ vnnd zornig leüth.
wölliche kraut eſſend/
werdẽnd
milt vnnd zam.
Man mag auch die wirckung auß volgenden ſtu-
cken
erkennen/ als da ich vor zweyen iaren in der ſtatt Baſel geweſen/ greiff
die
Peſtelentz allein die an/ ſo Eidgenoſſen geneñet.
alſo daß in der ſelbigen
gantzen
zeyt kaum ein oder zwen Fratzoß vnnd Italiener geſtorben/ wölli-
ches
doch treffenlich verwunderenn.
alſo iſt es auch wann die Peſtelentz
das
viech vnd nitt die leüth angreyffet.
demnach wann ſie die menſchen an-
greifft
/ aber die röſſer vnd hund nit.
Deß halbẽ offenbar/ dz die menſchẽ nit
vyl
min{der} von einandern vnderſcheiden/ dañ von jnẽ die vnuernünfftigen
thier
.
dieweil ſie an weiß vnd maß {der} elementẽ nit min{der} von einandern/ dañ
von
den thieren vnderſcheidẽ.
wiewol ſie alle gleich an krefftẽ ſchwach/ oder
nach
bey einan{der}.
Deßhalbẽ kein zweyffel/ es ſeyẽ die ſchlangẽ dẽ gewechſen/
die menſchẽ dẽ ſchlangẽ/ durch jr gifft am aller ſchodlicheſtẽ.
doch tödet et
die Peſtelẽtz nit alſo bald/ wie etlich ſchlangẽ/ dieweil die Peſtelẽtz allein

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