Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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877dcccxxiSubteilen ſachen.
Deßhalben were es gar nit übergeloffen/ vnd wann es ſchon beſchehen/
hette
es nitt mögen wider an ſein ſtatt kommenn/ @he dann das menſchlich
geſchlecht
gar außgetilcket were/ vnnd were alſo die erden nit allein vyl mo
nat
/ ſonder auch vyl jar vnder dem waſſer verborgen geweſen.
Es ſpricht a-
ber
Plato es ſeyend nitt nur einmalen/ ſonder mehrmalen ſolliche auß-
lauff
vnnd waſſerflůt geweſen/ wölliche in wenig monaten widerumb auff-
gehöret
habend.
Darumb iſt deß waſſers wenig worden/ damit ein orth der wonung ver-
11warumb -
nig
waſſer ſy@
laſſen/ wölliches mitt ſeiner kelte der menſchen leben temperieret/ vnnd nit
zerſtöret
.
Dieweil auch der zůſammen gemiſcheten dingen wachſung allein
auff
der erden von nöten/ hatt das waſſer allein oben auff der erden/ vnnd
deſſen
wenig/ ſollen ſein/ damitt die metall/ gewechs/ thier/ vnd fiſch möch
tend
erhalten werden.
Als aber auch ein gefahr vorhanden/ es möchte ſolli-
ches
von dem lufft vnnd der Sonnen glantz/ faſt verzeeret werden/ hat
es
inn ſtettiger bewegung ſollen ſein.
darumb werdend auch die ſtillen vn-
beweglichen
waſſer ſchnell faul/ vnnd bald verzeeret.
Es hatt anch die na-
tur
verordnet daß diſes vnder den Polis/ vnnd inn den gebirgen wachſen
möchte
/ weil auch die erden in der hitzigen zona vnder demm Equinoctial
faſt
ertrocknet/ hatt diſes orth gantz nider ſollen ſein/ darumb lauffend al-
le
waſſer gegen Mittag.
Alſo thůt jm auch der Nilus/ wiewol er durch deß Mons bewegung bey
demm
Capricorno vnnd ſteinbockiſchen circkel entſpringt/ lauffet er doch
über
den Equinoctial/ vnnd fahret durch die gantz hitzige Zona/ mit ſtar-
ckem
trib/ biß er bey Alexandria inn vnſer meer kommet.
Darumb hat deß
kalten
vnd feüchten Element mehr ſollen ſein/ an denen orthen/ da es von
der
Sonnen hitz mehr von nöten geweſen.
Es ſeind auch die mittel orther
wol
fürſchen vnnd verſicheret worden.
dann weil das waſſer alle zeyt an ein
orth
lauffet/ habend die landtſchafften nit mögen vnderghen.
wie dañ auch
diſen
begegnet/ welliche jre felder vor einem vndergang beſorgend/ vnnd
wölliche
die pfützen aufftrocknend.
Daß aber das orth gegen Mittag etwas niderer/ vnnd bey den Polis et-
22Mittag ſthel
nider
.
was höher iſt/ hatt die verzeerende hitz der Sonnen gethon/ vnnd hatt die
kelte
bey den Polis große berg erhalten.
dann wir habend vorhin eroffnet
daß
die werme verzeeret vnd hinnim̃et/ die kelte aber erhaltet.
Deßhalben
iſt
die erden vmb die Polos allzeyt hoch/ vnd in der mitte nider/ wirt auch
allzeyt
der maſſen beleiben/ vnnd iſt allzeyt der geſtalt geweſen.
Alſo hatt
auch
die Sonn nit ſollen allenthalben dahar faren/ vnd gar nit den Po-
lis
kom̃en.
dañ wañ diſe ſolte alle jar vm̃ die gantz welt ghẽ/ wurde die erden
allethalbẽ
gleich ſein/ darũb eintwe{der} gar außgetrücknet/ o{der} mitt waſſer
gar
bedecket werdẽ.
Dieweil aber auch diſes noch nit gnůgſam dz die flüß jrẽ
freyẽ
lauff möchten habẽ/ vnd ſich offtermalen an {der} ſtraaß/ hohe orth erzei
gen
/ anß wölchẽ waſſerflůt volgẽ/ o{der} dz waſſer ſtill ſthen alſo faulẽ müß-
te
/ hat die natur dẽ waſſer zůgeeignet/ dz es ſo hoch möcht hinauff farẽ/ als
dieff
es hinab fallet/ damit es alſo berg vnd bühel überſteigẽ/ in dz meer
kom̃en
möchte.
Darũb iſt dz waſſer klein allein oberſt auff{der} erdẽ. Wañ
es
alſo groß were wie daruon redt/ vnd vn{der} {der} erdẽ verborgẽ lege/ wurde
es
durch ſein bewegũg die erdẽ on vnderlaß bewegẽ/ o{der} durch ſein ſtille faul
werdẽ
.
weil aber derẽ keins bſchicht/ iſt nit müglich dz es ſich in {der} größe mit

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