Einstein, Albert. 'Bemerkung zu der Arbeit von D. Mirimanoff: "Über die Grundgleichungen..."'. Annalen der Physik, 28 (1909)

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      <body>
        <p class="indent">
          <pb/>
        </p>
        <p class="indent"/>
        <p class="noindent">so ersieht man, daß auch diese Gleichungen mit den ent-
          <br/>
        sprechenden Minkowskis übereinstimmen, bis auf den Um-
          <br/>
        stand, daß die Bezeichnung H durch die Bezeichnung Q er-
          <br/>
        setzt </p>
        <p class="indent"> 3. Es ist also gezeigt, daß die Größe Q Mirimanoffs in
          <br/>
        dessen sämtlichen Gleichungen dieselbe Rolle spielt wie die-
          <br/>
        jenige Größe, welche man gewöhnlich mit H bezeichnet und
          <br/>
        ,,magnetische Kraft“ oder ,,magnetische Feldstärke“ nennt.
          <br/>
        Trotzdem hätten die Gleichungen Mirimanoffs einen anderen
          <br/>
        Inhalt als die Gleichungen Minkowskis, wenn die Größe Q
          <br/>
        Mirimanoffs definitionsgemäß eine andere physikalische Be-
          <br/>
        deutung hätte als die gewöhnlich mit H bezeichnete </p>
        <p class="indent"> Um hierüber ein Urteil zu gewinnen, fragen wir uns zu-
          <br/>
        nächst, was in den Minkowskischen </p>
        <table width="100%" class="equation">
          <tr>
            <td>
              <a id="x1-2r1"/>
              <center class="math-display">
                <img src="http://foxridge.mpiwg-berlin.mpg.de/permanent/einstein/annalen/Einst_Bemer_de_1909_01/fulltext/img/Einst_Bemer_de_1909_012x.png" alt=" 1@D- curlH = c @t +i, { 1 @B- curlG = -c @t , divD = r, div B = 0 " class="math-display"/>
              </center>
            </td>
            <td width="5%">(A)</td>
          </tr>
        </table>
        <p class="nopar"/>
        <p class="noindent">die Vektoren G, D, H, B für eine Bedeutung haben. Man
          <br/>
        muß zugeben, daß diese Vektoren für den Fall, daß die Ge-
          <br/>
        schwindigkeit w der Materie von Null abweicht, bisher nicht
          <br/>
        eigens definiert worden sind; Definitionen, auf welchen (ideale)
          <br/>
        Messungen dieser Größen basiert werden könnten, besitzen
          <br/>
        wir nur für den Fall, daß w verschwindet, und zwar denke
          <br/>
        ich an jene Definitionen, welche aus der Elektrodynamik
          <br/>
        ruhender Körper wohlbekannt sind. Wenn daher unter Be-
          <br/>
        nutzung der Minkowskischen Gleichungen gefunden ist, daß
          <br/>
        in einem bestimmten, mit der Geschwindigkeit w bewegten
          <br/>
        Volumelement des Körpers die Feldvektoren zu einer gewissen
          <br/>
        Zeit die bestimmten (Vektor-) Werte G, D, H, B haben, so
          <br/>
        müssen wir diese Feldvektoren erst auf ein mit Bezug auf
          <br/>
        das betreffende Volumelement ruhendes Bezugssystem trans-
          <br/>
        formieren. Die so erhaltenen Vektoren
          <span class="cmmi-10">G</span>
          <span class="cmsy-10">'</span>
          <span class="cmmi-10">,D</span>
          <span class="cmsy-10">'</span>
          <span class="cmmi-10">,H</span>
          <span class="cmsy-10">'</span>
          <span class="cmmi-10">,B</span>
          <span class="cmsy-10">' </span>
        haben
          <br/>
        erst eine bestimmte physikalische Bedeutung, die aus der
          <br/>
        Elektrodynamik ruhender Körper bekannt ist. </p>
      </body>
    </html>