Bošković, Ruđer Josip, Abhandlung von den verbesserten dioptrischen Fernröhren aus den Sammlungen des Instituts zu Bologna sammt einem Anhange des Uebersetzers

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84Abhandlung
Es handlet die Dioptrik hauptſächlich von
Lichtſtraalen, wenn ſie aus einem Mittel in das
andre übergehen, und bey ſchiefem Einfalle auf
die Fläche, die zweyerley Gattungen von Kör-
pern entſcheidet, ſich wegen ungleicher Kraſt,
mit welcher dieſelben in das Licht wirken, bre-
chen, und ihren Weg ändern.
Aus dieſer
Straalenbrechung entſtehen unzählbare Erſchei-
nungen in der Natur, als da ſind alle Gat-
tungen der Höfe um die leuchtenden Körper,
der Regenbogen, die vielfärbigen Bilder, welche
ein dreyeckiges Prisma geſtaltet, und andre
zugeſchweigen, das Sehen des Auges ſelbſt:
von dieſer hängt die Art ab, verſchiedene Gläſer
zu bereiten, welche den Geſichtsmangel erſetzen,
und uns ſowohl die kleinſten Gegenſtände durch
das Mikroſkop, als die entfernteſten durch das
Fernrohr zu erkennen geben.
Was die Augengläſer, und Fernröhren de-
trifft, wurden dieſelben zufälliger Weiſe erfun-
den, bevor uns noch gewiſſe Geſetze der Straa-
lenbrechung bekannt waren;
und hat Des Tar-
tes einige davon aus dem beſiändigen Verhält-
niſſe ihrer Einfalls- und Brechungs-Sinus ent-
decket:
da aber Newton den beſtändigen Unter-
ſchied in der Brechung ungleichartiger Straa-
len angemerkt hatte, glaubte man, es ſey mit
dieſem ſchon alles erſchöpfet, und nichts mehr
zu ſuchen übrig.
Des Tartes hat ſeine Erfin-
dung zur Berbeſſerung der Fernröhre zwar ange-
wendet, aber ohne verhoften Erfolg:
Newton
hingegen ſchloß aus ſeiner Entdeckung, man
müſſe die Vollkommenheit der dioptriſchen Fern-
röhre als eine unmögliche Sache anſehen,

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