Einstein, Albert. 'Ueber den Einfluss der Schwerkraft auf die Ausbreitung des Lichtes'. Annalen der Physik, 35 (1911)
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        <p class="noindent">
          <pb/>
        </p>
        <div class="center">
          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">
            <span class="cmr-12x-x-120">4. </span>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">Über den Einflu</span>
            <span class="cmmi-12x-x-120">
              <img src="http://foxridge.mpiwg-berlin.mpg.de/permanent/einstein/annalen/Einst_Ueber_de_1911/fulltext/img/cmmi12-b-c.png" alt="b" class="cmmi-12-120x-x-c" align="middle"/>
            </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">der Schwerkraft auf die</span>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">Ausbreitung des Lichtes; </span>
            <br/>
            <span class="cmbxti-10x-x-144">von A. Einstein.</span>
          </p>
        </div>
        <div class="center">
          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">----------</p>
        </div>
        <p class="indent"> Die Frage, ob die Ausbreitung des Lichtes durch die
          <br/>
        Schwere beinflußt wird, habe ich schon an einer vor 3 Jahren
          <br/>
        erschienenen Abhandlung zu beantworten gesucht.
          <sup>
            <span class="cmr-8">1</span>
          </sup>
        ) Ich komme
          <br/>
        auf dies Thema wieder zurück, weil mich meine damalige
          <br/>
        Darstellung des Gegenstandes nicht befriedigt, noch mehr
          <br/>
        aber, weil ich nun nachträglich einsehe, daß eine der wichtigsten
          <br/>
        Konsequenzen jener Betrachtung der experimentellen Prüfung
          <br/>
        zugänglich ist. Es ergibt sich nämlich, daß Lichtstrahlen, die
          <br/>
        in der Nähe der Sonne vorbeigehen, durch das Gravitationsfeld
          <br/>
        derselben nach der vorzubringenden Theorie eine Ablenkung
          <br/>
        erfahren, so daß eine scheinbare Vergrößerung des Winkel-
          <br/>
        abstandes eines nahe an der Sonne erscheinenden Fixsternes
          <br/>
        von dieser im Betrage von fast einer Bogensekunde </p>
        <p class="indent"> Es haben sich bei der Durchführung der Überlegungen
          <br/>
        auch noch weitere Resultate ergeben, die sich auf die Gravi-
          <br/>
        tation beziehen. Da aber die Darlegung der ganzen Be-
          <br/>
        trachtung ziemlich unübersichtlich würde, sollen im folgenden
          <br/>
        nur einige ganz elementare Überlegungen gegeben werden, aus
          <br/>
        denen man sich bequem über die Voraussetzungen und den
          <br/>
        Gedankengang der Theorie orientieren kann. Die hier ab-
          <br/>
        geleiteten Beziehungen sind, auch wenn die theoretische Grund-
          <br/>
        lage zutrifft, nur in erster Näherung </p>
        <div class="center">
          <p class="noindent"/>
          <p class="noindent">
            <span class="cmsy-10x-x-120">§ </span>
          1. Hypothese über die physikalische Natur
            <br/>
          des Gravitationsfeldes.</p>
        </div>
        <p class="indent"> In einem homogenen Schwerefeld (Schwerebeschleunigung
          <span class="cmmi-12">
            <img src="http://foxridge.mpiwg-berlin.mpg.de/permanent/einstein/annalen/Einst_Ueber_de_1911/fulltext/img/cmmi12-d.png" alt="g" class="12x-x-d"/>
          </span>
        )
          <br/>
        befinde sich ein ruhendes Koordinatensystem
          <span class="cmmi-12">K</span>
        , das so orien-
          <br/>
        tiert sei, daß die Kraftlinien des Schwerefeldes in Richtung
          <br/>
        </p>
        <p class="indent"> 1) A. Einstein, Jahrb. f. Radioakt. n. Elektronik IV. 4. </p>
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    </html>