Einstein, Albert. 'Zur Theorie der Brownschen Bewegung'. Annalen der Physik, 19 (1906)

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bestimmende Kraft sehr klein sein. Setzen wir als untere
Grenze
des  V~  ---    x2 = 10-4 cm, so erhalten wir
für
T = 300 M = ca. 5 . 10-6. Damit der Körper mit dem
Mikroskop
beobachtbare Schwankungen ausführe, darf also die
auf
ihn wirkende Kraft bei einer Elongation von 1 cm nicht
mehr
als 5 milliontel Dyn

Wir wollen noch eine theoretische Bemerkung an die ab-
geleitete
Gleichung anknüpfen. Der betrachtete Körper trage
eine
über einen sehr kleinen Raum verteilte elektrische Ladung
und
es sei das den Körper umgebende Gas so verdünnt, daß
der
Körper eine durch das umgebende Gas nur schwach modi-
fizierte
Sinusschwingung ausführe. Der Körper strahlt dann
elektrische
Wellen in den Raum aus und empfängt Energie
aus
der Strahlung des umliegenden Raumes; er vermittelt also
einen
Energieaustausch zwischen Strahlung und Gas. Wir ge-
langen
zu einer Ableitung des Grenzgesetzes der Temperatur-
strahlung
, welches für große Wellenlängen und für hohe
Temperaturen
zu gelten scheint, indem wir die Bedingung
dafür
aufstellen, daß der betrachtete Körper im Durchschnitt
ebensoviel
Strahlung emittiert als absorbiert. Man gelangt
so
1) zu der folgenden Formel für die der Schwingungszahl n
entsprechende
rn

            2 r  = -R-8p-n--T,  n   N   L3

wobei L die Lichtgeschwindigkeit

Die von Hrn. Planck gegebene Strahlungsformel2) geht
für
kleine Periodenzahlen und hohe Temperaturen in diese
Formel
über. Aus dem Koeffizienten des Grenzgesetzes läßt
sich
die Größe N bestimmen, und man erhält so die Planck-
sche
Bestimmung der Elementarquanta. Die Tatsache, daß man
auf
dem angedeuteten Wege nicht zu dem wahren Gesetz der
Strahlung
, sondern nur zu einem Grenzgesetz gelangt, scheint
mir
in einer elementaren Unvollkommenheit unserer physi-
kalischen
Anschauungen ihren Grund zu

Wir wollen nun die Formel (I) noch dazu verwenden, zu
entscheiden
, wie klein ein suspendiertes Teilchen sein muß,

1) Vgl. Ann. d. Phys. 17. p. 549. 1905. § 1 und

2) M. Planck, Ann. d. Phys. 1. p. 99. 1900.

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