Einstein, Albert. 'Prinzipielles zur allgemeinen Relativitaetstheorie'. Annalen der Physik, 55 4 (1918)

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den Ergebnissen der speziellen Relativitätstheorie das Gleiche
sind
und die Energie formal durch den symmetrischen Energie-
tensor
(Tmn) beschrieben wird, so besagt dies, daß das G-Feld
durch
den Energietensor der Materie bedingt und bestimmt

Zu a) bemerkt Hr. Kretschmann, das so formulierte
Relativitätsprinzip
sei keine Aussage über die physikalische
Realität
, d. h. über den Inhalt der Naturgesetze, sondern nur
eine
Forderung bezüglich der Formulierung.
Da
nämlich die gesamte physikalische Erfahrung sich nur auf
Koinzidenzen
beziehe, müsse es stets möglich sein, Erfahrungen
über
die gesetzlichen Zusammenhänge dieser Koinzidenzen durch
allgemein
kovariante Gleichungen darzustellen. Er hält es
deshalb
für nötig, einen anderen Sinn mit der Relativitäts-
forderung
zu verbinden. Ich halte Hrn. Kretschmanns Argu-
ment
für richtig, die von ihm vorgeschlagene Neuerung jedoch
nicht
für empfehlenswert. Wenn es nämlich auch richtig ist,
daß
man jedes empirische Gesetz in allgemein kovariante Form
muß
bringen können, so besitzt das Prinzip a) doch eine be-
deutende
heuristische Kraft, die sich am Gravitationsproblem
ja
schon glänzend bewährt hat und auf folgendem beruht. Von
zwei
mit der Erfahrung vereinbarten theoretischen Systemen
wird
dasjenige zu bevorzugen sein, welches vom Standpunkte
des
absoluten Differentialkalküls das einfachere und durch-
sichtigere
ist. Man bringe einmal die Newtonsche Gravita-
tionsmechanik
in die Form von absolut kovarianten Gleichungen
(vierdimensional) und man wird sicherlich überzeugt sein, daß
das
Prinzip a) diese Theorie zwar nicht theoretisch, aber prak-
tisch

Das Prinzip b) hat den Ausgangspunkt der ganzen Theorie
gebildet
und erst die Aufstellung des Prinzipes a) mit sich ge-
bracht
; es kann sicherlich nicht verlassen werden, solange man
am
Grundgedanken des theoretischen Systems festhalten

Anders ist es mit dem ,,Machschen Prinzipc); die Not-
wendigkeit
, an diesem festzuhalten, wird keineswegs von allen
Fachgenossen
geteilt, ich selbst aber empfinde seine Erfüllung
als
unbedingt notwendig. Nach c) darf gemäß den Gravitations-
Feldgleichungen
kein G-Feld möglich sein ohne Materie. Das
Postulat
c) hängt offenbar aufs engste mit der Frage nach der
zeiträumlichen
Struktur des Weltganzen zusammen; denn an

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