Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

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9 7[Figure 7]
FRANCISCI BEROALDI
DEmnach Facobus Beſſonus/ auß dem Delphinat/ des Königs
in
Franckreich Sinnreicher Mathematicus/ jme für genommen/ auß den verborgenen
Gründen
vnd Brunnquellen der Mathematiſchen vnnd Mechaniſchen Künſten zu-
ſchöpffen
vnd herfür zu bringen/ was er dem gemeinen nutz zuforderſt dienſtlich/ dar-
nach
auch vieler hochver ſtendigen Leuten fleiß annemblich vnd füglich zu ſein vermei-
net
:
Hat er keine vngelegenheit ſeines Lebens/ keine gefahr ſich abwenden laſſen/ ſon-
dern
lange vnd beſchwerliche Reiſen freywillig auß geſtanden/ kein mühe vnd arbeit vermitten:
Wel-
ches
er zwar alles/ da er von ſeiner jugend auff nur allein an der alten Authoritet ſich benügen/ vnnd
mit
derſelben vernwten vnd verbeſſerten gedancken vnd erfindungen jhme einen namen machen wöl-
len
/ wol hette vbrig ſein können:
Er wurde aber das erkantnuß der tieff verborgenen dingen/ ſo er zu
nutz
jedermeniglich ans Liecht gebracht (wie er ſich dann deſſen billich gerühmet) nim̃ermehr erreicht
haben
.
Vnter den fürtrefflichen Wercken aber diſes hochverſtendigen Manns/ die er mit Sinnreichen
zedancken
/ vnd wunderbarlicher Kunſt zu wegen gebracht/ leſt ſich vor andern ſehen/ diſes mit vn-
meßlicher
mühe verfertigte Theatrum, vieler Inſtrumenten vnd Rüſtungẽ/ ſo nicht allein mit ſonderm
luſt
anzuſchawen/ ſondern auch im Wercke mit groſſem nutz zugebrauchen.
Vnd war er zwar der hoff-
nung
/ denen die zu ſolchen ſachen luſt tragen/ zu ſonderm gefallen mehr dergleichen Tabulas hinzu zu-
thun
/ vnd ſolche Erklerungen daran zu hengen/ die auch den jenigẽ/ ſo in diſen Künſten nicht alzu wol
erfahren
/ auffhelffen könten.
Dieweil aber das gedechtnuß der außgeſtandenen arbeit/ vnnd die be-
ſchwerlichkeit
der nachkünfftigen/ vnd die er vor Augen ſche/ jhne/ als einen Menſchen der offt in zweif
felhafſtigem
ſtand ſeines Lebens war/ von diſem fürhaben abhielten:
Er auch darneben die beyſorg
tragen
muſte/ da er ein volkommens werck an tag zu bringen ch ſibemühet/ daß er vor endung deſſelben
ſterben
/ vnd alſo auch der albereit verfertigte beſte theil mit jhme vntergehen möchte/ hat er mit hülfſ
etlicher
fürtrefflicher Künſtner diſes ſo jetzund mitgetheilt wirdt/ in Küfferne Tafeln graben laſſen.

In
mittels aber vnd aldieweil er diſes Theatri Erklerung/ vnd einen Appendicem oder anhang etlicher
newer
erfindungen/ auch etliche andere nicht geringere Werck mehr vnter handen gehabt/ als da ſein/
Inuentio
Geometricarum linearum conſequenter proportionalium:
Elementa conuertendarum obliquarum
magnitudinum
in teſtas:
Von welchen er in zweyen Büchern/ vnd in dem tritten/ von beyden obgeſetzten
nutz
vnd gebrauch/ handlen wöllen/ alles mit einem ſolchen ſpitzfindigem verſtand geſuchet vnnd er-
dacht
/ daß die aller erfahrneſten Mathematici, frey offentlich ſich verlouten laſſen/ das nichts nützli-
chers
jemals in diſen Künſten were geſehen worden:
Iſt er jhm vnd allen den jenigen/ denen er billich
lenger
leben ſollen/ zu ſonderm nachtheil/ auß diſer Welt geſcheiden.
Nichts deſto weniger wilich jeder
man
erinnert haben/ daß keine Rüſtung oder Inſtrument/ in diſem Werck abgeriſſen oder entworffen/
ſo
wicht gantz new/ vnd von dem Beſſono ſelbs erfunden (wiewol ſich jhrer vil nicht geſchemet/ etliche
diſen
nicht vngleiche ſachen/ die ſie durch freundliches vnd täglichs Geſpräch auß jhme gelocket/ her-
vmb
zutragen/ vnd für das jhrige darzu geben) vnd nicht allein mit der erfahrung bekrefftigt/ ſonder
auch
mit ſtarcken vnwiderſprechlichen Gründen vnd Argumenten/ ſo wol auß den Mathematiſchen
Künſten
/ als auß der Natur ſelbs genommen/ auff allen ſeitẽ verwaret vnd vmbgeben:
Alſo daß man
wol
künlich ſagen darfſ/ daß es keines zarten müſſiggehenden/ oder im ſchatten erzogenen Men-
ſchen
Werck ſey:
ſonder eines ſolchen/ der vil har tes vnd ſauwers außgeſtanden/ vnd groß Gut vnnd
Gelt
dahin angewendet:
vnd das der (damit ichs mit einem wort ſage) dem diß herrliche mit ſo vil new
erfundnẽ
Rüſtungen vnd In ſtrumenten gezierte Werck benügen bringt/ nicht im Spital des neids
vnd
vndanckbarkeit kranck lige.
Dieweiln dann/ freundlicher lieber Leſer/ alle Menſchliche künſten di-
ſen
Zweck vnd Fürſatz haben/ daß ſie entweder erluſtigung vnd kurtzweil/ oder einen beſondern

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