Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Table of Notes

< >
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
[Note]
< >
page |< < (cccxxxiij) of 997 > >|
389cccxxxiijſachen/ Das acht bůch. vnnd nitt wie andere thier obenanhin. bedenck doch was der menſch für ein
gedechtnuß
habe?
alſo daß man achtet andere thier habend faſt keine. dem-
nach
auch ſein wunderbar ſchöne geſtalt.
er hatt treffenlichen vyl haar auff
dem
haupt/ vyl muſculen oder meüß hin vnd har an dem gantzen leib/ dar
umb
er ſich leichtlich an alle orth wenden mag/ ein große bruſt/ breitt füß/
hoche
dutten an der bruſt/ vyl reines vnnd ſchönes geblüts/ vyl hirne/ ein
große
blaſen/ ein breitte/ weiche/ vnnd allenthalben auffgelößte zungen/
ein
gantz hitzig hertz vnd lungen.
Er hatt ſo vyl vnd wunderbar treüm/ dz
man
wol ſagen möcht/ jm traumet allein.
doch hat in dinſen dignẽ der mañ
ein
großen vnderſcheid von dem weib.
Wie er aber treffenlich vyl gůter ding allein an jm hat/ alſo wirt er auch
11Menſchen ia-
mer
.
durch vyl trübſal mehr dann andere thier geplaget.
dann jm klopffet allein
dz
hertz/ er entpfindet allein deß kützels/ er weinet auch faſt allein/ wiewol
etlich
vermeinend/ es weinen die roß/ phaſianen vnnd Thinnen auch/ doch
gieſſen
ſie allein threnen auß.
er wirt allein ein ſtumm vnnd lamm geboren.
er entpfindet allein deß reiſenden ſteins/ vnnd hatt faſt allein ein grindige
ſchebige
haut.
Wann den roſſen das blůt der naſen außlauffet/ kommet
es
von der lungen/ darumb iſt es dtlich/ dem menſchen kommet es allein
der naſen harfür auß dem haupt.
Er ſtam̃let allein mit der zungen/ vnd
wachſet
jm allein an den ſtreymen kein haar.
Er redet gar langſam/ neüſſet
zům
offcerenmalen/ vnnd wendet die augen offt hin vnnd wider.
Er wirt vyl mehr breſthafft geboren dann andere thier/ vnnd ghet lang-
ſammer
dahar.
wann er geboren/ hatt er der mehrtheil grauwblauw augen/
vnd
verenderet am aller mehrſten die zeytt ſeiner geburt.
wölliches dann al
les
ſeiner ſchwach heit dienet.
Hargegen ſpüret man daß allein der menſch aller anderen thieren eigen-
ſchafft
an ſich nimmet.
dann etlich ſeind grimmig als die Tigerthier/ etlich
reübiſch
als die wölff/ etliche vnmenſchlich als die ſchlangenn/ etlich ſtarck
vnnd
grauſam/ als die leüwẽ/ etlich forchtſam wie die haſen/ etlich verbün
ſtig
wie die hünd/ etlich vnfletig wie die ſeüw/ etlich ſchwim̃en wie die fiſch/
etlich
ſeind gifftig wie die nateren/ etlich früntlich wie die ſchaff.
Alſo auch
anderer
geſtalt.
Es ſeind auch etlich ſo jr geſtalt enderend/ als wann ſie mit
jren
langen zehen überſich ſteigend/ wie die meüß vnnd affen.
Etlich ha-
bend
bewegliche ohren/ wie dann Veſalius anzeigt/ er habe Patauien ei
nen
Doctor deß rechten alſo geſehenn/ mitt namen Claudium Symionem
von
Foroiulien/ einen gar ſchimpfflichen mañ/ demnach auch einen Genue
ſer
/ mit nam̃en Petrus Rauaſcherius/ einen dapfferẽ vnd weidlichẽ mañ/
Die vnderſcheid der geberden kommen faſt von der früntlichkeit/ köſt-
22Mancherley
arten
im men
ſchen
.
lichkeit/ ſchöne/ gezierden deß leibs/ wonung/ ſcham in den weyberen.
alſo
vnderweyſung
in kinderẽ/ vnd von ſpeyß vnd tranck.
Demnach ſeind auch
ſcharpffe
vnd dolle verſtand/ o{der} nach mehr dergleichen.
als liebe der re-
ligion
vnd wahren Gottes dienſt/ glaub/ weyßheit/ ſtercke/ zucht/ ſtandt-
hafftigkeit
/ vnnd anders dergleichen.
Es ligt aber vyl an deß orths natur
vnd
gelegenheit/ an gewonheiten/ geſatzen/ vnd notwendigkeiten.
Die In
dier
ſeind zam vnnd milt/ hargegenn die Scythier vnnd Parther/ ſo wir
nun
gemeinlich Tartarẽ neñen/ wild vnnd grauſam.
Es werdend auch ſol
liche
mangel nitt allein bey den landtſchafften/ ſon{der} auch bey dẽ welten ge-
fundenn
.
Vor alten zeytten warend die leüth grauſam/ vonn wegen deß

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index