Ampère, André-Marie
,
Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation
,
1844
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123
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ſchaften einer Wiſſenſchaft bedürfen, welche die Mannig-
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/>
faltigkeit der in ihnen gelehrten Erſcheinungen in einem er-
<
lb
/>
klärenden Mittelpunkt zuſammenfaßt und um die ſich bis jetzt
<
lb
/>
Phyſiker und Chemiker ungemein wenig bekümmert haben.
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lb
/>
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echoid-s1354
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">Nach welchen Geſetzen theilt ſich die Geſammtheit der Elemente
<
lb
/>
in gewiſſe Gruppen, nach welchen Geſetzen theilen ſich die
<
lb
/>
beſonderen Gruppen in die einzelnen Elemente? </
s
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echoid-s1355
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preserve
">welches
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/>
ſind die Gründe ihrer electriſchen und galvaniſchen Bezie-
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lb
/>
hungen und ihrer chemiſchen Affinitäten unter einander? </
s
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echoid-s1356
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">
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/>
Dieſe Fragen drängen ſich nothwendig auf, nachdem man
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das Detail aller dieſer Erſcheinungen durchlaufen. </
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echoid-s1357
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">Schon
<
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/>
die Conſtanz der Miſchungsgewichte, welche die einzelnen
<
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/>
Elemente in allen Verbindungen behaupten, führen auf die
<
lb
/>
Annahme, daß alle dieſe Elemente zuſammen
<
emph
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sp
">ein</
emph
>
Ganzes
<
lb
/>
mit einander bilden, deſſen Gliederung von einem einfachen
<
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/>
Geſetz beherrſcht ſein muß, wie die Wechſelwirkungen ſeiner
<
lb
/>
Theile.</
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echoid-s1358
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"> Dieſe philoſophiſche Phyſik fehlt noch ebenſo, wie die Philoſophie der Größe. </
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echoid-s1359
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">Ampère hat das Bedürfniß
<
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/>
einer ſolchen Wiſſenſchaft gleichfalls empfunden, aber ſeine
<
lb
/>
<
emph
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="
sp
">Atomologie</
emph
>
wird daſſelbe ſchwerlich befriedigen,
<
emph
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="
sp
">denn
<
lb
/>
nicht durch Zerlegung der Elemente in ihre
<
lb
/>
kleinſten Theile, ſondern durch Betrachtung des
<
lb
/>
Zuſammenhangs, in dem jedes Element mit der
<
lb
/>
Geſammtheit aller übrigen Elemente ſteht,
<
lb
/>
findet man das Geſetz, das das Ganze und das
<
lb
/>
Einzelne beherrſcht</
emph
>
.</
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echoid-s1360
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">Bei den mediciniſchen Wiſſenſchaften könnte man bei
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/>
der
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sp
">Prophylactik</
emph
>
und
<
emph
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sp
">Prognoſe</
emph
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zweifeln, ob ſie wohl
<
lb
/>
den cryptologiſchen Geſichtspunkt vollſtändig repräſentiren,
<
lb
/>
da man gewöhnlich beide Wiſſenſchaften nur in einem be-
<
lb
/>
ſchränkten Sinn auffaßt und faſt wie Nebenſachen behandelt.
<
lb
/>
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<
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">Man kann jedoch in der That in dieſen Wiſſenſchaften das
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*
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foot
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note-0123-01
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">Siehe hierüber meine Schrift: Weſen der Natur. Bei Ebner
<
lb
/>
und Seubert, Stuttgart 1839.</
note
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