Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

List of thumbnails

< >
911
911 (dccclv)
912
912 (dccclvi)
913
913 (dccclvii)
914
914 (dccclviii)
915
915 (dccclix)
916
916 (dccclx)
917
917 (dccclxi)
918
918 (dccclxij)
919
919 (dccclxiii)
920
920 (dccclxiiii)
< >
page |< < (dccclvii) of 997 > >|
913dccclviiSubteilen ſachen.
Iaſpis iſt ein herrliches vnnd nutzlich Edelgeſtein/ wölliches dem He-
11Iaſpis. liotropio faſt geleichet.
Galenus ſchreibet/ wann der grüen ſeye/ vnnd auff
das orth deß magens gehencket werde/ ſtercke er den magen hefftig/ vnnd
mache ein faſt gůte teüwung.
Ich hab geſchen daß er auch alſo das rünnen-
de blůt geſtellet hat/ vnnd fürnemlichen in der naſen.
Es iſt aber kein wun
der/ dann er zeücht mechtig zůſammen.
Er wirt aber in Orient gefunden/
klein/ vnnd glitzerechtig/ grün/ mitt blůtfarben tröpfflinen geſprützet.
Achates iſt ſo wunderbarlich/ daß man vermeinet es ſeye nitt ein ſtein/
22Achates. er iſt weiß/ rotgäl/ äſchfarb/ grün/ ſchwartz/ himmelblauw/ vnnd hatt all
farben.
Er ſicht wie die weld/ mattẽ/ thier/ bäch/ blůmen vnd beüm. Man
findet in Hiſtorien wie der Künig Pyrrhus ein herrlichen Achaten gehabt/
in wöllichem der Apollo vnder den neün Muſis die harpffen ſchlahe/ vnnd
jede mitt ihrer ſonderer zier.
So vyl aber das ſelbig betriffet/ daß er alſo
ſchön ſolte gewachſen ſein/ ſicht faſt lächerlich.
dann die natur hett ſolliches
nitt von ihren ſelbs zů wegen gebracht/ ſonder er were ein wunderwerck.
A-
ber es möchte alſo zůgangen ſein.
Der moler hatt ein marmorſtein mitt gů-
ten ſtarcken farbẽ gemalet/ als den Apollinem/ wie oben gemeldet/ mit den
neün Muſis/ darnoch mitt fleiß oder ongeferdt iſt der ſtein alſo vyl jar ver
graben gelegen/ in demm orth da der Achates gern wachßt/ vnnd darnoch
gefunden werden.
Dann wann die ähern vnnd das mieß ſo an den beümen hangt/ mitt der
zeyt in Achatem verwandlet wirt (alſo daß ich einen hab mitt fünff ähern/
als wann ſie erſt auß den weytzen gefallen werend/ vnd wann auch ein theil
gemieß darbey) wie vyl mehr mag der weich gemolet ſtein inn den Achaten
verwandlet werden.
Dieweil ſich alles/ ſo nit hert iſt/ gar bald verenderet.
Chryſolitus iſt vyl höher geachtet/ weder Achates. Er iſt dünn/ hatt
33Chryſolitus. keine ſchwartze düpfflin/ die ihn geſchenden/ iſt ſonſt nit ein ſchlechter ſtein.
Man hatt vermeinet er vertreibe die vnküſchheit/ wann man jn tragt/ dz
er dz fleiſch berüret.
Albertus ſchreibet ſo er inn heiß waſſer gelaſſen werde/
nemme er die hitz hinweg.
das ſicht der waarheit faſt vngeleich/ wiewol er
für ſich ſelbs nitt lugenhafft/ ſonder ein faſt from̃er vnd geleert mañ gewe
ſen/ er hat aber bald glaubet.
Daß er aber faſt kelte/ nim̃ ich do har/ dieweil er den durſt den febriſchen
löſcht ſo man jn vnder die zungen legt.
Wiewol das dem Cryſtall vnd ande
ren gemein/ ſo iſt es doch nitt ſo offenbar.
Darumb habend wir jetz ein To-
paziu m/ wöllicher der alten Chryſolitus geweſen/ vnd den wir jetz Chryſo-
litum nennenn/ iſt der alten rechter Topazius.
Dann Plinius ſpricht/ To-
pazius ſeye ein grün edelgeſtein/ wöllicher allein von dem wetzſtein poliert
werde/ darum̃ daß er weich iſt.
Ich hab erfarẽ dz er/ getrunckenn auff fünff
44Topazij.
krafft.
zehen gerſten körnerſchwer/ die melancholey zůhãd hinnim̃et vñ vertreibet.
Onyx iſt ein weicher ſtein/ vnd wirt alſo genennet/ weil er dem nagel ge-
55Onyx. leich iſt.
Es ſagt Albertus man habe erfarenn daß der ſtein an halß gehen-
cket die krefft deß leibs ſtercke.
dz iſt auch gleüblich/ dañ mit ſeiner kelte trei
bet er die getſter zůſamen/ mit ſeinẽ ſchein aber/ vnd werme ſterckt er ſie.
Darũb ſagt man wañ er an halß gehenckt/ vertreibe er das eehlich werck/
auß der vrſach tragẽ jn die Indier.
Aber der iſt edler/ weil er Oriẽtaliſch iſt.
Auß dem geſchlecht iſt der him̃elfarb/ weil er koſtlicher iſt. diſen hab ich nit
nur ein mal geſehen.
Wann zwey ſtuck vonn dem Onyxen an einanderen

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index