Einstein, Albert. 'Kinetische Theorie des Waermegleichgewichtes und des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik'. Annalen der Physik, 9 (1902)

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nären Zustand befindliches System bilden können, wenn nicht
zwei mit ihnen verbundene Thermometer S gleiches Tem-
peraturmaass oder, was dasselbe bedeutet, sie selbst gleiche
Temperaturfunction besitzen. Da der Zustand der Systeme
 sum 1  sum 2 durch die Grössen h1 und h2 oder H1 und H2
vollständig definirt wird, so folgt, dass das Temperaturgleich-
gewicht lediglich durch die Bedingungen h1 = h2 H1 = H2
bestimmt sein

Es bleibt jetzt noch übrig, zu zeigen, dass zwei Systeme
von gleicher Temperaturfunction h (oder gleichem Temperatur-
maass H) mechanisch verbunden werden können zu einem
einzigen System von gleicher

Seien zwei mechanische Systeme  sum 1 und  sum 2 mechanisch
zu einem System verschmolzen, so jedoch, dass die Terme
der Energie unendlich klein sind, welche Zustandsvariabeln
beider Systeme enthalten. Sowohl  sum 1 als  sum 2 seien verknüpft
mit einem unendlich kleinen Thermometer S. Die Angaben
H1 und H2 desselben sind bis auf unendlich Kleines jeden-
falls dieselben, weil sie sich nur auf verschiedene Stellen, eines
einzigen, im stationären Zustande befindlichen Systems be-
ziehen. Ebenso natürlich die Grössen h1 und h2. Wir denken
uns nun unendlich langsam die beiden Systemen gemeinsame
Terme der Energie gegen Null hin abnehmen. Hierbei ändern
sich sowohl die Grössen H und h, als auch die Zustands-
verteilungen beider Systeme unendlich wenig, da diese allein
durch die Energie bestimmt sind. Ist dann die vollständige
mechanische Trennung von  sum 1 und  sum 2 ausgeführt, so bleiben
gleichwohl die

H1 = H2,  h1 = h2

bestehen und die Zustandsverteilung ist unendlich wenig ver-
ändert. H1 und h1 beziehen sich aber nur mehr auf  sum 1,
H2 und h2 nur mehr auf  sum 2. Unser Process ist streng um-
kehrbar, da er sich aus einer Aufeinanderfolge von stationären
Zuständen zusammensetzt. Wir erhalten also den

Zwei Systeme von der gleichen Temperaturfunction h
lassen sich zu einem einzigen System von der Temperatur-
function h verknüpfen, sodass sich deren Zustandsverteilung
unendlich wenig ändert.

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