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6[Figure 6]
Definitiones,
oder
Erklärungen der Kunſtwörter, die man nothwendig
vorhero wiſſen muß, wenn dieſes Werk recht verſtanden
werden ſoll.
oder
Erklärungen der Kunſtwörter, die man nothwendig
vorhero wiſſen muß, wenn dieſes Werk recht verſtanden
werden ſoll.
Die Gränze (Terminus) einer Sache, nennet man ihr äuſerſtes,
oder wo es aufhöret.
oder wo es aufhöret.
Eine ſtetige Gröſſe (Continuum) nennet man, derer Theile alle
ſo genau zuſammenhängen, daß gleich wo der eine aufhöret,
der andere anfängt; alſo nichts zwiſchen des einen Ende, und des an-
dern Anfang enthalten iſt, welches nicht zu dieſer Gröſſe gehörte.
ſo genau zuſammenhängen, daß gleich wo der eine aufhöret,
der andere anfängt; alſo nichts zwiſchen des einen Ende, und des an-
dern Anfang enthalten iſt, welches nicht zu dieſer Gröſſe gehörte.
Die geometriſche Ausdehnung (extenſio geometrica) iſt ein Raum, den ei-
ne ſtetige Gröſſe ausfüllt.
ne ſtetige Gröſſe ausfüllt.
Eine körperliche Ausdehnung (extenſio ſolida) heiſt diejenige Ausdehnung, die
das, was ſich in ihren Gränzen befindet, nach allen Seiten zu umgiebt. Die
Ausdehnung der Körper an ihren Gränzen, heiſt eine Fläche (ſuperficies) die
Ausdehnung der Flächen aber an ihren Gränzen, eine Linie (linea.)
das, was ſich in ihren Gränzen befindet, nach allen Seiten zu umgiebt. Die
Ausdehnung der Körper an ihren Gränzen, heiſt eine Fläche (ſuperficies) die
Ausdehnung der Flächen aber an ihren Gränzen, eine Linie (linea.)
Der Punct iſt die Gränze der Linie;
mithin aller Ausdehnung.
Er hat alſo
11Tab. 1.
Fig. 1. weder Ausdehnung noch Theile. Euclides hatte alſo wohl recht, wenn er
ſagt: punctum eſt cuius pars nulla eſt.
11Tab. 1.
Fig. 1. weder Ausdehnung noch Theile. Euclides hatte alſo wohl recht, wenn er
ſagt: punctum eſt cuius pars nulla eſt.
Die Linie iſt eine Gröſſe, deſſen Theile in die Länge alleine ſtehen.
Auf dem
22Fig. 2. Felde, wird eine Linie mit Stäben abgeſteckt, wenn alſo das Auge mit dem
erſten Stabe die übrigen alle deckt, ſo iſt die Linie grad. Daher hat Pla-
to die g@rade Linie beſchrieben: quod eius extrema obumbrent omnia media.
22Fig. 2. Felde, wird eine Linie mit Stäben abgeſteckt, wenn alſo das Auge mit dem
erſten Stabe die übrigen alle deckt, ſo iſt die Linie grad. Daher hat Pla-
to die g@rade Linie beſchrieben: quod eius extrema obumbrent omnia media.
Es gibt dreyerley Arten von Linien, gerade, (rectae) krumme, (curvae) und
vermiſch@e. (mixtae)
vermiſch@e. (mixtae)
Eine grade Linie iſt, deren Puncte alle einerley Richtung haben, oder nach ei-
33Fig. 2. ner Gege@d zu liegen; daher ſie auch die kürzeſte unter allen Linien iſt.
33Fig. 2. ner Gege@d zu liegen; daher ſie auch die kürzeſte unter allen Linien iſt.
Eine krumme Linie iſt, deren Puncte nicht alle nach einerley Gegend zu liegen,
44Fig. 3. oder einerley Richtung behalten.
44Fig. 3. oder einerley Richtung behalten.
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