Einstein, Albert. 'Antwort auf eine Abhandlung M. v. Laues: "Ein Satz der Wahrscheinlichkeitsrechnung und seine Anwendung auf die Strahlungstheorie"'. Annalen der Physik, 47 (1915)

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wie Laue, nicht geteilt wird, beweist das Gegenteil. Ich will
deshalb im folgenden einen Beweis geben, der von einer der-
artigen Voraussetzung frei ist und -- wie ich hoffe -- un-
widerleglich dartut, daß unsere Undulationstheorie die sta-
tistische Unabhängigkeit der Fourierkoeffizienten unbedingt
fordert. Bevor ich diesen Beweis beginne, will ich aber zeigen,
warum die in den Teilen II und III der Laueschen Abhand-
lung gegebene Betrachtung nach meiner Ansicht nicht be-
weisend

Laue betrachtet eine Strahlung, die durch eine große
Anzahl unregelmäßig über eine Schicht von der Dicke c t ver-
teilter Resonatoren senkrecht zu dieser Schicht emittiert wird.
Im Teile II seiner Abhandlung nimmt er an, daß alle diese
Resonatoren gleichzeitig und nach demselben Gesetze schwin-
gen; im Teile III, daß die Schwingungen aller Resonatoren
durch dasselbe, als gegeben zu denkende statistische Gesetz
beherrscht seien. In beiden Fällen ergibt sich nicht die sta-
tistische Unabhängigkeit der Fourierkoeffizienten der Ent-
wicklung für die resultierende Strahlung. Hieraus darf aber
nach meiner Meinung keineswegs die Zulässigkeit der Hypo-
these gefolgert werden, daß auch bei der natürlichen Strahlung
jene Unabhängigkeit nicht vorhanden sei. Denn es ist doch
gar nicht gesagt, daß der Grad von Unordnung, welchen jene
ungeordnete Verteilung der Resonatoren über die Schicht
von der Dicke c t mit sich bringt, derselbe sei wie bei der
natürlichen

Dieser Verdacht erhebt sich um so dringender, als nach
Laues rechnerischen Ergebnissen der Grad der statistischen
Abhängigkeit zweier durch die Indizes p p' charakteri-
sierten Glieder der Entwicklung für die resultierende Strah-
lung wesentlich durch den

p(p---p')t     T

bedingt werde, d. h. durch eine von der Schichtdicke abhängige
Größe, während doch eine derartige statistische Abhängigkeit
bei der natürlichen Strahlung -- falls eine solche vorhanden
wäre -- nichts zu tun haben dürfte mit der besonderen Er-
zeugungsart der betrachteten

Nach meiner Ansicht ist daher keiner der von Laue
betrachteten Fälle der natürlichen Strahlung bezüglichen

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