Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

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24 28[Figure 28]
Des Authoris Propoſition zu der
Siebenden
Figur.
Ein new Geometriſche Drehbãck/ mit welchem ein jeder Cylinder/ oder länglichte gleichrunde Seul/
deß
gleich ein jeder Conus, oder runder zugeſpitzter Kegel/ auß allerley Matery/ die ſich drehen leſſet
gemacht
/ in eines Eys form/ mit aller ſeiner zıer/ kan gebracht werden.
Erklerung zur Siebenden Figur.
DZeſes Drehwerck wirdt dich zweifels ohn höchlich beluſtigen/ wann du die ſtucke vnd
zugehörungen
deſſelbèn ver ſtehen wirſt.
Der Gruno vder Fuß iſt wie in den gemeinen Drehbänck en:
auß
den Stutzſeulen aber ragen oben zwen vnbewegliche Köpffe/ wie mans nennen möchte/ herauß:

Die
andere zwey ſein beweglich/ wie auß der Figur abzunemmen.
Zu oberſt aber in diſen iſt eine
Klufft
/ ſolcher weiten/ daß ein Brett oder Taffel frey vngehindert jetzt auffgchaben/ jetzt niderge-
laſſen
werden könne/ nach dem die zwo Scheiben/ die zwiſchen den Köpffen ſein/ ſich bewegen.
Auff
diſen
Scheiben ligt die bewegliche Taffel/ von der wir gleich jetzt geredct:
In deren löcher wirdt ein
eyſern
Inſtrument geſtecket/ vnnd wirdt alſo damit der Cylinder/ wann das Eyſen/ durch hülff der beyden Scheiben/
jetzt
etwas auffgehaben/ jetzt nidergedruck et wirdt/ gedrehet/ vnd in eines Eys form gebracht.
Das vbrige iſt auß dem
Augenſchein
der Figur clar v.
: d am tag.
DZeſe weiß zu drehen/ welche vns diſe Drehebanck für Augen ftellet/ iſt nicht allein keins weges zuverachten/ ſon-
der
vil mehr mit höchſter danckbarkeit an vnd auffzunemmen.
Dann das ich der beluſtigung geſchweige/ die da
groß
iſt/ vnd diß werck ohne maß mit ſich bringt/ ſo iſt doch der nutz/ den ein Werckmann darauß ſuchen kan/
noch
vil gröſſer/ dieweil er ſein Werck vil fertiger vnd beſſer verrichten kan/ als wann er vil Eyſen dazu gebrauchte/ die
er
ſonſtẽzu ſolch em Werck bedarff.
Dem ſey nun wie jm wölle/ in dem vnbeweglichẽ Kopff gegẽ Morgẽ/ muß ein vier-
eckicht
loch ſein/ darinnẽ cin langholtz viereckicht hin her gezogẽ werdẽ köñe/ die Spitzẽ od’Polos/ die dẽ Cylind’/ od’ die
Holtzſeule
faſſen/ ſo man drehẽ ſolle/ zuſamẽ zufügẽ/ od’ wo vonnötẽ widerumb einander zu rückẽ/ ſo wol auch die zwen
mittlern
beweglichen Köpff/ davon in der vorgehenden Erklerung gemeldet/ zuſamen zu halten.
In den beyden vnbe-
weglichen
Köpffen aber/ gegen Auffgang vnd Nidergang/ ſein zwo Handheben den Prattſpiſſen gleich/ die werden in
den
runden löchern/ derſelben Köpffe herumb gedrehet/ vnd machẽ alſo die beyden obbemeldten Spitzen/ daran der Cy-
linder
herumb lauffet:
gehen auch durch die zwen beweglichen Köpffe/ die doch gleichwol alſo müſſen geſchaffen ſein/
daß
ſie vnbeweglich mögen gemachet werden/ wie die gegenwertige Figur genugſam zuerkennen gibt.
Die berührten
Handheben
aber/ ſein darumb alſo gekrummet oder gebogen/ damit ſie die geſchwinde bewegung der Scheiben/ die ſie
an
jhnen tragen/ helffen befürdern/ were ſonſten nichts daran gelegen/ wann ſie ſchon gerad weren.
Das Geheimb aber
vnd
die gantze Spitzfindigkeit diſer Drehebanck/ beruhet allein auff den beyden Scheiben/ deren Centrum oder mittel/
vnd
des Cylinders mittel/ ſein auff einer geraden liny/ vnd alſo gemachet/ daß ſie gerich tet werden können/ ein jede Fi-
gur
eines Eys/ wie man die haben wil/ frey auß dem Cylinder zu formieren/ vnd ſtehet jhr fürnemb ſter nutz im auff vnd
nider
richten jhres Eyſens/ nach dem es dem Werckmann gefellet.
Doch iſt diß zumercken/ das ſie gleicher geſtalt eı-
ner
ſo hoch als der ander/ zwiſchen den;
enichten halben Ringcn/ müſſen auffgerichtet/ oder nider getrucket werdẽ/ wie
zu
ſehen iſt.
Die Taffel aber die auff den Scheiben ligt/ ſolle nicht allein vil löcher/ ſonder auch ein krumme Klufft ha-
ben
/ wie ein Schlang/ auff das dardurch mit einem Eyſernen Inſtrument möge gegriffen werdẽ/ alles nach deß Künſt
ners
wolgefallen.
Dann diſe Kluffe führet das Eyſen/ vnd darff die Hand niches dabey thun/ dann daß ſie das Eyſen
helt
/ vnd ſich auff die Scheiben ſteuret/ damit ſie dieſelben mit jhren bewegungen jetzt auffheben/ jetzt niderlaſſen:
Da-
rumb
rüret auch das Eyſen den Cylinder nichtan/ als wann die Taffel/ durch welche das Eyſen herauß gehet/ auffge-
haben
oder nider gelaſſen wirdt.
Es iſt aber letztlich diß auch nicht zuvergeſſen/ wann an ſtatt der obberübrten Scheibẽ
andre
Figuren gerichtet werden/ als die jenigen ſein/ die der andre hieoben beſchribene Zirckel reiſſet/
daß
auch/ ebner maſſen/ dergleichen Figuren fönnen ge-
drehet
werden.

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