Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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666dcxVon mancherlei wunderbaren circkel auff dem horizonte/ alſo daz noch drey kleine circkel auff dem großen
hangend
/ welche doch gegen Orient mit geeler farb vnderſcheidẽ/ als wañ
ſie
der Soñen nach volgeten.
Es hatt auch die Soñen ein kron oder hoff
vmb
ſich/ an der farb wie ein Regenbogen/ ſo an beiden ſeitten der Soñen
bildnuß
rotfarb angehenck hatt/ welchen zweyen bildnuſſen oder zweyẽ
Soñen
/ zwen halb circkel auffghond/ gleich wie zwen bögen ſo übereinãder
geſchrenckt
ſeind/ welche ſich zůletſt außſtreckẽ/ wie die höff/ vnd verſchwin
den
dañ.
gegen des großen circkels centrum oder mitte/ ſteht ein Regenbo
gen
/ welcher in einer ſubteylen wolcken ſcheinet.
dañ erſcheinet auch gegen
diſem
ein anderer Regenbogen/ ſo an der farb vnd gelegenheit dem erſten
zůwider
/ vnd faſt ſchwartz iſt.
dann ghet diſer Regenbogen gegen Mittag
durch
den großen circkel/ vnnd.
ſtreckt ſich ſchwartzlecht auß/ endert auch
ſein
farb allwegen/ wie dann der Regenbogen am himmel ſelbs thůt.
Doch
werend
diſe circkel oder höff küm̃erlich über zwo oder dritthalb ſtund/ vnd
volget
gemeinlich nach ihrer natur oder ſonſt auß verborgener vrſach/
künfftiger
zeit etwas vnfaal.
als nammlich wunderbar tonder vnd ſtraal/
welche
heüſer vnd das viech vmbſchlagen/ dann gefangenſchafft erwür
gung
der edlen vnd des gemeinen volcks/ o{der} einwhonerẽ/ deßgleichẽ raube
rey
/ feindlicher ſchiffzeüg/ einfal {der} meer reüber vnd brunſt.
ja end des frü
ling
/ wann die circkel verghond/ regnet es ſchwebelechte ſteinlein/ mitt ei-
nem
ſtinckenden dampff/ bald kommen grauſame tonder darauff/ daß alle
die
es hörend/ erſchrecken müſſen.
es ghond auch die flüß treffenlich an von
dem
zerflieſſenden ſchnee/ vnd verderben alles durch jren lauff vnnd auß-
bruch
/ wie dann an anderen orthen weitläuffiger von den Mitnachtiſchen
flüſſen
ſoll angezeigt werden.
Es zeigt Plinius inn dem anderen büch vnnd xxx capittel an/ daß die
ſchnelle
rote circkel faſt wunderbar ſeyend/ dañ ſie bedeüttẽ krieg von wegẽ
langem
abgang der Sonnẽ/ vnd lãgwerenden bleichen farb.
wañ diſe ring
oder
circkel etwan ein Planetẽ eingeſchloßen/ bedeütten ſie regen.
Wie aber
o
{der} auß wz vrſachẽ diſe circkel o{der} cronen vm̃ die Soñen oder an{der} geſtirn ent
ſtanden
/ lernet Seneca in dẽ vj büch der nateürlichẽ fragẽ/ ſprechẽde/ Wañ
diſe
kronẽ zůgleich herab fallẽ/ von jnẽ ſelbs verſchwindẽ/ bedeüttet es
ein
ſtilles vnd ſchönes wetter.
wañ ſie aber an einem orth brechen auff
rend
/ ſo iſt ein wind daſelbſtẽ.
deßhalben erwartẽ auch die ſchiffleüt ſelbi
gen
orthẽ den wind/ do die kron brochẽ iſt.
wañ ſie gegẽ mitnacht verghond/
weyet
der Aquilo.
wañ es von Nidergãg beſchicht/ der Fauonius. wañ ſie a-
ber
an vylen orthẽ zerbrechen/ ſo wirt ein vngewitter.
Man vermerckt auch
fürnem̃lich
diſe kronẽ o{der} höff in {der} nacht/ vm̃ den Mon anderẽ ſternẽ/ an
dem
tag aber ſicht man die ſeltẽ/ dañ der Soñen glãtz iſt ſtarck/ alſo dz der
zůſam̃en
getribẽ lufft erwarmet/ dañ ſubteyl wirt/ dz er voneinanderen
geth
.
es iſt aber {der} Mon nit ſo krefftig/ deßhalbẽ wañ der lufft darũb geth/
mögẽ
ſie lẽger erhaltẽ werdẽ.
es ſeind die anderẽ geſtirn auch zeſchwach/
mögẽ
die lufftigẽ ding durch jre krafft nit zerbrechẽ.
deßhalben wirt jr bild-
nuß
entpfvngẽ/ in einer ſteyffẽ matery die nit weicht erhaltẽ.
dañ {der} lufft
můß
nit zůdick ſein/ damit er dz einſcheinet liecht abwende nebẽſich trei-
be
/ auch nit ſubteyl vnd vffgelößt/ damit die kom̃ende ſtreymẽ kein ver-
zug
dabey haben.
diſes beſchicht in getẽperierten nächtẽ/ wañ dz geſtirn den
vm̃genden
lufft nit gewaltiglich/ ſtarck dem ringen liecht abtreibt/

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