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stets Null sei, oder -- wenn man dem betreffenden Gebilde
ponderable Masse zuschreibt -- daß die Summe der elektro-
dynamischen und sonstigen Kräfte gleich sei der Masse multi-
pliziert mit der Beschleunigung. Man hat also a priori wohl
Grund, an der Richtigkeit des Resultates der Planckschen
Betrachtung zu zweifeln, wenn man bedenkt, daß das Funda-
ment unserer Mechanik, auf rasch periodische Vorgänge an-
gewendet, zu der Erfahrung widersprechenden Resultaten führt1),
daß also die Anwendung jenes Fundamentes auch hier Be-
denken erregen muß. Trotzdem glaube ich, daß an der Planck-
schen Beziehung zwischen u0 und festzuhalten ist, schon
deshalb, weil sie eben zu einer angenähert richtigen Darstellung
der spezifischen Wärme bei tiefen Temperaturen geführt
Dagegen haben wir im vorigen Paragraphen gezeigt, daß
die Annahme 3. nicht aufrecht erhalten werden kann. Die
Atomschwingungen sind nicht angenähert harmonische Schwin-
gungen. Der Frequenzbereich eines Atoms ist so groß, daß
sich die Schwingungsenergie während einer halben Schwingung
um einen Betrag von der Größenordnung der Schwingungs-
energie ändert. Wir haben also jedem Atom nicht eine bestimmte
Frequenz, sondern einen Frequenzbereich zuzuschreiben,
der von derselben Größenordnung wie die Frequenz selber ist.
Um die Formel für die spezifische Wärme fester Körper exakt
abzuleiten, müßte man für ein Atom eines festen Körpers
unter Zugrundelegung eines mechanischen Modelles eine Be-
trachtung durchführen, die der von Planck für den unend-
lich wenig gedämpften Oszillator durchgeführten völlig analog
ist. Man müßte berechnen, bei welcher mittleren Schwingungs-
energie ein Atom, wenn es mit einer elektrischen Ladung ver-
sehen wird, in einem Temperaturstrahlungsfelde ebensoviel
Energie emittiert wie
Während ich mich ziemlich resultatlos mit der Durch-
führung dieses Planes quälte, erhielt ich von Nernst den
Korrekturbogen einer Arbeit zugesandt2), in welcher eine über-
1) Unsere Mechanik vermag nämlich die kleinen spezifischen Wärmen
fester Körper bei tiefen Temperaturen nicht zu
2) W. Nernst u. F. A. Lindemann, Sitzungsber. d. preuß. Akad.
d. Wiss. 22.
1911