<p class="noindent">Die Entfernung dieser beiden Punkte, gemessen mit dem
<br/>
schon benutzten, in diesem Falle ruhenden Maßstabe ist
<br/>
ebenfalls eine Länge, welche man als ,,Länge des Stabes“
<br/>
bezeichnen </p>
<p class="indent"> Nach dem Relativitätsprinzip muß die bei der Operation a)
<br/>
zu findende Länge, welche wir ,,die Länge des Stabes im be-
<br/>
wegten System“ nennen wollen, gleich der Länge
<span class="cmmi-12">l </span>
des ruhen-
<br/>
den Stabes </p>
<p class="indent"> Die bei der Operation b) zu findende Länge, welche wir
<br/>
,,die Länge des (bewegten) Stabes im ruhenden System“
<br/>
nennen wollen, werden wir unter Zugrundelegung unserer
<br/>
beiden Prinzipien bestimmen und finden, daß sie von
<span class="cmmi-12">l</span>
ver-
<br/>
schieden </p>
<p class="indent"> Die allgemein gebrauchte Kinematik nimmt stillschweigend
<br/>
an, daß die durch die beiden erwähnten Operationen bestimmten
<br/>
Längen einander genau gleich seien, oder mit anderen Worten,
<br/>
daß ein bewegter starrer Körper in der Zeitepoche
<span class="cmmi-12">t </span>
in geo-
<br/>
metrischer Beziehung vollständig durch
<span class="cmti-12">denselben </span>
Körper, wenn
<br/>
er in bestimmter Lage
<span class="cmti-12">ruht</span>
, ersetzbar </p>
<p class="indent"> Wir denken uns ferner an den beiden Stabenden (
<span class="cmmi-12">A </span>
und B)
<br/>
Uhren angebracht, welche mit den Uhren des ruhenden Systems
<br/>
synchron sind, d. h. deren Angaben jeweilen der ,,Zeit des
<br/>
ruhenden Systems“ an den Orten, an welchen sie sich gerade
<br/>
befinden, entsprechen; diese Uhren sind also ,,synchron im
<br/>
ruhenden </p>
<p class="indent"> Wir denken uns ferner, daß sich bei jeder Uhr ein mit
<br/>
ihr bewegter Beobachter befinde, und daß diese Beobachter
<br/>
auf die beiden Uhren das im
<span class="cmsy-10x-x-120">§ </span>
1 aufgestellte Kriterium für
<br/>
den synchronen Gang zweier Uhren anwenden. Zur Zeit
<sup>
<span class="cmr-8">1</span>
</sup>
)
<br/>
<span class="cmmi-12">t</span>
<sub>
<span class="cmmi-8">A</span>
</sub>
gehe ein Lichtstrahl von
<span class="cmmi-12">A </span>
aus, werde zur
<span class="cmmi-12">t</span>
<sub>
<span class="cmmi-8">B</span>
</sub>
in
<span class="cmmi-12">B </span>
<br/>
reflektiert und gelange zur Zeit
<span class="cmmi-12">t</span>
<span class="cmsy-10x-x-120">'</span>
<sub>
<span class="cmmi-8">A</span>
</sub>
nach
<span class="cmmi-12">A </span>
zurück. Unter Be-
<br/>
rücksichtigung des Prinzipes von der Konstanz der Licht-
<br/>
geschwindigkeit finden </p>
<center class="par-math-display">
<img src="http://foxridge.mpiwg-berlin.mpg.de/permanent/einstein/annalen/Einst_Zurel_de_1905/fulltext/img/Einst_Zurel_de_19053x.png" alt=" r tB - tA = --A-B- V - v " class="par-math-display"/>
</center>
<p class="nopar"/>
<p class="noindent"/>
<p class="indent"> 1) ,,Zeit“ bedeutet hier ,,Zeit des ruhenden Systems“ und zugleich
<br/>
,,Zeigerstellung der bewegten Uhr, welche sich an dem Orte, von dem