Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen
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Des Authoris Propoſition zu der
Fünff
vnd Treyſſigſten Figur.
Erklerung zur Fünff vnd Treyſſigſten Figur.
DIe macht der bewegung iſt an dem groſſen Rade gelegen/ das vbrig iſt auß der her-
nach
folgenden erkleung vnd erweiſung gut zuver ſtehen. Vnten gegen Mittag ſtehen zwen Haſpel/
deren
der eine an dem ſich das Seil auff windet/ iſt etwas kleiner/ vnnd wirdt von eins Menſchen
Hand
vnd ſterck vmbgetrieben.
Diſes Seil aber windet ſich auch vmb das groſſe Rad/ an deſſen Are
gegen
Auffgang vnd Nidergang/ ſein zwo Wellen/ die machen mit den beyden Stützen/ den andern
Haſpel
.
Auff diſe Wellen winden ſich auch Seiler/ an derẽ ende iſt ein lange Stang/ der Ar Schnur
eben
gleich hangend/ die tregt an ſich trey Aimer vnd trey Körbe.
Oben in der höhe gehen zwen Bal-
ck
en herüber/ die haben fornen jhre Werbeln.
Die Seil aber müſſen an den zweyen enden der Stangen/ wie ich geſagt
hab
/ angebunden ſein/ die ziehen/ wann das Rad vnd der Haſpel vmbgetriben werden/ die Stang mit den Aymern in
die
höhe.
Vnd wann ſie nun alſo hinauff gezogen ſein/ ſo zeucht der jenige/ welcher nahend bey dem Haſpel gegen Mit-
tag
ſtehet/ das Seil ſo ſich vmb das groſſe Rad gewunden vnterſich/ vnd zeucht alſo auch die Stang/ daran die Aymer
vnd
Körb hangen/ widerumb zn ſich herab.
Das dann leichter zuderſtehen iſt.
DAmit die ſach noch klärer vnd deutlicher werde/ muß man mercken/ daß das’Seil an der Wellen gegen Auff-
gang
hinauff zu dem Balcken/ der auch gegen Auffgang iſt/ reichen/ vnd durch ſeine Werbel herdurch gehen/
vnnd
von dannen widerumb herab zur Erden ſich erſtrecken müſſe/ damit die Stang/ von der droben geſagt/
vnd
die gegen Mitternacht gemalet iſt/ dran gebunden werde.
Ebner maſſen muß das ander Seil der andern gleichen
Wellen
/ gegen Nidergang geſtaltet ſein/ nemlich in die höhe gezogen werden/ vnd durch die Werbel deß andern Bal-
cken
gegen Nidergang herdurch gehen/ vnnd herab auff die Erde reichen/ damit es gleiches fals an die Stang/ welche
die
trey Aymer vnd Rörbe/ in die man den Mörder vnd Stein hinauff zu ziehen einladet/ gebunden werde.
Vnd wann
mann
diß alſo verſtehet/ muß man ferner in acht haben/ daß alle bewegung von dem Menſchen herkommet/ der den klei-
nern
Haſpel vmbdrehet/ an welchem ſich das Seil/ das vom gröſſern Rad herab´gehet/ auffwicklet.
Wann nun daſſelbe
Rad
herumb gehet/ windet es zu gleich auch die Seil/ auff die beyde Wellen/ vnd wird alſo die Stang in die höhe gezo-
gen
.
Doch müſſen vnter deſſen die Wellen feſt an die Art angemacht/ auch die Stützel oder Füſſe derſelbrn feſt vnd ſtet
auff
der Erden ſtehen/ damit ſie nicht durch die groſſe Laſt beweget oder auff gehaben werden.
Mit dem Seil aber/ das
von
dem groſſen Rade hinauff gehet/ vnd an das mittel der Stang angebunden iſt/ zeucht man die Stang widerumb
herab
/ wann die Körb vnd Aymer außgeläret ſein.
107[Figure 107]

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