Einstein, Albert. 'Die Grundlagen der allgemeinen Relativitaetstheorie'. Annalen der Physik, 49 7 (1916)

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nach diesem Index summiert (,,Verjüngung“). Man gewinnt
so z. B. aus dem gemischten Tensor vierten Ranges Aabg d den
gemischten Tensor zweiten

  d    a d(    sum     a d) A b = Aa b =     a Aa b

und aus diesem, abermals durch Verjüngung, den Tensor
nullten A = Abb = Aabab.

Der Beweis dafür, daß das Ergebnis der Verjüngung wirk-
lich Tensorcharakter besitzt, ergibt sich entweder aus der
Tensordarstellung gemäß der Verallgemeinerung von (12) in
Verbindung mit (6) oder aus der Verallgemeinerung von (13).

Innere und gemischte Multiplikation der Tensoren. Diese
bestehen in der Kombination der äußeren Multiplikation mit
der

Beispiele. -- Aus dem kovarianten Tensor zweiten Ranges
Amn und dem kontravarianten Tensor ersten Ranges Bs bilden
wir durch äußere Multiplikation den gemischten

  s          s D mn = Amn B  .

Durch Verjüngung nach den Indizes n, s entsteht der ko-
variante Vierervektor

Dm =  Dnmn = Amn Bn.

Diesen bezeichnen wir auch als inneres Produkt der Tensoren
Amn und Bs. Analog bildet man aus den Tensoren Amn und
Bst durch äußere Multiplikation und zweimalige Verjüngung
das innere Produkt Amn Bmn. Durch äußere Produktbildung
und einmalige Verjüngung erhält man aus Amn und Bst den
gemischten Tensor zweiten Ranges Dmt = Amn Bnt. Man kann
diese Operation passend als eine gemischte bezeichnen; denn
sie ist eine äußere bezüglich der Indizes m und t, eine innere
bezüglich der Indizes n s

Wir beweisen nun einen Satz, der zum Nachweis des
Tensorcharakters oft verwendbar ist. Nach dem soeben Dar-
gelegten ist Amn Bmn ein Skalar, wenn Amn und Bst Tensoren
sind. Wir behaupten aber auch folgendes. Wenn Amn Bmn für
jede Wahl des Tensors Bmn eine Invariante ist, so hat Amn Tensor-
charakter.

Beweis. -- Es ist nach Voraussetzung für eine beliebige
Substitution

    ' st'         mn Ast B    =  Amn B   .

Nach der Umkehrung von (9) ist

  mn   @-xm-@-xn-  st' B   =  @ xs'@ xt'B    .

Dies, eingesetzt in obige Gleichung,

(                      )  Ast '- -@ xm @-xn-Amn   Bst'=  0 .         @ xs' @ xt'

Dies kann bei beliebiger Wahl von Bst' nur dann erfüllt
sein, wenn die Klammer verschwindet, woraus mit Rück-
sicht auf (11) die Behauptung

Dieser Satz gilt entsprechend für Tensoren beliebigen
Ranges und Charakters; der Beweis ist stets analog zu

Der Satz läßt sich ebenso beweisen in der Form: Sind
Bm und Cn beliebige Vektoren, und ist bei jeder Wahl der-
selben das innere Produkt

A   Bm Cn   mn

ein Skalar, so ist Amn ein kovarianter Tensor. Dieser letztere
Satz gilt auch dann noch, wenn nur die speziellere Aussage
zutrifft, daß bei beliebiger Wahl des Vierervektors Bm das
skalare

Amn Bm Bn

ein Skalar ist, falls man außerdem weiß, daß Amn der Sym-
Amn = Anm genügt. Denn auf dem vorhin
angegebenen Wege beweist man den Tensorcharakter von
(Amn +  Anm) , woraus dann wegen der Symmetrieeigenschaft
der Tensorcharakter von Amn selbst folgt. Auch dieser Satz
läßt sich leicht verallgemeinern auf den Fall kovarianter und
kontravarianter Tensoren beliebigen

Endlich folgt aus dem Bewiesenen der ebenfalls auf be-
liebige Tensoren zu verallgemeinernde Satz: Wenn die Größen
Amn Bn bei beliebiger Wahl des Vierervektors Bn einen Tensor
ersten Ranges bilden, so ist Amn ein Tensor zweiten Ranges.
Ist nämlich Cm ein beliebiger Vierervektor, so ist wegen des
Tensorcharakters Amn Bn das innere Produkt Amn Cm Bn bei
beliebiger Wahl der beiden Vierervektoren Cm und Bn ein
Skalar, woraus die Behauptung

§ 8. Einiges über den Fundamentaltensor der gmn.

Der kovariante Fundamentaltensor. In dem invarianten
Ausdruck des Quadrates des Linienelementes

ds2 = g mn d xmd xn

spielt d xm die Rolle eines beliebig wählbaren kontravarianten
Vektors. Da gmn = gnm, so folgt nach den Betrachtungen
des letzten Paragraphen hieraus, daß gmn ein kovarianter Tensor
zweiten Ranges ist. Wir nennen ihn ,,Fundamentaltensor“.
Im folgenden leiten wir einige Eigenschaften dieses Tensors
ab, die zwar jedem Tensor zweiten Ranges eigen sind; aber
die besondere Rolle des Fundamentaltensors in unserer Theorie,
welche in der Besonderheit der Gravitationswirkungen ihren
physikalischen Grund hat, bringt es mit sich, daß die zu ent-
wickelnden Relationen nur bei dem Fundamentaltensor für
uns von Bedeutung

Der kontravariante Fundamentaltensor. Bildet man in dem
Determinantenschema der gmn zu jedem gmn die Unterdetermi-
nante und dividiert diese durch die Determinante g = |g mn| der
gmn, so erhält man gewisse Größen gmn(= gn m), von denen wir
beweisen wollen, daß sie einen kontravarianten Tensor

Nach einem bekannten Determinantensatze ist

gm s gns = dmn,
(16)

wobei das Zeichen dmn 1 oder 0 bedeutet, je nachdem m = n
oder mn ist. Statt des obigen Ausdruckes für d s2 können
wir

g ms dns d xm d xn,

oder nach (16) auch

gms gnt gsn d xm d xn

schreiben. Nun bilden aber nach den Multiplikationsregeln
des vorigen Paragraphen die

d qs = g ms d xm

einen kovarianten Vierervektor, und zwar (wegen der will-
kürlichen Wählbarkeit der d xm) einen beliebig wählbaren
Vierervektor. Indem wir ihn in unseren Ausdruck einführen,
erhalten wir

d s2 = gst d qs d qt.

Da dies bei beliebiger Wahl des Vektors d qs ein Skalar
ist und gst nach seiner Definition in den Indizes s und t sym-
metrisch ist, folgt aus den Ergebnissen des vorigen Para-
graphen, daß gst ein kontravarianter Tensor ist. Aus (16)
folgt noch, daß auch dmn ein Tensor ist, den wir den gemischten
Fundamentaltensor nennen können.

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