Einstein, Albert. 'Ueber Friedrich Kottlers Abhandlung "Ueber Einsteins Aequivalenzhypothese und die Gravitation"'. Annalen der Physik, 51 22 (1916)

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5. Über Friedrich Kottlers Abhandlung
,,Über EinsteinsÄquivalenzhypothese und die
Gravitation1);
von A.Einstein.

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Unter den Arbeiten, welche sich kritisch mit der all-
gemeinen
Relativitätstheorie beschäftigen, sind besonders die-
jenigen
Kottlers bemerkenswert, denn dieser Fachgenosse ist
wirklich
in den Geist der Theorie eingedrungen. Mit der letzten
dieser
Arbeiten will ich mich hier

Kottler behauptet, ich hätte das von mir aufgestellte
,,Äquivalenzprinzip“, durch welches ich die Begritfe der
,,trägen Masseund der ,,schweren Massezu einem ein-
heitlichen
Begriffe zu vereinigen strebte, in meinen späteren
Arbeiten
wieder aufgegeben. Diese Meinung muß darauf be-
ruhen
, daß wir beide nicht dasselbe als ,,Äquivalenzprinzip
bezeichnen
; denn nach meiner Auffassung ruht meine Theorie
ausschließlich
auf diesem Prinzip. Deshalb sei folgendes

1. Der Grenzfall der speziellen Relatiritätstheorie. Ein
raumzeitlich
endliches Gebiet sei frei von einem Gravitations-
felde
, d. h. es sei möglich, ein K (,,Galileisches
System
“) aufzustellen, relativ zu welchem für das genannte
Gebiet
folgendes gilt. Koordinaten seien in bekannter Weise
mit
dem Einheitsmaßstab, Zeiten mit der Einheitsuhr un-
mittelbar
meßbar, wie dies in der speziellen Relativitäts-
theorie
vorausgesetzt zu werden pflegt. In bezug auf dieses
System
bewege sich ein isolierter materieller Punkt gerad-
linig
und gleichförmig, wie es von Galilei vorausgesetzt

2. Äquivalenzprinzip. Ausgehend von diesem Grenzfall
der
speziellen Relativitätstheorie kann man sich fragen, ob

1) Ann. d. Phys. 50. p. 955. 1916.

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